Samstag, 18. Oktober 2014

Selbstdemontage

Es ist traurig, Kardinal Walter Kasper bei seiner mit großem Elan betriebenen Selbstdemontage zuzuschauen. Auslöser war das den 3 Journalisten vor den Toren der Synodenaula gegebene Interview zum Verlauf der Versammlungssitzungen, in dem die unsäglichen Äußerungen über die afrikanischen Bischöfe im Speziellen ( keiner hört ihnen zu, war noch eines der neutralsten statements) und die Afrikaner im Allgemeinen fielen.
Als die Agentur Zenit die unweisen Worte des ehemaligen Küng-Assistenten Kasper (lange vor jedem deutschsprachigen Medium im englischen Sprachraum verbreitet) veröffentlichte, gingen sie um die Welt und sorgten global, aber besonders bei den Synodenvätern für Furore.
Was tat da unser Kardinal?
Er log. Behauptete, er habe nie ein Interview gegeben und das Unsagbare nie gesagt. Zenit nahm daraufhin das Interview von seiner Website.
Edward Pentin jedoch besitzt zu seinem und unserem Glück- einen Audio-Mitschnitt, den er der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte. ( Nicht ausdenkbar, was ohne den passiert wäre- die Reputation Pentins wäre zerstört gewesen, was Kasper, wie es aussieht, mit seiner Lüge billigend in Kauf nahm)
Nachdem nun Mitschnitt und Abschrift des realexistierenden Interviews wiederum um die Welt gingen, mußte unser listiger Kardinal reagieren, weil solche Äußerungen während der Synode, wo er noch mehrmals den afrikanischen Synodenvätern gegenüber treten mußte, unentschuldbar und nicht wegerklärbar sind.
Was tut also der schwäbische Purpurträger?
Er lügt erneut.
Jetzt behauptet er (was ad hoc durch Anhören des Mitschnitts widerlegt wird, bei dem man hören kann, wie er Pentin antwortet), er habe den 2 anderen Journalisten ein Interview gegeben, nie mit Pentin gesprochen und dieser habe das Gespräch heimlich aufgezeichnet und habe so das Berufsethos der Journalisten verletzt.
Das ist harter Tobak.



Er leugnet also seine Bewertung afrikanischer Katholiken nicht, versucht gar nicht erst, sie zu erklären, abzuschwächen, sondern verlegt sich auf die uralte Taktik, den Überbringer der Nachricht herabzuwürdigen und zu strafen.
Er hält-wie es aussieht- die Lüge für ein probates Mittel der Selbstrechtfertigung, das er völlig ungehemmt einsetzt und uns so zeigt, daß ihm nicht nur das 6. Gebot, nebst allen Lehren der Kirche zur Unauflöslichkeit der Ehe, wie in seiner Relatio zum Ausdruck gebracht, überholt scheint sondern auch das 8.
Dummerweise hat auch diese neue Lüge die üblichen kurzen Beine und trägt nur-fast tragisch- zur eiligen Selbstdemontage des Lieblingstheologen des Papstes bei.
Ebenso dummerweise eignen sich die über die afrikanischen Bischöfe gemachten und dokumentierten Äußerungen nicht zum mittlerweile in der Sala Stampa üblichen Procedere: der Uminterpretation, dem Das-hat-er so-nicht-gesagt und /oder Das-hat er-so-nicht-gemeint, dem Das-ist-aus-dem Zusammenhang-gerissen und dem Zurückrudern.
Das blog creativeminority hat sich Gedanken über die Nützlichkeit von Smartphones u.ä. gemacht.
Das kann man hier lesen:  klicken   ebenso eine Glosse zu Gedanken & Dementis des Kardinals: klicken 

Heute geht die Synode zuende, die man getrost als turbulent  und zeitweise chaosnah bezeichnen kann. Wir dürfen gespannt sein, ob die Schlussrelatio von den Synodenvätern auch als manipulativ und lückenhaft bewertet werden wird, oder ob man seitens der Synodenregie dazugelernt und realisiert hat, daß die Mehrheiten eben doch nicht so sind, der Zeitgeist sich doch noch nicht so durchgesetzt hat, wie gedacht und erhofft.

Und wer´s noch nicht getan hat, sehe sich dieses Fundstück bei Geistbraus an:  klicken



3 Kommentare:

  1. Oben vergessen wurde die Satire auf Eye of the Tiber, wo festgestellt wurde, dass man als Ergebnis der Synode feststellen würde, das die Mehrheit der Synodenväter dringend Nachhilfeunterricht im Katechismus bräuchten und selbiger demnächst von einem 16jährigen afrikanischen Jungen erteilt würde.
    Etwas ernsthafter muss ich sagen, was mich echt nervt ist dass genau die von Kasper, zwar ungewollt einen Skandal evozierend, geäußerten Meinungen doch genau den Knackpunkt darstellen, nämlich die Frage "was ist das Maß mit dem wir messen?" 1. das was traditionelle Lehre ist oder das was man 2. im Westen so als das nonplusultra bezeichnet?
    Ich bedauere, dass unsere sonst so redseligen Modernistenbischöfe und Theologen eins nicht sind,. nämlcih konfliktfähig!
    So wird aber die Krankheit weiter verschleppt anstatt kuriert!
    Davon mal abgesehen kann man am Geschehen ganz gut die Wahrheit der Worte Jesu sehen und aufatmend feststellen, er verlässt seine Kirche nicht!
    "weil wie es bei Luk 18, 8 udn Parallelstellen heißt:
    Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt."
    mag sein, dass es bei anderen so funktioniert mit der Rumlügerei, aber dass es bei uns nicht funktioniert, zeigt, das Christus uns nicht uns selber überlassen hat auch wenn die Modernisten das gerne so hätten und nicht realisieren wie schlimm das im Grunde ist, wenn der Mensch sich selber überlassen ist.

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  2. Das war doch gar kein "Interview", sondern ein "ein zufälliges Gespräch", das zumdem "heimlich aufgenommen" wurde.
    http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/18/kardinal_kasper:_%E2%80%9Emir_rassismus_vorzuwerfen,_ist_abwegig%E2%80%9C_/ted-831691

    Es bleibt also festzuhalten:
    In "zufälligen Gesprächen" hält es der Kardinal für richtig, so zu reden, wie man es auf dem Tondokument hört, während er in "echten Interviews" ganz was anderes sagt.

    Ja ne… is klar…

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    1. Stimmt, das war ein Selbstgespräch mit 3 Zuhörern ( die sich fairerweise als Journalisten vorgestellt hatten). Man kann Edward Pentin nur beglückwünschen, daß er den Tonmitschnitt gemacht hat, es sähe um seine berufliche Zukunft jetzt sonst sehr trübe aus.
      Dass sich Radio Vatican für derlei Wahrheitsverdrehungen nicht zu schade ist.....

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