Fortsetzung:
Andererseits
zeigen diese Analysen und Interpretationen der Fakten, wie falsch die Debatte um Konservative und Progressive ist.
Diese Begriffe
bilden die Realität nicht ab.
Als Beipiel für
ihren Mangel an Genauigkeit kann - einmal mehr - Benedikt XVI gelten. Er wird
als Konservativer betrachtet, aber war er nicht der erste moderne Papst, der
auf das Petrinische Amt verzichtete und so die schockierendste Entscheidung
eines Papstes in den letzen 4 Jahrhunderten traf?
Der Begriff
"konservativ " oder "Traditionalist" wird immer in
negativem Sinn gebraucht - und unterstellt so, daß die, die das depositum fidei
bewahren wollen, nicht auf der Höhe der Zeit sind.
Aber anstatt noch
länger über die progressive Seite zu reden, wird statt dessen der Ausdruck
"der Idee einer nötigen Entwicklung der Doktrin" benutzt.
Auch wenn dieser
Ausdruck schwächer ist, ist er in der Lage zu suggerieren, daß diese Seite
fähiger ist, in der moderenen Zeit zu leben als die andere -und nicht "out
of date" ist.
Deutsche Bischöfe
sind sehr darauf bedacht "up-to-date" zu sein. Nach der
Schatten-Synode vom 25. Mai in der Gregoriana (in Wirklichkeit wurde sie in
einem international genutzten Nebengebäude der Universität abgehalten) wird
dieses Setting auch für ein anderes Treffen beibehalten- das sich mit
HS-Paaren, wiederverheirateten Geschiedenen, und gemischtkonfessionellen Paaren
befassen soll.
Das Ziel ist, zu
zeigen, wie Familien heute wirklich sind. Am Ende wollen die Organisatoren
zeigen, daß das die Realität der Familien heute ist, die bei der Synode
berücksichtigt werden solte, vorbei an allen Ideen des Evangeliums.
"Treue
Stimmen - kritische Herzen: Ehe und Familie in der Kirche und der
Gesellschaft" ist das Thema eines Symposiums, das vom 10.-12. September in
Rom veranstaltet wird, klicken
Die Agenda wird
ähnlich sein wie bei der Schattensynode - basierend auf der "bestehenden
Realität, die die Lehre nicht ignorieren kann."
Es ist deshalb
der soziologische und pragmatische Angang, der auf der einen Seite eine
Langzeit-Vision zur Seite schiebt und hauptsächlich darauf abzielt, die
konkreten und unmittelbaren Nöte der Gläubigen zu verstehen.
Vielleicht kann
man die, die diese Herangehensweise wählen, als Pragmatiker bezeichnen -
während jene, die dafür kämpfen, die Ideale des Evangeliums zu bewahren,
Idealisten genannt werden könnten,.
Diese beiden
Kategorien - genügen aber auch nicht, um die auf dem Spiel stehende Kontroverse
zulänglich zu beschreiben.
Wer sind heute
die Konservativen?
Es sind die, die
die versuchen, die Zeichen der Zeit zu lesen aber im Licht des Evangeliums und
der Tradition. Sie lehnen den pastoralen Zugang nicht per se ab, aber sie
akzeptieren ihn nicht auf Kosten der Katholischen Lehre. Ihr Ziel ist die
Entwicklung einer Doktrin ohne Brüche zum Evangelium und der Tradition und ohne
Verwirrung der Gläubigen. Diese Entwicklung muß deshalb auf der fundamentalen
Wahrheit basieren - wie sie Jahrhunderte lang anerkannt wurde - trotz so
mancher theologischer Debatte.
Sie können also
besser die, die der Tradition und dem Evangelium folgen-"Nachfolger"
( die der Lehre folgen) genannt werden.
Wer sind heute
die Progressiven?
Es sind die, die
wollen daß die Kirche sich der Gesellschaft anpaßt, fähig die Herausforderungen
der Welt zu erkennen und adäquat auf sie zu reagieren. Sie haben eine
pragmatisch-soziologische Herangehensweise.
So pragmatisch,
daß sie jede Geste, jede Entscheidung des Papstes zu ihren Gunsten ausbeuten.
