Mittwoch, 26. August 2015

"Als Bergoglio Peronist war. Und er ist es immer noch."

Sandro Magister befaßt sich heute bei www.chiesa noch einmal mit diesem wie es aussieht unerschöpflichen Thema:   klicken

"Die Diskussion tobt über Papst Franziskus´ politische  Visionen. Das Urteil eines argentinischen Peron-Spezialisten- und das Zugeständnis des Papstes selbst

"ALS BERGOGLIO PERONIST WAR. UND ER IST ES NOCH IMMER"
"Es ist viel über Jorge Mario Bergolgio als Populisten und Peronisten diskutiert worden ( auch hier bei www. chiesa in den letzten beiden Artikeln)

Besonders drehte sich die Diskussion um die Beschreibung des Peronismus und seiner vielfältigen Erscheinungsformen, die Professor M.Olivetti in einem bei "Avvenire" veröffentlichten Artikel am Vorabend der argentinischen Vorwahlen am 8. August präsentierte, die Daniel Scioli, der Kandidat der amtierenden Präsidentin Cristina Kircher mit großem Vorsprung gewann.

"Kirchnerismus" ist die bisher letzte Reinkarnation des Peronismus, nach dem ursprünglichen, vage faschistischen von Juan Domingo und Evita Perón, dem marktwirtschaftlich- konservativen des sterbenden Peróns und suiner dritten Frau, und der neoliberalen von Carlos Menem in den 90-ern.
Er beinhaltet die sozialistische Variante in Kontinuität zu den para-revolutionären Gruppen, die Argentinien in den frühen 70-er Jahren "infizierten" und wird vom traditionellen peronistischen Gewerkschaftssystem gestützt. Besonders zahlreich sind seine Anhänger unter den Schlechtverdienenden mit geringer Bildung.

Sein Erkennungszeichen ist Populismus, die Identifizierung des Volkes als gut, der jetzt in vielen öateinameriknaischen Ländern vorherrscht- vom Venezuela Chavez´ und seiner Erben zum Bolivien Morales´ vom Brasilien Lulas und Dilmas zum Equador  Correas- trotz aller Unterschiede.

Olivetti ist Spezialist für Verfassungen und politische Systeme und bezieht sich im zitierten Artikel nicht auf Papst Franziskus.
Aber der bekannteste italienische Lateinamerika-Experte, Prof. Loris Zanatta von der Universität Bologna, hält explizit an einer Verbíndung zwischen Bergoglio und dem peronistischen Populismus fest- sowohl in seinem jüngsten Buch "Die katholische Nation. Kirche und Diktatur in Bergoglios Argentinien" - in Italien bei Laterza und in Argentinien bei Editorial Sudamericana veröffentlicht- als auch in diesem von der argentinischen Zeitung "La Nacion" veröffentlichten Artikel nach der Reise des Papstes nach Equador, Bolivien und Paraguay: "Ein Papst der willens ist,die Wurzeln des lateinamerikanischen Populismus zu umarmen."


Professor Olivetti hat aus Buenos Aires eine polemische Antwort bekommen - von einem Mann mit tiefem Verständnis und großer Wertschätzung für den Peronismus-  José A. Quarracino.

Außer daß er ein Neffe des Kardinals ist, dessen Namen er teilt, der-als er Erzbischof von Buenos Aires war, Bergoglio als Weihbischof wollte und ihn seinem Exil in Cordoba entriss,  hat Quaracino "Geschichte und Evolution politischer Ideen" an der Wirtschaftsfakultät der Nationaluniversität von Lomas de Zampora gelehrt und ist ein exzellenter Übersetzer von Autoren wie Romano Guardini, Gilbert Chesterton, Joseph Ratzinger, sowie zahlreicher Artikel von www.chiesa- einschließlich dieses aktuellen.

