Mittwoch, 19. August 2015

Als ein zukünftiger Papst in einer Predigt über einen anderen zukünftigen Papst sprach..und über Prophezeiungen. Wie Recht er doch hatte.

Das passierte am 16. 8.1977, anläßlich des Festes des Hl. Rochus, als der Patriarch von Venedig Kardinal Albino Luciani den neuen Erzbischof von München-Freising, Kardinal Joseph Ratzinger in seiner Predigt erwähnte.    klicken
Aber auch der künftige Papst Johannes Paul I erweist sich in dieser Predigt als Prophet- seine Worte passen haargenau auf die präsynodale Situation und die Unternehmungen und Thesen mancher Prälaten- und zu den Gleichheitsphantasien quer durch die politischen und ideologischen Lager.

                     "ALS LUCIANI RATZINGER EINEN PROPHETEN NANNTE:"
"Ich muß die große Schule des Hl. Rochus für die Liebe loben, die sie ihren Heiligen entgegen bringt, heute verehrt sie  mit glanzvollen Riten und Gesängen ihren Patron, den H. Rochus, in wenigen Tagen wird sie dem Hl. Pius X die Ehre erweisen.
Sie stellt sich so in eine Linie authentischer Venezianität, es genügt, nur an die vielen Heiligen zu denken, die uns aus den Wandmosaiken der Basiliken von San Marco und Torcello entgegen kommen.  Und auch ind die Linie des Konzils, das zwischen 3 Kategorien von Menschen unterscheidet:  "Einige sind Pilger auf der Erde, andere, die aus diesem Leben hinüber gegangen sind, sind dabei sich zu reinigen und einige erfreuen sich der Glorie.
Die Letzteren- fährt das Konzil fort- sind der frommen Verehrung und der Nachahmung durch die Gläubigen empfohlen.- und außer daß sie Freunde und Miterben Jesu Christi sind, sind sie unsere Brüder und Wohltäter: sie werden geliebt, imitiert und angerufen.


So groß der Eifer der Schule auch  ist, wieviel größer erscheint die heutige Lauheit etlicher zeitgenössischer Katholiken gegenüber den Heiligen: ihre Reliquien werden eher vernachlässigt, ihre Statuen weggeräumt, die Bücher, die über ihr Leben berichten werden kaum gekauft und wenig gelesen, ihre helfende Intervention wird selten angerufen, außer es handelt sich um Antonius und wenige andere. Im Gegenteil es sieht eher so aus, als steige die Wertschätzung der lebenden Propheten bis zu den Sternen: Zeitungen und Zeitschriften berichten fortwährend über diese oder jene prophetische Stimme: eifrige Christen....

"Ein Elias würde heute helfen"-sagte mir einer-ein Elias mit Donnerstimme, gegen den neuen Ahab, also die Kapitalisten, die Mächtigen und das Geld.
Ich habe versucht, ihm zu erklären, daß der Prophet Elias eine berühmte Vision hatte. Gott hatte zu verstehen gegeben, daß er sich nicht mehr zeigen wolle, nicht durch einen starken Wind noch durch Donner oder Blitz sondern nur in einer sanften Brise.
Nichts zu machen. Mein Gepsrächspartner fuhr fort, einen Elias mit ausgestrecktem Arm und donnernder, anklagender Stimme zu wollen.




Hatte er Recht?
Ist dieser Hunger und Durst nach Propheten oder Prophetien gut, gesund? Ich öffne die Bibel und finde beim Hl. Paulus: " "Verachtet nicht prophetische Reden" ( 1 Thess 5,20)
Der selbe Paulus aber schreibt wenig später an die Galater :"..da sind nur gewisse Leute, die euch in Verwirrung bringen und das Evangelium verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder so ein Engel  vom Himmel ein Evangelium verkündigte- im Gegensatz zu dem, was wir euch verkündigt haben- verflucht sei er!" (Gal, 1. 7-8)
Vor Paulus hatte schon der Herr gewarnt: "Viele falsche Propheten werden auftreten und viele irreführen:" (Math. 24,11.
Vorher noch- im Alten Testament klagte Gott so:" Ich habe die Propheten nicht  gesandt und doch laufen sie. Ich habe nicht zu ihnen gesprochen und doch prophezeien sie." (Jer 23,21)
Die Bibel erinnert in den Büchern Könige 1 und 2 auch an die Baalspropheten zur Zeit Isebels und Jehus, sie erinnert an die Propheten des Hofes, die vor allem damit beschäftigt waren, so zu prophezeien, daß es nicht Gott sondern dem König und seinen Mächtigen gefiel (Kön 1, 22)
Ich glaube, ich kann daraus schließen, daß es Prophezeiungen gibt und daß man von manchen Propheten viel lernen kann, daß man aber unterscheiden können muß.

