Mittwoch, 13. August 2014

Der Vatican legt das Schweigen ab und deckt die Schandtaten des Kalifats auf

"Der Vatican legt das Schweigen ab und enthüllt die Schandtaten des Kalifats"
so heißt der neue Artikel von Sandro Magister  im L´Espresso   klicken 
hier geht´s zu Radio Vatican,    klicken


"Nach Tagen und Tagen des Schweigens oder nur zurückhaltender Worte der generellen Klage, wie bei einem Naturereignis, hat sich der Vatican endlich von der Realität berühren lassen und ein den Umständen angemessenes Verdammungsurteil gegen das islamische Kalifat in Syrien und im Irak ausgesprochen.

Aber "derVatican" war dieses Mal nicht der Papst, auch nicht das Staatssekretariat, sondern nur ein Amt der zweiten Reihe, der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog, der von Kardinal Tauran geleitet wird.

Der Kardinal hat es in einer Erklärung getan, die gestern Morgen, Dienstag, 12. August, von Radio Vatican in französischer Sprache ausgestrahlt wurde, erst am Nachmittag ins Italienische und Englische übersetzt und von news.va, dem offiziellen Nachrichtenportal des Heiligen Stuhls viele Stunden lang ignoriert wurde.

Hier ist die Erklärung " Declaration Du Conseil Pontifical Pour Le Dialogue Interreligieux"

"Mit Erstaunen hat die gesamte Welt dem zugesehen, was als Restauration des Kalifats deklariert wurde, des Kalifates, das am 29. Oktober 1923 von Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei abgeschafft worden war.

Die Ablehnung dieser Wiederherstellung, die von der Mehrheit der religiösen und poltitischen muslimischen Institutionen geteilt wird, hat die Djihadisten des "Islamischen Staates" nicht daran gehindert, gleich und auch weiterhin unsagbare Verbrechen zu verüben.
Dieser Päpstliche Rat, alle die mit dem interreligiösen Dialog befasst sind, sowie alle Männer und Frauen guten Willens (außer Frau Kässmann) können nicht anders, als ohne Zögern diese Praktiken, die eines Menschen unwürdig sind, zu verurteilen und zu verdammen:
-das Massaker an Menschen, einzig auf Grund ihrer religiösen Zugehörigkeit.
-die verabscheuungswürdigen Praktiken des Enthauptens, und Aufhängens der Leichen auf den öffentlichen Plätzen
-die den Christen und Yeziden aufgezwungene Wahl zwischen Konversion zum Islam , der Tributzahlung (jizya) oder dem Exil
-die gewaltsame Vertreibung Tausender von Menschen, eingeschlossen Kinder, Alte, Schwangere, Kranke
-der Raub von Mädchen und Frauen der Yeziden als Kriegsbeute



-die barbarische Erzwingung der Infibulation
-die Zerstörung von christlichen und muslimischen Kultstätten und Gräbern
-die gewaltsame Besetzung und Entweihung von Kirchen und Klöstern
-die Zerstörung von Kruzifixen und anderen religiösen Symbolen des Christentums und anderer Religionen
-die Zerstörung des religiösen und kulturellen christlichen Erbes von unschätzbarem Wert
-die zur Erzeugung von Terror ausgeübte Gewalt, um die Menschen dazu zu bringen, sich zu ergeben oder zu fliehen.

Es gibt keinen einzigen Grunde, der solche Barbarei rechtfertigt und sicher keine Religion.
Es handelt sich um schwerste Verbrechen gegen die Menschheit und Gott, der, wie Papst Franziskus sagt, der Schöpfer ist.
Auf der anderen Seite können und wollen wir nicht vergessen, daß Christen und Muslime dort zusammen gelebt haben- in Höhen und Tiefen- und im Verlauf der Jahrhunderte eine Kultur des Zusammenlebens geschaffen haben, auf die sie stolz waren.
Auf dieser Basis haben wir in den letzten Jahren  den Dialog zwischen Christen und Muslimen fortgeführt und vertieft.
Alle müssen einhellig und ohne jeden Zweifel diese Verbrechen und die Berufung auf die Religion als Rechtfertigung verurteilen.
Welche Glaubwürdigkeit würden denn die Religionen sonst noch haben,  ihre Gläubigen und ihre Führer?
Welche Glaubwürdigkeit würde der interreligiöse Dialog noch haben, den wir so geduldig in den letzten Jahren gepflegt haben?
Die Religionsführer sind aufgerufen, ihren Einfluss auf die Regierungen geltend zu machen, damit sie diese Verbrechen beenden, damit sie die, die sie verüben, bestrafen, das Recht im ganzen Land wieder herstellen und den Verjagten die Rückkehr ermöglichen.
Indem sie an die Notwendigkeit einer Ethik bei der Führung der menschlichen Gesellschaft  erinnern, werden diese Religionsführer sicher nicht versäumen, zu versichern und zu unterstreichen, daß es moralisch verwerflich ist, den Terror zu unterstützen, zu finanzieren und zu  bewaffnen.
Nachdem das gesagt ist, drückt der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog all jenen seine Dankbarkeit aus, die bereits ihre Stimme erhoben haben, um den Terrorismus zu verurteilen, insbesondere den, der die Religion zur Rechtfertigung nutzt.
Vereinen wir unsere Stimmen mit der von Papst Franziskus: "Der Gott des Friedens rufe in allen den ehrlichen Wunsch nach Frieden und Versöhnung hervor. Gewalt besiegt man nicht mir Gewalt. Gewalt besiegt man durch Frieden."

Quelle: L´Espresso, Sandro Magister, Radio Vatican


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