Mittwoch, 18. Februar 2015

Aschermittwoch 2013, die letzte öffentliche Predigt von Papst Benedikt XVI

Die Nachbeben des 11. Februars mit der Rücktrittsankündigung waren noch nicht abgeklungen, als Papa Benedetto die traditionelle Aschermittwochsliturgie mit der Auflegung der Asche ausnahmsweise im Petersdom anstatt wie sonst -nach der uralten römischen Tradition- in Santa Sabina auf dem Aventin- feierte
Den deutschen Gesamttext dieser Predigt kann man hier lesen   klicken
und hier einen Abschnitt aus der Predigt:

» Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung « (2 Kor 6,2). Die Worte des Apostels Paulus an die Christen von Korinth erklingen auch für uns mit einer Dringlichkeit, die kein Fernbleiben oder keine Untätigkeit duldet. Der mehrmals wiederholte Ausdruck „jetzt“ besagt, daß man sich diesen Moment nicht entgehen lassen darf, er wird uns wie eine einmalige, unwiederholbare Gelegenheit angeboten. Und der Blick des Apostels konzentriert sich auf das Teilen, das Christus zum Merkmal seines Lebens machen wollte, indem er alles Menschliche annahm bis dahin, selbst die Sünde der Menschen auf sich zu laden. Der Satz des heiligen Paulus ist sehr stark: Gott hat ihn » für uns zur Sünde gemacht «. Jesus, der Unschuldige, der Heilige, » der keine Sünde kannte « (2 Kor 5,21), lädt sich die Last der Sünde auf und teilt mit der Menschheit ihre Folge, den Tod – den Tod am Kreuz. Die Versöhnung, die uns angeboten wird, wurde um einen sehr hohen Preis erkauft: das auf Golgotha aufgerichtete Kreuz, an das der menschgewordene Sohn Gottes geheftet wurde. In diesem Eintauchen Gottes in das menschliche Leiden und in den Abgrund des Bösen liegt die Wurzel unserer Rechtfertigung. Unser » Umkehren zu Gott von ganzem Herzen « auf unserem Weg in der Fastenzeit geht über das Kreuz, über die Nachfolge Christi auf dem Weg, die zum Kalvarienberg führt, zur vollkommenen Selbsthingabe. Es ist ein Weg, auf dem wir täglich lernen müssen, immer mehr aus unserem Egoismus und aus unserer Verschlossenheit herauszukommen, um Platz zu machen für Gott, der das Herz öffnet und verwandelt. Und der heilige Paulus erinnert daran, wie die Botschaft des Kreuzes für uns erklingt durch die Verkündigung des Wortes Gottes, dessen Botschafter der Apostel selber ist; eine Ermahnung an uns, damit dieser Weg der Fastenzeit gekennzeichnet sei von größerer Aufmerksamkeit und Beständigkeit im Hören auf Gottes Wort – das Licht, das unsere Schritte erhellt."

                       

und

                       


Quelle: La Santa Sede, Summi Pontifici, LEV

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