Vor einigen Tagen habe ich Kardinal Ratzinger, dem neuen Erzbischof von München gratuliert:  in einem katholischen Deutschland, das- wie er beklagte- von einem antirömischen, antipäpstlichen Affekt befallen ist, er hatte den Mut laut zu sagen, daß " der Herr dort gesucht wird, wo Petrus ist"
Ratzinger erschien mir bei dieser Gelegenheit als ein gerechter Prophet.

Nicht alle die heute sprechen und schreiben, haben diesen Mut, weil sie dahin gehen wollen , wohin die anderen gehen, aus Angst nicht modern zu erscheinen, einige von denen akzeptieren das von Paul VI 1968 am Ende des heiigen Jahres formulierte Credo nur mit Kürzungen und Einschränkungen, sie kritisieren die päpstlichen Dokumente, sprechen dauernd von der kirchlichen Gemeinschaft, aber nie vom Papst, als dem notwendigen Bezugspunkt für den, der in wahrer Kommunion mit der Kirche sein will.

Andere erscheinen weniger als Propheten, denn als Kontrabande, sie profiterien von der Position,die sie eingenommen haben, um das als Lehre der Kirche zu verkaufen, was in Wirklichkeit ihre eigene persönliche Meinung ist oder eine -durch abweichende und von der Kirche abgelehnte Ideologien veränderte- Lehre.

Wenn man ihnen zuhört, sie liest, ist die Auferstehung Jesu eine reine Erfindung seiner Jünger, die erste Fälschung nach der Kreuzigung- demnach hätten sie gesagt: "Ist er tot? Das macht nichts, wir werden sein Werk so fortsetzen, als sei er noch lebendig unter uns." Auferstehung ja, aber nur im Geist und dem Willen seiner Jünger.
Sie schreiben auch, daß die mündliche Beichte der Sünden des einzelen nicht nötig sei, die gemeinsame generelle Beichte würde genügen-. Wer bereut epmfängt eine generelle Absolution und alles ist in Ordnung, alles andere sei von den Mönchen des Mittelalters erfunden worden.
Die Flucht vor allen Möglichkeiten der Sünde, die voreheliche Keuschheit der Verlobten- ihrer Meinung nach ist das alles übertrieben. In Wirklichkeit sei jedes sexuelle Verlangen oder Vergnügen - innerhalb oder außerhalb der Ehe- gut. Die Kirche wird neben anderem beschuldigt der Sexualität gegenüber repressiv " zu sein.
Arme Kirche!

Wie das alles mit Christus zusammenpassen soll, der sein Leben gegen den Strom gelebt hat, es dem Verzicht, der Askese, dem Kreuz geweiht hat- bleibt ein Rätsel. Wie sie seine Worte erklären wollen: "Niemand kann zweien Herren dienen". (Math. 6,24) " Jeder, der eine Frau begehrlich anblickt, hat in seinem Herzen schon die Ehe gebrochen" (Math. 5, 27) - ist ein Rätsel.

Eine andere geheimnisvolle Sache, daß durch die Erziehung, in der Schule, im Katechismus alles das, was zum Wettbewerb oder zum Nacheifern anregt, unterdrückt werden soll. Alle sollen gleich sein, kein Kind sollte sich dem anderen überlegen fühlen.
Heute ist es eine gute Sache, den Stolz zu bremsen. Aber es ist nicht der Stolz ( superbia), wenn einer versucht, tüchtig zu sein und Fortschritte zu machen. Stolz ist, zu übertreiben, die anderen mit Füßen zu treten. Wieso so tun als sei ein Jugendlicher von 1,80m Größe nur 1,50m groß, damit er seinem kleinern Freund nicht mißfällt?
Wie soll sich ein Jugendlicher beim Lernen bemühen, wenn man ihn glauben machen will, daß alle die gleichen Talente haben, alle die gleichen Schulnoten bekommen sollen und moirgen die gleiche Stellung in der Gesellschaft ?

