Montag, 30. Dezember 2013

Die Besessenen der Diskontinuität

Wenige sind sie nicht, die sich hinter Eugenio Scalfari, der sich nolens volens zu ihrem Sprachrohr gemacht hat, scharen: die  Herbeibeter- und beschwörer der Diskontinuität im Papsttum. Endlich sollen die Wünsche der versammelten Atheisten, Agnostiker, Neu-& Altheiden, Hedonisten, Tänzer um das Goldene Kalb nach Selbstabschaffung der Katholischen Kirche, deren Lehre ihrer Sehnsucht nach universal anerkanntem, reuelosen Sündigendürfen immer noch im Wege steht, in Erfüllung gehen: sie wollen mehr- sie wollen auch vom Lehramt gelobt werden als Sünder, die doch nur ihrem Gewissen folgten.
Und da haben sie aus päpstlichem Munde Worte gehört, die ihnen Hoffnung zu machen scheinen. Worte von der Barmherzigkeit und der Liebe Gottes, die alles verzeihen- ohne wenn und aber, also auch ohne Reue, ohne Umkehr.
Da galt auch ihnen der antike Anruf: carpe diem! Und so schreiben sie fast tagein tagaus in den Feuilletons, reden in den allgegenwärtigen Talkshows, Nachrichtensendungen, Kommentaren : dieser Papst bricht mit allen Traditionen, er stellt alle seine Vorgänger ins historische Abseits und macht alles-aber auch wirklich alles neu.
Und da zeigen sie -unfreiwillig- gleich ihre Ahnunglosigkeit in ihrer ganzen Pracht, etwas pointiert gesagt:
noch nie hat sich ein Papst so um soziale Belange gekümmert. Noch nie? War es nicht z.B. Papst Johannes Paul II, der die Enzyklika " Dives in Misericordia" schrieb und zwar bereits 1980?
Noch nie hat ein Papst in der Weihnachtszeit das Kinderkrankenhaus Bambin´ Gesu  besucht. Noch nie?
Nun Johannes XXIII, Paul VI, Johannes Paul II und Benedikt XVI taten das auch- allerdings interessierte das die Meldungsmacher nicht.
Doch zurück zu Scalfari als "Doyen" der publizierenden nichkirchlichen Kirchenumstürzler.



Es sieht so aus, als wolle er durch seine Behauptungen vollendete Tatsachen schaffen, hinter die der Papst nicht zurück kann, die im Vatican eine Eigendynamik in die von Scalfari gewünschte Richtung, die Umwandlung der Kirche in eine bedeutungslose NGO- entwickeln, in der man sich durch soziales Engagement Seelenwellness abholen kann, ohne noch an Doktrinen, Dogmen und die überlieferte Lehre gebunden zu sein, das Evangelium darf dann als ein romantisch-sentimentales Erbauungsbuch unter vielen seine Dienste tun.

Vaticanista A.Gagliarducci hat diesen Artikel zur Großen Revolution im Vatican dazu geschrieben:  klicken

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