Mittwoch, 21. Januar 2015

Heute vor 222 Jahren auf der Place de la Concorde.....

Am 21. Januar 1793 fiel der Kopf von König Ludwig XVI unter dem Johlen der revolutionären brüderlich, freien und gleichen Massen in den Korb der Guillotine.
Seine letzten Worte sind so überliefert:
"Ich bete zu Gott, daß das Blut, das Ihr vergießen werdet, niemals auf Frankreich zurückfällt."

Viele der Jünger eines neuen, von ihnen proklamierten "Humanismus" ließen es ich nicht nehmen, Tücher und ihre Hände in eben dieses Blut des Hingerichteten zu tauchen.....
Daß ihm bald auch die Köpfe der Herren Jakobiner folgten, blieb für viele nur eine Randnote der Geschichte, die man lieber schnell vergißt.

                                         DAS TESTAMENT DES KÖNIGS

Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Ich, Louis XVI, des Namens König von Frankreich, der ich seit mehr als 4 Monaten mit meiner Familie von jenen, die meine Untertanen waren,  in der Tour du Temple in Paris eingekerkert und jeglichen Umganges -seit dem 11. dieses Monats- auch mit meiner Familie- beraubt, überdies in einen Prozess, für den es weder einen Vorwand noch irgendein bestehendes Gesetz gibt, verwickelt bin, dessen Ausgang angesichts der Leidenschaften der Menschen unmöglich voraus gesagt werden kann, erkläre heute am 25. Dezember 1792 im Angesicht Gott, außer dem ich keinen Zeugen für meine Gedanken habe und an den ich mich wenden könnte, meinen letzten Willen und meine Gefühle.

Ich überlasse meine Seele Gott, meinem Schöpfer. Ich bitte ihn, sie barmherzig aufzunehmen, sie nicht nach ihren Verdiensten zu richten sondern nach denen unseres Herrn Jesus Christus, der sich Gott, seinem Vater, als Opfer für uns andere Menschen, auch die Unwürdigen, von denen ich der erste bin, angeboten hat.

Ich sterbe in Einigkeit mit unserer Heiligen Katholischen Apostolischen und Römischen Mutter Kirche, die durch eine ununterbrochene Nachfolge des Heiligen Petrus, dem Jesus Christus sie anvertraut hatte, die Macht hat.
Ich glaube fest und bekenne alles, was im Apostolischen Glaubensbekenntnis und den Geboten Gottes und der Kirche, den Sakramenten und Mysterien -so wie die Katholische Kirche sie seit jeher lehrt- enthalten ist.
(.....)



Ich wünschte, hier denen meine Dankbarkeit bezeugen zu können, die mir hier wahre und uneigennützige Treue gezeigt haben.
War ich einerseits empfindlich getroffen von der Undankbarkeit und Untreue der Menschen, denen und deren Verwandten und Freunden, ich niemals etwas anderes als Güte erwiesen habe, so habe ich andererseits Trost in uneigennütziger Verbundenheit und Mitgefühl vieler anderer gefunden.
Ich bitte sie meinen Dank entgegen zu nehmen, wo ich in der gegenwärtigen Lage befürchten muß, sie einer Gefahr auszusetzen, wenn ich klarer spreche.  Aber ich empfehle besonders meinem Sohn, Gelegenheiten zu suchen, sich ihnen erkenntlich zu zeigen,

Ich verzeihe sehr gern denen, die mich bewachten, die schlechte Behandlung und Belästigungen, die sie mir gegenüber anwenden zu müssen glaubten.
Ich habe einige gefühlvolle und mitleidige Seelen gefunden und erbitte, daß sie sich in ihrem Herzen der Ruhe erfreuen, die ihnen ihre Denkungsart gibt.
(.....)
Ich ende mit der Erklärung vor Gott und bereit vor ihm zu erscheinen, daß ich mir nicht ein einziges der Verbrechen vorzuwerfen habe, die gegen mich behauptet werden,"
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Quelle Bayrisches Staatsarchiv    klicken
Fundstück : bei benoît-et-moi   klicken

Heute findet wie jedes Jahr am 21.Januar in der Kirche St. Eugène im IX. Arondissement in Paris eine Gedenkmesse für den König statt.
Hier ein Video von 2009




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