Freitag, 27. Januar 2017

"Brutaler Griff nach der Macht"


Damian Thompson sieht die Aktion des Vaticans gegen den Malteser Ordens  sehr kritisch.
Hier geht´s zum Original im "Spectator":  klicken

"PAPST ENTREISST DEN MALTESER RITTERN DIE MACHT UND BEENDET 900 JAHRE IHRER SOUVERÄNITÄT"
    
"Die Malteser Ritter- ein alter Katholischer Orden, der auf die  Kreuzzüge zurück geht, besaßen 900 Jahre lang das Privileg eines souveränen Staates.
Letzte Nacht wurde dem Malteser Orden seine Souveränität genommen in einem- wie es aussieht- brutalen Griff des Vaticans nach der Macht.

Papst Franziskus hat den Rücktritt des Großmeisters Fra´ Matthew Festing verlangt und erhalten, eines frommen rechtgläubigen Engländers (wie selbst seine Feinde zugeben) von untadeliger Rechtgläubigkeit und persönlicher Moral.
Der Vatican hat jetzt die Leitung des Ordens übernommen, während die Ritter nach einem Großmeister suchen, der für Franziskus akzeptabel ist. 
Kirchenrechtler Edward Condon hat heute morgen die Reaktion vieler Katholiken retweetet:
"Nach Internationalem Recht hat der Hl. Stuhl gerade eine andere souveräne Entität annektiert."

Eine dem Orden nahe stehende Quelle drückt das unverblümter aus: "Es ist wie eine Invasion. 900 Jahre Souveränität über Nacht ausgelöscht."

                                 
                                          1571 Die Flotte des Malteser Ordens vor Lepanto

Festings "Rücktritt" folgt einem komplizierten Streit über die Entlassung des Großkanzlers des Ordens, Albrecht von Boeselager, der beschuldigt wurde, die Verteilung von Kondomen durch den humanitären Zweig des Ordens erlaubt zu haben.
Boeselager appellierte an seinen Freund, Kardinal Pietro Parolin, den Vaticanischen Staatssekretär, der eine von Boeselagers Verbündeten auf den Weg gebrachte Untersuchung einleitete.
Festing und die Führung des Ordens weigerten sich, die Autorität der Untersuchenden zu akzeptieren weil-wie sie argumentierten- der Vatican keine zeitliche Autorität über eine nach internationalem Gesetz unabhängige Körperschaft habe.

Der Streit über von Boeselager und die Kondome ist- um es ganz zurückhaltend auszudrücken-verwickelt. Dieser Bericht des Catholic Herald erklärt viel vom Hintergrund.
Der frühere Großkanzler mag einen Grund zur Beschwerde haben oder nicht, was sicher ist, ist daß er äußerst gut vernetzt ist.
Verbündete können nicht mächtiger sein als Parolin, der Außenminister des Papstes, den viele verdächtigen, dem Papst in dieser Sache "den Arm umgedreht zu haben".

Die Demütigung von Festing ist schrecklich. Er ist ein gutmütiger und heiliger Mann, der bis zu seiner Ernennung 200 ein archetypischer englischer "Katholischer ..." war, Ampleforth und Cambridge, früherer Gardeoffizier, Sohn eines Feldmarschalls, nicht weniger, und mütterlicherseits Nachkomme des Seligen Sir Adrian Fortescue, der 1539 den Märtyrertod starb.

Papst Franziskus mag ihn- warum also hat er ihn so abrupt und ohne angemessene Erklärung entlassen? Ist das eine andere Manifestation des unberechenbares Verhaltens, das ich in einem Artikel Anfang des Monats beschrieben habe?




Boeselager - er selbst monumental groß ist- Sohn eines der 1944-Wehrmachtsverschwörer gegen Hitler - muß sich heute gerächt fühlen. Ob er es sich leisten kann, sich zu entspannen, ist eine andere Frage.

Lassen Sie mich Ihre Aufmerksamkeit auf den heutigen Bericht von Edward Pentin im National Catholic Register lenken. der folgende beunruhigende Information enthält:

"Hinter dem Streit standen auch Vorwürfe einer ehrgeizigen deutschen Vereinigung, die um die Kontrolle über den Orden wetteifert, Vorwürfe daß der Großmeister zu autoritär sei und ein Interessenkonflikt zwischen den Mitgliedern der Kommission des Hl. Stuhls.
Drei Mitglieder der Kommission, die zu Boeselager gehören, sind auch in eine 118 Millionen $ Spende, die von einem Trust in der Schweiz verwaltet wird, verwickelt.
Trotz einer Dokumentation, die das Gegenteil beweist, leugnet der Trust eine Verbindung zum Orden."

Wird der Vatican, der gerade einen guten Mann aus dem Amt gejagt hat und die Souveränität des ältesten und loyalsten Ritterordens zerschlagen hat, jetzt auch diese mysteriöse Spende untersuchen?"

Quelle: The Spectator, Damian Thompson

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.