Ein weiteres "Geheimnis", das die Propheten nicht erklären,  sie reden, vorbereiten und planen, als seien alle Menschen von Natur aus nur gut, alle gut, nur und alle ehrlich, fleißig, in die Anstrengung verliebt, unfähig zu Ausflüchten und Streit. Das ist der Optimismus Rousseaus und Victor Hugos, 
Der schrieb " Jede Schule, die eröffnet wird, ist ein Gefängnis, das geschlossen wird" Wenn er heute käme, würde Victor Hugo sehen, daß die Schulen sich multipliziert haben aber auch die Gefängnisse.
Gerade durch die in der Schule erlernten Techniken können die Diebe von heute die Maschinenpistole mit Schalldämpfer, die Lötflamme und den frisierten Motor zur Flucht benutzen.
Die Straße, die tägliche Erfahrung und die Bibel sagen: wir sind zwar Optimisten, der Mensch hat einen Fundus an Gutem in sich, aber wir verschließen nicht die Augen, wir leugnen nicht, daß auf ihm auch die Ursünde lastet: die Schule nützt, aber nur wenn sie mit Gottesfurcht verbunden ist.

In Bezug auf Gott schreiben und reden heute viele "Propheten" sehr oft vom "Wort Gottes", mit dem man sich beschäftigen müsse.
Sehr gut, aber wir müssen vor allem klar über das "Gesetz Gottes" reden, das heißt die Zehn Gebote befolgen. ( Ex. 20, 147)
Viele, obwohl sie die Bibel lesen, betrachten den Dekalog als überholt. Wenn er aber von allen beachtet würde, könnte der Dekalog von sich aus, sowohl den Einzelnen als auch die Gesellschaft gut machen.
Und Jesus sagte über die 10 Gebote:: "Es wird nicht einmal ein Jota oder ein Häkchen vom Gesetz vergehen " (Mt 5,18). Schöne Ungezwungenheit beim Lesen der Bibel: indem man das, was Jesus feierlich verkündete überspringt oder streicht.

Fazit: wir vertrauen den Propheten, aber nur wenn sie authentisch sind. Und wenn der Herr auch uns dazu beruft, erinnern wir uns daran, daß die Aufgabe des Propheten schwierig ist.
Insbesondere in dem Fall, daß wir in Gottes Namen andere verurteilen müssen , müssen wir in zwei Dingen sicher sein: erstens wirklich einen Auftrag von Gott zu haben und zweitens ganz in Ordnung zu sein.
Jesus sagte: "Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, doch den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr?" (Math.7,3).
Und Jacobus schreibt: "Du aber, wer bist du, daß du über deinen Nächsen zu Gericht sitzt?" (Jak. 4,12)

Sich an die eigene Brust zu schlagen, ist ein gutes Zeichen der Reue. Hinzugehen, um an die Brust der anderen zu schlagen, ist sehr viel delikater: es kann ein Zeichen von Prophezeiung, von Nächstenliebe und Eifer sein, aber auch von Anmaßung.
Es sei denn, daß sich der einzigartige und seltene Fall des fetten Kanonikers wiederholt, der so fett war, der Arme, daß er nicht ankommen konnte- im Augenblick des Confiteors mußte ein Ministrant kommen und beim mea culpa an seine Brust schlagen. Das war ein Akt der Nächstenliebe ohne jede Prophetie.

Hier ist nun Gelegenheit daran zu erinnern, daß der Hl. Paulus sagte: Prophezeiungen sind gut, die anderen Charismen auch, aber über all diesen Dingen- ist die Liebe, die Liebe Gottes und die Nächstenliebe. Sie ist es, die den Hl. Rochus und den Hl, Pius X heilig gemacht hat.
Und sie wird auch uns zu Heiligen machen- wenn wir ihnen mit der Gnade des Herrn- nacheifern und fähig werden, sie auszuüben. "
Quelle: Benedetto XVI forum, RV







I























2 Kommentare:

  1. Was man dazu vielleicht noch erwähnen sollte: Diese Predigt widerlegt eindrucksvoll die nicht ausrottbare Legende, dass Johannes Paul I. ach so progressiv war und alles, alles in der Kirche ändern hätte wollen, wäre er nicht, bevor er seine Absichten in die Tat umsetzen konnte, ... (na eh schon wissen)

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    1. Ja- und abgesehen davon, daß er einen feinen Humor besaß, war er auch ein Prophet- seine Aussagen über die damaligen Erneuerer und Abweichler- kann unverändert auch auf die heutigen anwenden,
      Und seit gestern wissen wir ja . daß die "Progressiven" nicht progressiv sind sondern Anpasser und Angepaßte.

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