So pragmatisch,
daß sie die Medien benutzen, um die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu
bringen, Ein gutes Wort, um sie zu benennen, ist "Anpasser" Sie
wollen die Lehre an die Realität anpassen, und es interessiert sie nicht, ob
die Pastoral mit der aktuellen Lehre zusammenpaßt oder nicht, obwohl die
Richtlinien für die kommende Bischofssynode diese Übereinstimmung für nötig
erklärt.
Am Ende geht es
um Nach-folger und Anpasser- nicht um Progressive und Konservative.
Der Unterschied
ist wesentlich nuancierter und muß erst noch als in diesem Pontifikat wirksam
verstanden werden.
Das Pontifikat
von Papst Franziskus ist eines, das in seiner pastoralen Herangehensweise
pragmatisch und in seiner theologischen weniger gut versiert ist. Dennoch
riskiert dieses Pontifikat nicht, die Revolution auszulösen, die die Anpasser
wollen, weil sie hoffen, daß die Kirche sich mit der Welt in Einklang befindet,
auch wenn sie das dadurch erreichen kann, die säkulare Terminologie anzunehmen,.
Es gibt viel
Bewegung auf der Seite der Anpasser. Soviel Bewegung, daß in Rom
Schattensynoden abgehalten werden und für Deutschland ähnliche Veranstaltungen
hinter verschlossenn Türen geplant sind, deren Ergebnisse nicht veröffentlicht
werden sollen.
Das geplante
Treffen im September wurde am 18. Juni in München mit dem neuen
Berliner Bischof Heiner Koch vorbereitet. Bei der Schattensynode im Mai wurde
ebenfalls ein Treffen in Deutschland vorbereitet.
Zeremonienmeister
dieser Treffen ist Pater Hans Langendörfer, SJ, der der DBK als Generaksekreätr
dient.
Man sagt, er
stehe der Gruppe "Wir sind Kirche" sehr nahe, die lange und hart für
eine neue Öffnung der Kirche zur Gesellschaft kämpfte und die Frauenordination
fordert.
Sie wollen, daß
die Kirche demokratisch wird- mit mehr Teilnahme der gläubigen Laien
Die Anpasser sind
so aufgeregt, daß sie aus den Breiefkästen der Synodenväter das Buch "In
der Wahrheit Christi bleiben" entfernten, das Texte von 5 Kardinälen über
Ehe-Theme enthielt- als Antwort auf Kardinal Kaspers Rede beim
Außerordentlichen Konsitorium im Februar 2014.
Die Entfernung
dieser Bücher war ein Weg, eine Stimme in der Debatte zum Schweigen zu
bringen.
Mehr noch- die
Anpasser sind so agitiert, daß sie das neue Buch, von dem sie hörten, daß es
ebenfalls Texte von Kardinälen enthält und im kommenden Monat veröffentlicht
wird- bereits als Zurückweisung der Kasper-These etikettieren- obwohl Kardinal
Kasper nicht im Focus dieses Buches steht.,
Im Gegenteil- das
Buch stellt auf positive Weise pastorale Vorschläge, die mit der Lehre der
Kirche hamonieren vor. Der Herausgeber des Buches ist ein deutscher Professor,
und nicht der von "In der Wahrheit Christi bleiben".
Dieses Buch ist
die Antwort der Nach-folger an die Anpasser. Letztendlich schreiben die, daß es
einen pastoralen Weg nach vorn gibt, der erforscht werden kann und nicht
voraussetzt, daß der Glaube an die Realität angepaßt wird, und nicht erfordert,
das Ziel aufzugeben, die Gesellschaft nach der katholischen Lehre vom
Gemeinwohl zu gestalten.
Dieses Pontifikat
setzt auf eine Debatte zwischen Nach-folgern und Anpassern.
Die Dialektik
zwischen diesen beiden Gruppen reicht in jedes Feld der Theologie und des
Kirchenlebens hinein.
Z.B das Feld der
Kurienreform, die Nach-folger bilden den sogenannten "versteckten
Vatican" während die Anpasser auf eine nur funktionale Reform hinarbeiten,
die tatsächlich eine weltliche Reform ist.
Wir können dieses
Pontifikat nicht ohne die Linse dieser Dialektik verstehen, die die Entwicklung
des Kontrastes zwischen Folgern und Anpassern darstellt.
Quelle: Monday in
the Vatican, A. Gagliarducci
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