Montag, 24. November 2014

Antonio Socci: der deutsche Episkopat und seine Entscheidungen zur Kirchensteuer...

Die tönende Verurteilung (Schande!) angeblichen Sakramentenverkaufs durch nicht näher genannte Pfarrer in nicht näher genannten Kirchen: Päpstliche Nebenkriegsschauplätze, die als Ausflucht dienen könnten, z.B. nicht über die von ISIS ermordeten, vertrieben, verfolgten Christen und den Islamismus sprechen zu müssen?
Antonio Socci jedenfalls überschreibt seinen Artikel in seinem blog "Lo Straniero" so:
( hier geht´s zum Original:   klicken)

" Lieber Papst Franziskus, treten Sie den beunruhigenden Entscheidungen der deutschen Bischöfe entgegen (wie es Ratzinger tat), anstatt unsere Pfarrer zu denunzieren. Sie (die Entscheidungen) sind die wahre Schande!"

"Die heutige Verdammung des "Skandals des Handels im Tempel" durch Papst Bergoglio hat  Aufsehen erregt.
"Ich denke an den Skandal, den sie (die Priester) bei den zu uns gehörenden Leuten machen können" unterstreicht Papst Franziskus " mit unseren nichtpriesterlichen Gewohnheiten im Tempel:  wie oft sehen wir, wenn wir eine Kirche betreten, auch heute noch eine Preisliste "für die Taufe, den Segen, Messeintentionen."
"Und das Volk regt sich auf."

Ich weiß nicht, wie es in Argentinien ist, aber in Italien habe ich ganz klar nie eine Preisliste in einer Kirche gesehen.
Gerade erst heute nachmittag hat Kardinal Bagnasco erklärt, daß man die Sakramente nicht kaufen kann, daß es in italienischen Kirchen keine Tarife gibt, daß die freiwilligen Spenden der Gläubigen dazu dienen, die Kirche materiell zu unterstützen. Wie es richtig ist und sein soll.
Sicher, die Anklage des Papstes betont eine echte Frage (die Unentgeltlichkeit der Gnade und der Sakramente) aber bei diesen Worten besteht die Gefahr, daß sie wie eine Verleumdung der armen Pfarrer klingen.....
Ich würde dem Papst eher raten, sich mit einem sehr viel beunruhigenderen Fall einer schlechten Beziehung zwischen Sakramenten und Bezahlung -der die deutsche Kirche betrifft-zu beschäftigen.



Zur Zeit Benedikts XVI trat der Hl. Stuhl den Entscheidungen der deutschen Bischöfe entgegen. Es wäre an der Zeit, daß auch Papst Bergoglio sich mit ihnen beschäftigte, anstatt die Pfarrer in Verlegenheit zu bringen.
Neben allem anderen: er kennt den deutschen Episkopat gut, besonders, weil dieser -sehr progressistische-während des Konklaves sein Hauptunterstützer war und während der Synode der größte Befürworter der Kasper-Thesen.
Auf einer Seite beschäftigt sich mein Buch "Er ist nicht Franziskus" mit dem, was in Deutschland geschah.

Im guten Frieden mit der "Kirche der Armen" ist die deutsche Kirche eine wahre Wirtschaftsgröße, weil sie von kolossalen staatlichen Zuschüssen profitiert, die der Kirchensteuer geschuldet sind, die im Jahr 2012
5,9 Milliarden €  in ihre Kassen spülte
Zum besseren Verständnis: das ist ein Betrag der 6-fach größer ist, als die 0,8% der Italienischen Kirche-obwohl die deutsche Kirche nur 24,3 Millionen Katholiken zählt (weniger als die Hälfte in Italien)

Auch der Mechanismus ist unterschiedlich. In Deutschland- in gutem Frieden mit der Trennung von Staat und Kirche, deren Loblied die Progressisten so laut singen, - ist es eine richtige Steuer, die jeder bezahlen muß, der im Einwohnermeldeamt als katholisch registriert ist (das ist für die Protestanten und deren Kirchensteuer genau so)
Gerechtigkeit und Respekt vor der Freiheit, würden verlangen, daß es sich um eine freiwillige Steuer handelt, der man sich freiwillig unterzieht, aber im Gegenteil ist sie praktisch eine Art "Supersakrament " geworden, das höher steht als die Taufe, weil durch die Steuer die Zugehörigkeit zur Kirche  entschieden wird, der man sich nur mit der schwerwiegendsten Konsequenz, als Apostat zu gelten und von den Sakramenten ausgeschlossen zu sein (einschließlich eines kirchlichen Begräbnisses) entziehen kann.
Ein Dekret der DBK hat bestätigt, daß die Verweigerung des angeordneten Tributs die Zugehörigkeit zur Kirche ausschließt.
Diese unerhörte Position, vom Hl. Stuhl bekämpft ( besonders in der Ratzinger-Epoche), ist besonders beunruhigend, weil gleichzeitig die Mehrheit des deutschen Episkopates Druck macht auf eine "barmherzigere Kirche hin, nahe bei den Menschen" mit der Forderung nach der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen und Überwindung des priesterlichen Zölibates, der auf den Ketten de Sexualmoral ruht, usw.

