Donnerstag, 27. August 2015

Was die 11 Kardinäle schreiben, eine Buchbesprechung

Wir dürfen sicher sein, daß die Kasperianer-Front alarmiert ist- nicht nur durch das Buch selbst, sondern auch deshalb, weil es durch sein frühes Erscheinen der Reichweite der geheimnisvollen vaticanischen Briefkastenplünderer entzogen ist und die Synodenväter das Buch der 11 mit dem Titel " Elf Kardinäle sprechen über Ehe und Familie. Essays aus pastoraler Sicht" so in aller Ruhe lesen können.
Was steht drin ? Darüber informiert uns dankenswerterweise rorate caeli. 
Hier geht´s zum Original : klicken

"VORSCHAU AUF DAS PRÄSYNODALE BUCH " ELF KARDINÄLE SPRECHEN ÜBER EHE UND FAMILIE"

"Elf Kardinäle verteidigen die traditionelle katholische Morallehre über Ehe und Familie"
Buchbesprechung von Dr. Maike Hickson

"Am 4. September wird Ignatius-Press ein neues Buch, das die Morallehre der Katholischen Kirche verteidigt  -mit dem Titel : "Elf Kardinäle sprechen über Ehe und Familie" veröffentlichen.
Pater Joseph Fessio SJ,  beschloss seine Bemühungen zur Unterstützung jener Kirchenfürsten zu verdoppeln, die darum kämpfen, die ...Lehre der Kirche, die auf den Worten Christi selbst basiert, zu erhalten.
Im letzten Jahr gab Ignatius-Press das 5-Kardinäle-Buch heraus,  in diesem Jahr- das 11-Kardinäle-Buch.

Während das Buch von 2014 sich mit der sogenannten Kasper-These beschäftigte, die wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion zuzulassen, sprechen die 11 Kardinäle in dem neuen Buch über de adäquate pastorale Betreuung im Hinblick auf Ehe und Familie.
Ignatius- Press suchte dafür Kardinäle, die sowohl tief in der langen Tradition der Kirche verwurzelt als sich auch der Herausforderungen der zeitgenössischen Kultur bewußt sind.

Die 11 Kardinäle, die Beiträge zu Pater Fessios Buch schrieben, sind:

Carlo Caffarra (Italien),
Baselio Cleemis (Indien)
Paul J. Cordes (Deutschland)
Dominik Duka (Tschechische Republik)
Willem J. Eijk (Niederlande)
Joachim Meisner ( Deutschland)
John Onaiyekan (Nigeria)
Antonio M.Varela (Spanien)
Camillo Ruini (Italien)
Robert Sarah (Guinea)
Jorge L. Urosa Savino (Venezuela)

Diese Liste zeigt, daß viele Gegenden der Welt mit ihren spezifischen Bedingungen und die Ehe betreffenden Problemen in diesem Buch verteten sind.
Die Autoren schreiben in Essay-Form über das, was sie für die richtige Form der pastoralen Zugehensweise für die aktuelle Krise von Ehe und Familie halten.
Es werden konstruktive Ideen präsentiert, wie die Kirche Katholiken helfen kann, ein Leben nach Gottes Willen und bekannten Geboten zu führen, ohne ihnen den Eindruck zu vermitteln, daß die Kirche unmoralisches Verhalten gut heißt.

Besonders eindrucksvoll  und bewegend sind die beiden Beiträge aus Indien und Afrika,- der Kardinäle Basilios Cleemis´ und John Onaiyekans- weil sie uns Aspekte und Praktiken ihrer eigenen Kirchen zeigen, die heute in den meisten Teilen des Westens fast verloren (oder zumindest vergessen) sind.

Wie Kardinal Cleemis zeigt, werden in der Katholischen Kirche Indiens Ehe und Familie immer noch als sehr wichtig für die Kirche betrachtet, was bedeutet, daß der Bischof und die Priester großes Interesse an den Hochzeitsfeiern haben und nicht selten mehr als 10 Priester zusammen mit dem Bischof bei der Trauungs-Liturgie anwesend sind. Cleemis beschreibt, wie ein europäischer Gast diese Präsenz des Klerus bei der Hochzeit erlebte, an der er teilnahm und den Prietser nach dem Grund fragte.

"Einer unserer Priester antwortete ihm: "In unserer Kirche ist eine Hochzeit ein großes, freudvolles Ereignis für alle Beteiligten- einschließlich der Kirche- und eine sehr einschneidendes Ereignis für das Paar und seine Familien. Wir teilen unsere Freude mit ihnen ( S.15)."

