Mittwoch, 14. Mai 2014

Ein Brief aus Bangladesh

Pater C.Buzzi zur Kasper-These  
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"Wenn wir auf dem von Kardinal Kasper eingeschlagenen Weg weitergehen, wird es großen Schaden geben,"  schreibt Pater Carlo Buzzi, Missionar des Päpstlichen Missionsinstitutes Mailand, seit 1975 in Bangladesh tätig, an Sandro Magister, einen alten Freund.
Pater Buzzi lebt in Sirajgnaj mit den Ärmsten und hat sich zu ihrem Sprecher und Anwalt gemacht, ihnen geholfen ihre Stammesgebiete zurück zu bekommen, die illegalerweise enteignet worden waren. Er ist verprügelt und verhaftet worden, hat sich allen Widrigkeiten widersetzt, ist Tausende von Kilometern auf dem Motorroller gefahren, um die verstreutesten Siedlungen zu besuchen, hat mit Stammesmitgliedern und Kastenlosen aus Indien zusammengewohnt, hat Schulen, Ambulatorien, Kapellen gebaut und sie wiederaufgebaut, wenn sie zerstört wurden.
Immer stand die Verkündigung des Evangeliums im Mittelpunkt seiner Missionstätigkeit. Das gelebte Evangelium in seiner urspünglichen, essentiellen , unverwässerten Form.
Zuerst gab es  nur wenig Bekehrungen, aber dann kamen Taufen, es entstanden christliche Familien- wie ein Tropfen in einem Meer des Islams.
Er hat dem Betreiber von www.chiesa ( Sandro Magister) aus Sirajganj am Barahmaputra diese Zeilen: geschickt  "Das Meine"  zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen".

                                     

"Lieber Sandro,
wir hier in Bangladesh lehren den Katechismus. Um ganz klar zu sein, sagen wir, dass jedes Sakrament aus 4 Elementen besteht: dem Spendenden, der Materie, der Formulierung und dem geheimnisvollen Geschehen.





In der Taufe kann der Spender jeder sein, die Materie ist das Wasser, die Formulierung: "ich taufe dich", und das geheimnisvolle Resultat: man wird Kind Gottes.

In der Firmung ist der Spender der Bischof, die Materie das Öl, das Wort: "ich salbe dich" und das wunderbare Resultat ist, daß wir die Kraft des Hl. Geistes erhalten.

In der Eucharistie ist der Spender der Priester, die Materie ist Brot und Wein, die Worte: "dieses ist mein Leib" und das wunderbare Ergebnis ist, dass Brot und Wein Körper und Blut Jesu Christi werden.

In der Eheschließung sind die Spender des Sakramentes die Eheleute selber, die Materie ist ist ihr Körper, die Worte sind das Ehegelübde und das wunderbare Geschehen ist, daß sie wie eine einzige Person werden.

Wir lehren, daß die Sakramente so heißen, weil sei ein übernatürliches Geschehen hervorbringen, das man mit unseren Augen nicht sehen kann, das aber in den Augen Gottes großartig und real ist.
Auf die Ehe bezogen erklären wir, daß nach dem Versprechen vor Gott, die Eheleute zu einer einzigen Person verschmelzen (...) "wie bei 5000° zusammengelötet".
Wenn wir dieses wunderbare Geschehen der katholischen Ehe wegnehmen, was wollen wir an seine Stelle setzen?
Ich habe mir dazu Gedanken gemacht, wir wissen, daß es die Bluttaufe gibt und das Verlangen nach der Taufe, beide ebenfalls gültig wie die Taufe mit Wasser.
Die, die wiedergeheiratet haben, können, wenn sie sich ihrer Situation wirklich bewußt sind, an einer "Kommunion des Verlangens" teilnehmen,.
Beim Empfang eines Sakramentes gibt es einen objektiven und einen subjektiven Teil. Wir wissen, daß das Wichtigste die große Gnade ist, die an das Sakrament gebunden ist.
Aber ich kann diese Gnade vergeuden, und so ein Sakrileg begehen, wenn ich die Kommunion leichtferig oder unwürdig empfange.

Nun zu diesen Wiederverheirateten, bei denen alle den christlichen Sinn des Leidens, des Opfers, des Ertragens, der Reue ein wenig unter den Scheffel gestellt und vergessen haben, daß Jesus das Kreuz auf sich genommen hat und dass das Kreuz, wenn es kommt, der Weg für jeden Christen ist, um sich dem Erlöser zu nähern, und es ist eine bißchen anmaßend an die Barmherzigkeit Gottes zu appellieren, von der ich vorher wenig gehalten habe.
Subjektiv gesehen, glaube ich, daß es für sie viel wichtiger ist, sich auf die geistige  Kommunion zu beschränken, als die reale Kommunion zu erhalten.
Dieses Fasten freiwillig zu akzeptieren, wird ihren Seelen und der Heiligkeit der christlichen Gemeinde, die die Kirche ist, gut tun.
Wenn wir aber im Gegenteil auf dem von Kardinal Kasper vorgezeichneten Weg weitergehen, werden wir großen Schaden anrichten:
1. die Kirche wird oberflächlich und bequem
2. Man müßte die Unfehlbarketi des Lehramtes der Kathedra Petri leugnen, weil dann alle vorhergehenden Päpste geirrt haben.
3. Man müßte alle die Märtyrer für dumm erklären, die ihr Leben opferten, um dieses  Sakrament zu verteidigen. 


Vielleicht habe ich einen Beitrag zu diesem Streit* geleistet, der hoffentlich sehr bald beendet sein wird.
Grüße......

Quelle: www.chiesa, L´Espreso, Sandro Magister


*Pater Buzzi benutzt das sehr starke Wort: "diatribe", das mit Streit nur sehr unvollständig übersetzt ist.





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