Der Philosoph Walter Spaemann, Freund Joseph Ratzingers, hat beobachtet, daß in Deutschland Männer, die die Auferstehung Jesu Christi leugnen, weiterhin Professoren der Katholischen Theologie bleiben, oder während der Messe predigen können. Gläubige dagegen, die die Kirchensteuer nicht bezahlen wollen, werden aus der Kirche gejagt.
Das ist etwas, das nicht geht!"

Quelle : Lo Straniero, A.Socci


5 Kommentare:

  1. "Skandal des Handels im Tempel" ?? - Ja, Papa Bergoglio, wie ist das denn, bitte, mit der Vermietung der Cappella Sistina für ein Porsche-Firmen-Event ?

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    1. Also erstens gilt natürlich immer "Quod licet Jovi, non licet bovi" und dann ist zu berücksichtigen, dass die Sixtina an Porsche vermietet wurde, weil der Unterhalt der Sixtina ein Schweinegeld kostet und man dann auch ein bisschen was für "die Armen" abgezwackt hat, oder so.
      Während der Erlös für die geweihten Kerzen, die z.B an großen Wallfahrtsorten verkauft werden keineswegs zum Erhalt der entsprechenden Stätten und zur Finanzierung der meist angeschlossenen sozialen Projekte dient, sondern dazu das in den auch meist angeschlossenen Konventen bei Hummer, Kaviar und Kirmsekt geschlemmt wird, und ansonsten das Geld dazu benutzt wird, zusammengerollt zum Kerzenanzünden zu dienen, oder so.
      Die Messstipendien, die man z.B über Kirche in Not bestellen kann, dienen, wie man den Mitteilungsblättchen entnehmen kann, natürlich keineswegs der Sicherung eines Lebensunterhaltes von Priestern die so wenig haben, dass ein Buon Pranzo, irgendwie zynisch überkommt, sondern dazu, dass die in ihren klapprigen Autos, sich eine superduba Stereoanlanlage mit allen Schikanen, sowie eine MInibar, mit allem was teuer ist, einbauen lassen können, und ihre MIssionsstationen mit Dollarscheinen tapezieren können, oder so.
      Man merkt, ich bin sauer!

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  2. Ich muss ehrlich sagen, es hat mich schier zerrissen, als ich die Passage mit den Preislisten für Taufe und Segen gelesen habe!
    Richtig ist, dass z.B in den Wallfahrtsorten Preislisten für die gesegneten Kerzen z.B hängen, aber das ist eine andere Sache.
    Und ja Messstipendien kosten auch was, aber auch das ist was anderes.
    Und selbst in Rom, in der päpstlichen KIrche überhaupt, der Lateranbasilika kann man in einen extra dafür aufgestellten Kasten Messtipendien reinwerfen und ja es hängt eine Tafel dabei, dass man spenden soll und auch wieviel, es wird aber auch erklärt warum man das tun soll, weil das Geld für den Unterhalt der Kirche dient.
    Ich finde hier werden in reißerischer Manier Vorurteile bedient, oder anders ausgedrückt, was soll denn das?
    Wer dem Altar dienst soll auch vom Altar leben, heißt es betreffs des Problems schon im AT!

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  3. Viel bedenklicher (persönliche Meinung) als Preislisten für Taufe und Segen, ist die Verschleuderung der Sakramente in weiten Teilen unserer Kirche. Da wird im Evangelium verkündigt, dass Christus kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten und in der Predigt hören wir: "Wir sind alle erlöst, weil wir getauft sind. Die Hölle hat für uns Christen keine Relevanz." Selbst das Ehesakrament und das Sakrament der Eucharistie werden großzügig unter die Leute verteilt. Man merkt, ich bin sauer.

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  4. Ich habe es schriftlich: Die Exkommunikation wegen Steuerverweigerung. Ich habe es ebenfalls schriftlich seitens eines Generalvikars eines CH-Bistums und einer der Ecclesia-Gesellschaften, daß dem nicht so ist. Fazit: Seitens der DBK wird offen Simonie getrieben. Wer verläßt hier wen? Die Hirten die Herde, oder die Schafe den Hirten???

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