Wie eine Stimme von einem anderen Planeten berichtet dieser Kardinal: " Zur Zeit hat die Syro-Malankarische Kirche nicht das Problem einer schwerwiegenden Säkularisierung der Jugend. Priester treffen sie regelmäßig und sprechen mit ihr."
Nachdem die gesamte indische Gesellschaft  als Ganze sich bisher weigert, die Kohabitation gut zu heißen,, ist die Kirche seltener mit diesem Problem konfrontiert als im Westen


"Kohabitation vor der sakramentalen Ehe ist sehr selten und eine Ausnahme bei den jungen Mitgliedern unserer Kirche.
Diese irreguläre Vereinigung wird von der indischen Gesellschaft nicht gebilligt,"
Die Einbindung der Priester in das Leben der Gläubigen ist in der Tat erstaunlich und bewegend.
Cleemis erzählt : "Unsere Priester folgen einer ähnlichen Zugehensweise ( wie bei der sakramentalen Ehe) auch in den Augenblicken,  in denen die Familien Sorgen und Schwierigkeiten erleben.
Die Teilnahme der Bischöfe und vieler Priester bei einer Beerdigung ist da kein Wunder."

Und er fährt fort: die Anwesenheit der Gemeindepfarrer bei fast jedem Ereignis -ob von großer oder kleiner-Bedeutung - in den Familien, die Mitglieder seiner Gemeinde sind, seine leichte Erreichbarkeit zu jeder Zeit , der persönliche Kontakt mit ihren Bischöfen und einer großen Zahl von Gläubigen ihrer Diözese helfen dabei, den Platz der Familie in der Kirche zu bestätigen und das Familienleben der Gläubigen zu stärken. (S. 16)
Eine Kirche, die sich für die Gläubigen interessiert und für ihr spirituelles Wohlergehen sorgt,  trägt viel bessere Frucht als eine Kirche, die nachlässig oder etwas distanziert zu ihren Gläubigen ist- und sogar zur ausdrücklichen Lehre Christi, wie man es oft genug im Westen sehen kann."

Die Beschreibung der afrikanischen Gesellschaft durch den Kardinal- mit ihrem immer noch bestehenden Problem der Polygamie,  rührt auch an einen Punkt, der die westlichen Kirchen zu einer tiefen Gewissensprüfung veranlassen sollte. In Nigeria sind Kinder von großer Bedeutung, Kardinal Onaiyekan sagt:
"Bemerkenswert in unserem Konzet der Ehe ist die Bedeutung der Nachkommen. Die Ehe ist spezielle für das Fortbestehen der menschlichen  Spezies gedacht.  Die Liebe zu den Nachkommen in der Ehe ist so stark, daß  Kinder fast als notwendige Bedingung für die Gültigkeit der Ehe angesehen werden (S. 67)

Während Onayiekan  ehrlich über die seiner Kultur innewohnenden Probleme spricht, besonders, daß der Ehemann nach einer zweiten Frau schauen könnte, wenn seine erste keine Kinder bekommen kann, erinnert er uns im Westen dennoch an die Wichtigkeit, Kinder zu haben und zu erziehen- bis hin zum ewigen Leben- nicht nur mal so. Es gab auch im Westen eine Zeit, in der große Familien als Ehre für den Familienvater angesehen wurden.

In seiner Schlussfolgerung spricht der nigerianische Kardinal auch wahre Worte aus, denen der Westen besser auch zuhören sollte.
"Die Familiensynode ist nicht dazu einberufen worden, um zuentscheiden, ob wiederverheiratete Geschiedene die Heilige Kommunion empfangen können oder nicht. Das ist sicher nicht das Ziel der Synode. Noch wurde sie einberufen, um das Themka Homosexualität zu diskutieren und ob zwei katholische Männer oder zwei katholische Frauen vor den Altar treten können, um zu heiraten (....) Das sind Themen, die bereits in unserer Doktrin geklärt sind. Synoden sind nicht dazu da, die Doktrin oder die Lehre der Kirche zu ändern. (S.71)
Und Kardinal Onayiekan beendet seinen Essay wunderbar mit diesen Worten: " Je mehr unsere heutige Welt in Unmoral versinkt, desto mehr benötigt sie die Kirche als Licht der Welt, das alle sehen können." 
Und indem er sich auf die Hl. Familie bezieht-" das Modell der christlichen Ehe" sagt er: "Wir stellen alle unsere Bemühungen unter ihren Schutz".
Im Licht dieser beiden Stimmen aus Afrika und Indien werden die Probleme des Westens klarer:
die pastorale Betreuung und die doktrinale Lehre Ehe und Familie betreffend, sind vernachlässigt worden.