In  seiner Antwort auf Olivetti bezieht er sich nicht ausdrücklich auf Bergoglio, Und dennoch gibt er eine Definition des Peronismus, die perfekt zu dem paßt, was Papst Franziskus kürzlich dazu sagte.
Hier das, was Quarracino schreibt:

"Der Peronismu hat sich selbst immer als humanistische und christliche Bewegung definiert-als eine dritte philosophische und poltitische Bewegung, neben dem marktwirtschaftlichen Kapitalismus und dem marxistischen Totalitarismus. Auf der sozialen, ökonomischen und kulutrellen Ebene gründen sich viele seiner Inhalte direkt auf die Prinzipien  der Soziallehre der Kirche."

Hier dagegen was Papst Franziskus zu J. Camara und S. Pfaffen, den Autoren des Buches "Aquel Francisco"  über seine politischen Interessen sagte:
"In den Formulieruengen der Theorie Perons gitb es eine Verbindung zur Soziallehre der Kirche. Man darf nicht vergessen, daß Perón seine Reden Bischof Nicolas des Carli -zum redigieren gab dami der ihm sagen könne, ob sie mit der Soziallehre der Kirche übereinstimme."

und weiter:

"Bischof de Carlo war ein Perón-Sympathisant, aber auch ein ausgezeichneter Hirte.  Das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun. 
Im April 1948 sagte Perón auf dem Balkon des Seminars auf dem zentralen Platz der Resistencia am Ende seiner Rede, daß er eine Sache klarstellen wolle. Er erwähnte, daß sie Bischof de Carlo beschuldigten Peronist zu sein : das ist eine große Lüge. Es ist  Peron der Carlista ist,
De Carlo war derjenige, der Peron bzgl. der Soziallehre der Kirche geholfen hatte.

Papst Bergoglio sagte den Autoren von "Aquel Francisco" auch: "Ich bin immer ein politischer Schmetterling gewesen. Immer"

und erklärte: "Ich komme aus einer radikalen Familie, mein Onkel war ein "Radikaler der 90" (einer Partei, die aus der revolutionären Bewegung entstanden war, die 1890 das regierende Regime gestürzt hatte) . Dann als Jugendlicher war ich auch den "zurdaje" (argentinischer Ausdruck für die Linke) zugetan, habe Bücher der Kommunistischen Partei gelesen, die meine Lehrerin Esther Ballestrino de Careaga mir gab, eine große Frau, die Sekretärin der Partido revolucuionario febrerit  in Paraguay gewesen war.
In jenen Jahren war die politische Kultur sehr lebhaft. Ich wollte bei allem dabei sein. Zwischen 1951 und 52 wartete ich ungeduldig auf das dreimal wöchentliche Erscheinen der militanten Sozialisten, die La Vanguardia verkauften. Und natürlich nahm ich auch an sozialistischen Gerechtigkeitsgruppen teil. Aber ich bin nie einer Partei beigetreten."
Die "sozialistischen Gerechtichkeitsgruppen" - die Papst Franzisklus-wie er sagte- besuchte-waren genau die Gefolgsleute Peróns , der seine eigene Ideologie  "Justicialista" nannte- eine Mischung aus justicia und socialismo und der seiner Partei den Namen "Partido justicialista" gab.

Auf den 5 Seiten der poltiischen Erinnerungen von Papst Franziskus in diesem Buch findet man auch nicht das kleinste Wörtchen der Kritik an Perón -trotz des antikatholischen Charakters der Endphase seiner ersten Präsidentschaft und der 1955 von Papts Pius XIi gegen ihn ausgesprochenen Exkommunikation." 

Es folgt der Kommentar Quarracinos zum wahren Peronismus, der der poltiischen Vision von Papst Franziskus so ähnlich ist.
 "A POPULAR MOVEMENT, BUT NOT POPULIST"    by José Arturo Quarracino.

 wer mag, lese ihn in der englischen Fassung bei  Sandro Magister   klicken

Quelle.: www.chiesa, SAndro Magister

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