"Entweder es wird so gemacht, wie ich sage- oder es gibt keine Synode"
So titelt Sandro Magister in L´Espresso über die Reaktion Kardinal Kaspers auf die Kritik an seinem Text
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"Kardinal Kasper hat sich sehr über die am 1. März bei Il Foglio erschienene Veröffentlichung seiner Relationsrede zugunsten einer Wiederzulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion beim Konsisitorium vom 20.-21. Februar und deren kurzer Zusammenfassung bei www.chiesa aufgeregt.
Vielleicht weil die vom Chefredakteur Giuliano Ferrara geleitete Tageszeitung ihm den Scoop verdorben hat, den der Kardinal mit dem placet des Papstes plante: den Druck seiner Eröffnungsrede in Form eines kleinen Buches.
Aber am 11. März vermittelte der Osservatore Romano zum zweitenmal die Erwartung der Veröffentlichung des kleinen Buches -und damit auch die der beiden anderen, unveröffentlichten Thesen Kaspers, die er bei seiner Rede vor dem Konsistorium am Ende der Diskussion wieder aufgenommen hatte.
Eine sehr lebhafte Diskussion, in der viele "erstrangige" ( wörtlich "erster Größe") Kardinäle den von Kasper vertretenen Thesen widersprachen.
Als Antwort auf und zur Unterstützung der eigenen Thesen gegen die Kritiken hat der deutsche Kardinal und Theologe die Tradition des Kirche ins Feld geführt: die Oikonomia der Ostkirchen und die Epicheia der Westkirche, das Konzept der Vorsicht von Thomas von Aquin und den von Kardinal Newman geschätzten "sensus fidei" des christlichen Volkes.
Und er schließt mit einem entweder oder. Entweder wird bei der Synode zur Familie eine Änderung der Lehre beschlossen oder es lohnt sich gar nicht, sie einzuberufen.
" Im Hinblick auf unsere Frage gibt es große Erwartungen an die Kirche. Zweifellos können wir nicht auf alle Erwartungen eingehen. Aber wenn wir nur die Antworten wiederholten, die wir wohl schon immer gegeben haben, würde das zu einer sehr schweren Enttäuschung führen.
Diese Zeugnisse der Hoffnung dürfen uns nicht in eine Hermeneutik der Angst führen. Nun sind Mut und darüber hinaus eine biblische Offenheit ( parresia) nötig. Wenn wir die nicht wollen, sollten wir besser gar keine Synode zu diesem Thema abhalten, weil in diesem Fall die daraus resultierende Situation schlechter wäre als die vorige."
Das kurz vor der Veröffentlichung stehende Buch Kaspers, mit der Einführungsrede zum Konsistorium und den beiden vom Osservatore Romano antizipierten,unveröffentlichten Texten, wird den Titel "Das Evangelium der Familie" tragen und wird bei Queriniana, Brescia, herausgegeben. Es hat 78 Seiten und kostet 9 Euro.
Die beiden unveröffentlichten Texte, die die Überschrift: "Barmherzigkeit und Wahrheit" und "4 Schritte" tragen, kann man bei www. chiesa/LaRepubblicca lesen : klicken
Quelle: L´espresso/ Sandro Magister
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