Dienstag, 31. Dezember 2013

Richtigstellung aus dem Vatican: die Sünde ist nicht abgeschafft! Up-date


31.12.Update: Scalfari beharrt auf seiner Interpretation
Inzwischen hat E. Scalfari, der- wenngleich Atheist- auf seine wirklich alten Tage noch eine Leidenschaft für die katholische Theologie entdeckt zu haben scheint, auf Pater Lombardi geantwortet und beharrt gleichsam darauf, dass er und Papst Franziskus bezüglich der Sünde ( die gehöre nur dem bösen jüdischen Rächergott zu -während Jesus Christus die All-Liebe und das All-Erbarmen für alle, ohne wenn und aber, verkündet habe) einer Meinung seien, im Gegensatz zum Pressesprecher des Papstes. Im Wesentlichen stützt er seine Argumentation dabei auf die Gewissensfreiheit des Einzelnen. Wie es aussieht, sieht sich Scalfari inzwischen in der Rolle des Lehramtes ( zumindest einer weltlichen Außenstelle) und des Glaubenshüters.
Hier der unübersetzte Artikel Scalfaris :  klicken 

30.12.2013
Pater Lombardi hat E.Scalfari und seiner These, der Papst habe die Sünde abgeschafft, widersprochen.
Hier geht´s zum Originalartikel von Radio Vaticana    klicken

Zunächst bewertet Pater Lombardi das große Interesse, das Eugenio Scalfari dem Papst entgegenbringt, positiv. Aber man müsse seinen Artikel genauer lesen, besonders die Stellen, wo er schreibt, der Papst habe die Sünde abgeschafft.
Scalfari habe da einen falschen Zusammenhang hergestellt. Wer den Reden des Papstes Tag für Tag folge, wisse, wie oft er von der Sünde spricht und unserer Disposition zur Sünde- auch wenn er die Barmherzigkeit Gottes zur Sünde in Beziehung setzt. (Aber eben anders als Scalfari)  Er stelle die Barmherzigkeit ins Zentrum seiner Verkündigung, die man gerade mit Blick auf die Realität der Sünde umso tiefer verstehen könne.



"Papst Franziskus" -so Pater Lombardi- "ist Jesuit und ich möchte daran erinnern, daß die spirituellen Exerzitien des Heiligen Ignatius, die sicher auch der Papst in seiner Ausbildung und Formung durchlaufen hat, in der ersten Woche der Meditation der Sünden gewidmet sind, der Sünden der Welt und der persönlichen Sünden und sie enden mit einem wunderbaren Zwiegespräch, in dem man sich dem Gekreuzigten Jesus gegenüber stellt, die große Gnade versteht, die man empfängt und man fragt sich "was habe ich für Jesus getan, was tue ich für IHN und was muss ich für IHN tun?"
Aus dem Bewußtsein der Sünden und dem Erbitten der Vergebung, dem Sehen der unendlichen Größe der Barmherzigkeit Gottes kommt eine fundamentale spirituelle Kraft- in die sich auch der Papst stellt- sich ins christliche Leben zu werfen- erneuert durch die Barmherzigkeit und die Erfahrung der Liebe Gottes.
Wenn jemand die Sünde eliminiert, wird die Botschaft von der Barmherzigkeit unverständlich."

Pater Lombardi geht dann noch auf ein weiteres Scalfari-Mißverständnis ein, das noch aus dem ominösen Interview stammt, in dem der Papst ihm angeblich gesagt habe-am Ende der Zeit " wird die Gottheit in allen Seelen sein, wird alles in allem sein"
"Also hier sieht man, wie die humanistische Kultur und das Denken Scalfaris sich nicht auf der biblisch-theologischen Ebene bewegen, (.....) das ist Pantheismus. Das ist sicher nicht das, was die Heilige Schrift sagt, ebenso wenig das, was der Papst meinte. "
Der habe sich auf  den 1.Korintherbrief 15, 28 bezogen, eine der berühmtesten Bibelstellen, in der über die letzten Wahrheiten gesprochen werde.
" Ist Ihm aber alles unterworfen, dann wird auch der Sohn sich selbst dem unterwerfen, der Ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem ist."
Das sei ganz etwas anderes.
Dann erwähnt Pater Lombardi eine weitere "Ungenauigkeit" Scalfaris - wie er sich milde ausdrückt-: der Papst habe eben nicht den Heiligen Ignatius von Loyola kanonisiert sondern dessen ersten Gefährten Pietro Favre. Der Heilige Ignatius sei ja schon seit Jahrhunderten ein Heiliger der Kirche. Er sei schon dafür, den Dialog fortzusetzen, endet Pater Lombardi, ihn allerdings zu vertiefen und zwar so, daß es nicht wieder zu derlei Mißverständnissen kommen kann und das Gesagte besser verstanden werde.

Dem Wunsch kann man sich nur anschließen.

P.S. Mittlerweile findet sich Lombardis Klarstellung auch auf der deutschen Radiovatican Seite. Hier 



1 Kommentar:

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