Was Vaticanist Marco Tosatti in La Nuova Bussola Quotidiana über die Kirche und Teile ihres "Personals" schreibt, gilt -cum grano salis- und sicher nicht weniger natürlich auch für die deutsche. Die Dialog-Fixierung bei Teilen des klerikalen Establishments wird- je nach Temperament- langsam ermüdend oder Anlass zur Verfassung von Glossen und Satiren.
Anstoss dazu hat ein Ereignis gegeben, das exemplarisch in Zeiten des Dialog-Obsession in der Kathedrale der spanischen Exklave Ceuta stattfand.
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"IDEOLOGIE DES DIALOGS: IN EINER KIRCHE WURDE EINE HINDU-GOTTHEIT VEREHRT"
"Wenn ich jünger wäre, mehr Energie und bessere Nerven hätte würde ich mich vielleicht damit amüsieren, eine kirchliche Fabel zu schreiben und dazu einiges von dem Quatsch auszuwählen, der in gutem Glauben von denen gemacht wurde, die die Führer der armen Herde, die wir sind, sein sollten.
Beginnen würde ich mit dem super-progressistischen Pfarrer Biancalani, der in einem post von den "Feinden" (Faschisten und Rassisten) spricht.
Ein Priester, der von "Feinden" spricht und nicht von Menschen, die umkehren müssen?
Was ist das für ein Priester? Und wer ist der Bischof, der ihn nicht korrigiert?
Um nicht vom Vikar und Pfarrer der Kathedrale der spanischen Stadt Ceuta zu reden.
Vor einigen Tagen - genauer gesagt am vergangenen Sonntag- hat die Kathedrale von Ceuta in der Tat ihre Pforten geöffnet, um eine Hindu-Gottheit zu ehren, Ganesh.
Eine Prozession der Hindu-Gemeinde trug, nachdem sie durch die Straßen der Stadt gezogen war, ein Brett, auf dem eine Ganesh-Statue saß- durch die Kirche. Die Kirche- die auch als Heiligtum der Hl. Jungfrau von Afrika bekannt ist.
Die Statue - immer auf ihrem Brett- kam so in die Kirche und wurde vor dem Altar abgesetzt,
nachdem der Generalvikar von Ceuta eine kurze Rede gehalten hatte.
Ganesh, eine Gottheit mit dem Körper eines Kindes und dem Kopf eines Elefanten, ist eine sehr populäre Gottheit, die als gutes Omen angerufen wird, zum Schutz bei Geschäften, um geschlossene Straßen zu öffnen, und um uns von Hindernissen zu befreien und bei vielen anderen Dingen erfolgreich zu sein. Seit kurzem hat es ein starkes Wiederaufleben ihres Kultes gegeben- auch im Westen.
Aber die Anwesenheit einer mit Gesängen und Blumen empfangenen Hindu-Gottheit in einer Kathedrale hat Befremden ausgelöst.
So sehr, daß der Bischof von Cadiz und Ceuta, Rafael Zornoza, sich schnell bewegen mußte.
In einem Comuniqué hat er die Tatsache, daß die Mitglieder der Hindu-Gemeinde, die das Bild einer von ihnen verehrten Gottheit trugen, in der Kathedrale empfangen wurden, negativ bewertet.: "Ein Fakt, mit dem man nicht einverstanden sein kann".
Der Bischof hat seinen tiefen Schmerz über dieses beklagenswerte Vorkommnis ausgedrückt, das in der christlichen Gemeinschaft Schaden, Verwirrung und Skandal ausgelöst hat und alle jene, die dadurch verwirrt oder schockiert wurden, um Verzeihung gebeten.
Er hat den Respekt und die Liebe für die verschiedenen religiösen Gemeinschaften bekräftigt und hinzugefügt: "Aber wir sind immer verpflichtet, unserer christlichen Tradition treu zu sein....Der Vikar von Ceuta, der beschuldigt wird, diese Aktion erlaubt zu haben, hat gesagt er sei darüber sehr traurig und hat anerkannt, daß es ein Fehler war, den Einzug dieses Bildes erlaubt zu haben."
Und "er hat erklärt, daß er in keinem Augenblick etwas verehren wollte, das nicht unser einziger und wahrer Gott ist, sondern daß er nur respektvoll das entgegennehmen wollte, was die Hindu-Gemeinschaft den Christen und ihrer Patronin schenken wollten- außerhalb des Tempels und ohne irgendeine Art religiöser Handlung zu zelebrieren.
Der Vikar hat den Schaden, den er vielleicht bei den Gläubigen verursacht hat und seine volle Verantwortung dafür anerkannt und seinen Rücktritt angeboten, der akzeptiert wurde."
Aber hier ist es nicht zuende. Tatsächlich haben die Hindus beschlossen, sich an Papst Franziskus zu wenden und ihn zu bitten, den zurückgetretenen Priester wieder in sein Amt als Vikar einzusetzen,
In einem Comuniqué schreiben sie, " es sei beunruhigend zu wissen, daß anstatt den Generalvikar von Ceuta, Juan José Castro, für seine Unterstützung der Brüderlichkeit und des Zusammenlebens auszuzeichnen, die Diözese von Cadiz und Ceuta beschlossen hat, ihn zu bestrafen."
Dieses Cominqué erteilt auch dem Bischof eine kleine Lektion: "Es bedarf eines weitergehenden und inklusiven Verständnisses von Religion, keine Religion ist eine Insel. Wir müssen versuchen, eine gegenseitige Verbindung und Abhängigkeit zwischen den Religionen zu sehen. Gott hatte keine exklusiven Vermittler, wie viele behaupten könnten."
Quelle: LaNuovaBussolaQuotidiana, Marco Tosatti
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