Montag, 25. Januar 2016

So ganz traut A. Socci dem Frieden noch nicht

Die Worte hörte er wohl - hat die auch kommentiert -A. Socci bei LoStraniero- allein ihm fehlt ein bißchen der Glaube. Deshalb befaßt er sich heute noch einmal mit dem, was er ein kleines Wunder nennt, den Worten des Pontifex vor der Rota Romana. Er setzt seinem Text Worte des emeritierten Erzbischofs von Bologna, Kardinal Caffarra voran.
Hier geht´s zum Original:  klicken

Kardinal C.Caffarra:

"Zu behaupten, daß homo- und heterosexuelle Paare gleich sind und für die Gesellschaft und die Kinder keinen Unterschied machen, ist das Offensichtliche zu negieren. Das erklären zu müssen, ist zum weinen. Wir sind zu einer solchen Verdunkelung der Vernunft gelangt, daß wir denken, daß die Gesetze die Wahrheit der Dinge bestimmen."


                                     


"DAS VOLK GOTTES REISST AUCH BERGOGLIO MIT UND "ZWINGT " IHN, (SCHWEREN HERZENS) BAGNASCO UND DIE DEMONSTRATION AM 30. JANUAR ZU UNTERSTÜTZEN (ABER -WIE MAN BERGOGLIO KENNT,  KÖNNTE ER ALLES WIEDER ZURÜCKNEHMEN)"

"Es ist ein kleines Wunder geschehen - hoffen wir daß es anhält-----" so kommentiert das orthodoxeste Katholische Volk Papst Bergoglios überraschende gestrige Rede. Auch wenn man Fröste befürchtet, die den unvorhergesehenen Frühling widerrufen.
In der Tat fallen die Sätze des Pontifex "es kann keine Verwechslung zwischen der von Gott gewollten Familie und jeder anderen Art von Verbindung geben"  -um so mehr als sie in einer feierlichen Ansprache an die Rota Romana gesagt wurden- mitten in die parlamentarische Diskussion über die zivilen Ehen.

Auch die frappierende Nähe der päpstlichen Argumentation zu den Zweifeln an der Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes hat im Quirinal aufmerksame Ohren gefunden.
Dort werden die gestrigen Erklärungen auf eine gewisse Weise als unerwarteter päpstlicher Torpedo gegen das Gesetz zur HS-Ehe betrachtet.
Für Johannes Paul II und Benedikt XVI (und jeden anderen Papst) wäre das mehr als normal gewesen, aber für Papst Franziskus - nicht. Überdies stehen sich in der Italienischen Kirche zwei entgegensetzte Linien gegenüber, jene, die vom Präsidenten der CEI, Kardinal Angelo Bagnasco  (in Kontinuität zu den Pontifikaten von Johannes Paul II und Benedikt XVI) verkörpert wird und jene vom Sekretär Msgr. Nunzio Galantino angeführte.
Nunzio Galantino, der "Krieg macht" ist hat das "schlechtere Wetter", weil er als Vertrauter Bergoglios betrachtet wird.



Die Signale die bis gestern aus dem Vatican kamen, waren gegen Kard. Bagnasco ; man sprach sogar von einer vom Papst abgesagten Audienz. Aber heute scheint die Äußerung Bergoglios das Gleichgewicht umzukippen. Nicht so sehr wegen der Worte an sich- sondern wegen des gewählten Zeitpunktes,

Es ist angemerkt worden, daß dieser Papst über die "nichtverhandelbaren Prinzipien" immer außer der Zeit spricht, d.h. wenn es gerade keine aktuelle Kontroverse gibt. Das ist eine politische Entscheidung, die die Kirche aus den Kontroversen und so aus einer direkten Konfrontation in der öffentlichen Diskussion heraushalten will,
Das Gegenteil jetzt:  zum ersten mal wurde die Rede genau im richtigen Moment gehalten und klingt wie eine Unterstützung für die Katholiken, die sich für die Verteidigung der Familie engagieren.
Schwer zu sagen, wie sich das entwickeln wird, aber- wenn es keinen Kurswechsel gibt,- hat Kardinal Bagnasco bei der Versammlung der CEI freie Fahrt zur Unterstützung des Familientages am  kommenden 30. Januar.

WAS STECKT DAHINTER?
Viele Katholiken denken, daß das "Wunder" durch eine wahre Welle von Gebeten ausgelöst wurde, in Hunderten von Klausurklöstern und von der Initiative "Eine Stunde der Wache".
Auch weil diese authentische "Geheimwaffe" (das Gebet) bereits bei den beiden Familiensynoden  2014 und 2015 sehr erfolgreich war, bei denen die Kasper-Bergoglio-Linie überraschend in eine Minoritätssituation geriet.
Wahrscheinlich ist da aber auch noch etwas anderes: das Kalkül. Man weiß, daß der jesuitische Papst ein kalkulierender Politiker ist, sehr schlau. Das Ereignis "Familientag" ist wie ein Erdbeben und hat alle überrascht. Die Erhebung des Christlichen Volkes ist von unten, von den Familien selbst kommend - spontan ins Gigantische angewachsen.
Obwohl ohne Organisationsstrukturen und ohne wirkliche Anführer (die Namen, die als organisatorische Referenzpunkte angegeben werden, sind nicht repräsentativ, nur Costanza Miriano ist bekannt) erleben wir ein nicht zu bändigendes Phänomen-das sich jetzt, nachdem es am vergangenen 20. Juni die Piazza San Giovanni in Rom füllen konnte, anschickt das auch mit dem Circus Maximus zu tun.