Kardinal Willem J. Eijk sagt in seinem Essay folgerichtig, wenn er von einer "fehlerhaften Kenntnis des Glauben und einem Fehlen des Glaubens per se"  bei den verheirateten Paaren von heute spricht und sagt daß "die Katechese seit einem halben Jahrhunder ernsthaft vernachlässigt wurde."
Er schließt:
"Ein wahrer pastoraler Dienst bedeute, daß der Hirte die seiner Sorge anvertraute Person zur Wahreheit Jesu Christi führt, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist"
"Wir müssen nach einer Lösung für dieses fehlende Wissen  und Glaubensverständnis suchen, indem wir seine Basis adäquater und klarer übermitteln und erklären als wir es das letzt halbe Jahrhundert getan haben." (S. 51)
Eijk erinnert daran, daß Christus der Kirche zutraut "die Wahrheit zu verkünden". Praktisch schlägt er- als emphatische und dauerhafte Pflicht der Kirche vor, zukünftige Eheleute gründlich vorzubereiten und diese zukünftigen Eheleute zu fragen, ob sie die Unauflöslichkeit der Ehe akzeptieren. Wenn sie die Doktrin leugnen- sagt er- sollte ihnen das Sakrament der Ehe verweigert werden."

Was die Auswirkungen des Kommunismus in der ganzen Welt betrifft, kann hat der Tschechische Kardinal Duka uns auch viel lehren. 
Er untersucht die Situation auf dem Hintergrund der langen Errfahrung seines eignene Landes mit dem Kommunismus. In seinen Augen ist die Zerstörung der Familie bereits seit Ende der ersten Hälfte der 19. Jahrhunderts im Gange- und sie begann 1848 mit dem Kommunistischen Manifest."

Er fragt uns:
Verstehen wir die Bedeutung dieses ideologischen Drucks, der seit mehr als anderthalb Jahrhunderten andauert? "Die Familie ist lange diffamiert und beschmutzt worden.
Die Familie ist als eine ausbeuterische Institution .... worden, als Platz, der die Spontanäität unterdrückt und hedonistische Sehnsüchte zerstört, individuelle Freiheit, usw." (S. 39)  
Wenn man die heiligen Traditionen und die biblische Grundlage unseres Glaubens studiert,sagt Duka, können wir größere Kraft und Trost in diesen Tagen zunehmender Unterdrückung und Verfolgung finden. 
"Hier finden wir die Basis für die Warnung der Kirche,  weil sie überzeugt ist, daß Vater und Mutter unersetzlich sind."

Zuletzt muß auch dem Essyay von Kardinal Carlo Caffarra große Aufmerksamkeit geschenkt werden, der den Leser an die Existenuz der Sünde erinnert, die Konsequenz des Falls des Menschen, und dir erlösende Liebe Christi und die Barmherzigkeit seines Vaters..
Alle diese Faktoren müssen dazu führen, zu  sehen, daß wir Gottes Vergebung brauchen, die er uns unter zwei Bedingungen willig erweist.
Mit Caffarras eigenen Worten :
"Das Erkennen  des eigenen Zustandes moralischer Erbärmlichkeit, der eigenen Sünden "was ich getan habe ist nicht richtig", das ist die Reue, die in der Beichte ausgedrückt wird. Die Folge daraus- ist der zweite Akt: das, was wir als falsch erkannt haben, in Zukunft nicht mehr zu tun." (S.6)

Es ist erfrischend und ermutigend, eine so klare Lehre zu lesen.
Der Hl.Thomas von Aquin wird oft zitiert und Kardinal Caffarra macht sehr klar, daß es keine Zulassung zum Sakrament geben kann, wenn ein Mensch im Zustand der Sünde lebt- wie Ehebruch.
Es kann also keine wahre Gnade ohne eine ernsthafte Umkehr und anhaltende Änderung des Lebens geben.

"Gnade ohne (irgendeine Notwendigkeit der) Umkehr ist keine göttliche Gnade."  Und Umkehr wovon?
Von dem Zustand der objektiv dem von Jesus gewährten Gut der Unauflöslichkeit entgegensteht.
Ein Widerspruch, der auf der praktischen Ebene Ehebruch ist."

Mögen diese Katholischen Zeugnisse der 11 Fürsten der Katholischen Kirche bei der Synode im Oktober gehört und  entschlossen befolgt werden.
Quelle: rorate caeli, Dr. Maike Hickson

Wir danken rorate caeli für diese Buchbesprechung.

                                              






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