Ein "wahnsinniges" Ziel.
Alle Befugten wissen, daß niemand in Italien in der Lage ist, Plätze zu füllen, weder ein erstes noch gar ein zweites Mal.  Nur der Cgil (Gewerkschaft) und die gesamte Linken der Goldenen Zeiten, aber nur der Goldenen Zeiten, waren dazu in der Lage - mit kolossalen organisatorischen Kraftakten und von ihnen bezahlten öffentlichen Transportmitteln. Und aus sehr guten Motiven.

Daß "von unten" und ohne Organisation und Anführer ein Volk auf eigene Kosten sich im Namen der Familie und der Kinder auf den Weg macht - zudem noch im kalten Januar, hat alle überrascht.
Besonders die Bischöfe, die schüchtern, einer nach dem anderen, zusammen mit Bagnasco - ihre Verbundenheit mit dem Familientag bekundet haben.

Dieses Phänomen muß auch Papst Bergoglio zum Nachdenken gebracht haben, der sensibel wie er für Zustimmung und die Masse ist - nicht riskieren wollte, sich zusammen mit Galantino vom Christlichen Volk, das auf dem Weg Johannes Pauls II und Benedikts XVI dahinzieht in schweigender Opposition gegen seine Linie herausgefordert zu sehen
Darüberhinaus handelt es sich um ein Christliches Volk, das in der vergangenen Tagen - wegen bestimmter Verhaltensweisen der Hierarchie soweit gekommen ist, die 8 Promille-Abgabe für die Kirche zur Diskussion zu stellen. Ein Argument auf das die Kirche Bergoglios extrem sensibel reagiert.

DIE WAHREN ÜBERRASCHUNGEN DES GEISTES
Das was alle von Bergoglio bis zu den Bischöfen - bis heute unterschätzt haben - ist meiner Meinung nach - die sehr tiefe und unzerstörbare Spur, die sowohl die Personen als auch die Pontifikate Johannes Pauls II und Benedikts XVI in den Seelen unseres gläubigen Volkes hinterlassen haben.
Eine Erinnerung, die von den ganz wenigen Stimmen lebendig gehalten wird, die nicht die Fahne gewechselt haben und sich nicht dem Bergoglio-Hof angeschlossen haben.
Das Christliche Volk hat sich gegen die Lex Cirinnà  auf so massive Weise erhoben, daß der jesutische Papst und seine politischen Rechner gezwungen waren, eher auf Bagnasco zu hören als auf Galantino."
Und das hat zumindest für Renzi große Probleme geschaffen, der geglaubt hatte, auf die schweigende Zustimmung des Vaticans zählen zu können.

Auch weil - in den Umfragen - die große Mehrheit der Italiener (nicht nur der Katholiken) dagegen ist. Darüberhinaus hat unser Land so schwerwiegende Probleme, daß die Konzentration auf die zivilen Ehen viele beunruhigt.
Außerdem stellt der Fall Renzi auch eine katholische Frage: der Premier ist bekannterweise gläubig, und war 2007 für den Familientag engagiert.
Die Tatsache, daß er sich heute so geändert haben sollte - der Hauptbefürworter des Gesetzes für die neuen ehelichen Verbindungen zu sein, bringt ihn in ausdrücklichen und totalen Widerspruch zu den offiziellen Verlautbarungen der Kirche - die von Johannes Paul II und Benedikt XVI kamen und für alle katholischen Politiker gelten.  Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden.
Sie betreffen auch Alfano und die Seinen, die faktisch die Regierung auf den Beinen halten und ermöglichen, daß dieses Gesetz durchkommt.

DIE ANDERE NEUIGKEIT
Schließlich gibt es in der gestern von Papst Franziskus gehaltenen Rede noch einen anderen wichtigen Punkt.  Der eine der zweideutigsten Passagen seines Motu Proprio zur Ehe-Annullierung (sowieso schwierig in die Realität umzusetzen) korrigiert: den Passus, der das Fehlen eines gelebten Glaubens als Beweis für einen Mangel an ehelichem Konsens als ausreichend anzusehen und von Seiten der Kirche den Weg zur Annullierung freizumachen schien.
Das hat der Papst also gestern gesagt:
Es ist eine gute Sache, sich daran zu erinnern, daß die Qualität des Glaubens keine essentielle Bedingung für den ehelichen Konsens ist, der - nach der jahrhundertealten Lehre, nur auf natürliche Weise unterminiert werden kann. Tatsächlich wird der habitus fidei im Augenblick der Taufe eingegeben und hat weiterhin einen geheimnisvollen Einfluss auf die Seele, auch wenn der Glaube nicht entwickelt wird und - psychologisch gesehen - nicht vorhanden zu sein scheint.
Es kommt nicht selten vor, daß die, die sich auf die Ehe vorbereiten und durch einen natürlichen Instinkt zur Ehe veranlaßt werden, zur Zeit der Zelebration wenig Bewußtsein von der Fülle von Gottes Plan haben - und erst hinterher - im Familienleben - alles das entdecken, was Gott, unser Schöpfer, und Erlöser für sie bereit hält. Die mangelnde Glaubensformung und auch ein Irrtum über die Einheit, die Unauflöslichkeit und die sakramentale Bedeutung der Ehe, schaden einem gültigen Ehekonsens nur, wenn sie gewollt sind.
Aus diesem Grund sind Irrtümer, die die Sakramentalität der Ehe betreffen sehr sorgfältig zu bewerten."

Das scheint eine Korrektur seines Motu Proprio zu sein, die eine "restriktivere" Anwendung anzeigt.

Augenscheinlich haben die kritischen Interviews (z.B. jenes von Kard. Burke) ins Ziel getroffen. Die Kritiker sind für den Papst nützlicher als die Schmeichler."

A. Socci, IlLibero, LoStraniero

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