Freitag, 5. Januar 2018

Dubia, Fragen & Antworten

Marco Tosatti kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana das Interview, das Armin Schwibach mit Kardinal Brandmüller über die Dubia und die ausgebliebenen Antworten geführt hat.
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"DUBIA, WENN DER PAPST SCHWEIGT, ANTWORTEN SICH DIE KARDINÄLE SELBER"

"Und nein, auf die Dubia kann es keine schiefen, oder implizit transversalen Antworten geben, geschweige denn Augenzwinkern: auf die Dubia muß man auf der Grundlage der Morallehre der Kirche antworten. Das hat Kardinal Walter Brandmüller, einer der vier Unterzeichner der Dubia, am 30. Dezember in einem Interview mit Armin Schwibach, dem römischen Korreponenten von Kath.net.gesagt.

Es handelt sich um eine Stellungnahme, die uns verstehen läßt, wie das Problem durch Amoris Laetitia entstanden ist und die Verwirrung auf globaler Ebene, aus verschiedenen Interpretationen -die alles andere als gelöst sind, wie es gewisse interessierte Manipulateure gern hätten.
Jedoch ist die Schwere der Situation erst einige Tage später auf spektakuläre Weise durch das öffentliche Treuebekenntnis zur immerwährenden Lehre zu Ehe und Eucharistie unterstrichen worden, unterzeichnet von  5 Bischöfen, drei aus Kazachstan und 2 aus Italien.

Der Kardinal erinnert im Interview an die Hauptpunkte der Dubia. Und die sind
1)  Kann eine Person, die durch ein gültiges sakramentales Band gebunden ist und jetzt mit einem neuen Partner in einer ehelichen Verbindung lebt (AL 305, Fußnote 351) in bestimmten Fällen die Absolution und die Kommunion empfangen?

2) Gibt es moralisch absolute Gebote, bzw. Verbote, die ausnahmslos und unter allen Umständen gelten (wie das Töten einer unschuldigen Person)?

3) Ist es noch wahr, daß wer in einem eheähnlichen Zustand von Ehebruch lebt, sich objektiv im Zustand der Todsünde befindet?

4) Gibt es Situationen im Leben, die die moralische Verantwortlichkeit so weit mildert, daß eine unmoralische Handlung (hier Ehebruch) als Konsequenz  moralisch entschuldigt oder sogar entschuldigt werden kann?

5) Kann eine persönliche Gewissensentscheidung Ausnahmen vom absoluten Verbot einer in sich unmoralischen Handlung erlauben?


Nachdem der Kardinal diese Punkte in Erinnerung gerufen hat, läßt er den Interviewer wissen, daß "diese 5 Fragen zu den Fundamenten des Glaubens und der Morallehre gehören. Nach diesen Fundamenten  müssen die Fragen 1,4 und 5 klar mit einem Nein und die Fragen 2 und 3 mit einem Ja beantwortet werden.



Der Purpurträger hat sich erst vor wenigen Monaten öffentlich zu diesem zerreißenden Thema öffentlich geäußert, die jemand unnötigerweise ins Vergessen der Alltäglichkeit rutschen lassen möchte, in der beunruhigenden Abwesenheit einer klaren Antwort seitens des regierenden Pontifex der offensichtlich in einer ausweglosen Sackgasse  steckt.
Und deshalb stützt er sich auf zweideutige Tricks wie die Aufnahme eines privaten Briefes in die Acta Apostolicae Sedis.

Im Oktober 2017 hatte Brandmüller über die, die denken daß es Ausnahmen für die Ehebrecher geben kann, die Sakramente zu empfangen, gesagt:"Wer behauptet, daß einer eine neue Verbindung eingehen kann, während sein legitimer Ehepartner noch lebt, ist exkommuniziert weil das eine irrige Lehre und Häresie ist. Jeder, der eine solche Sache behauptet, ist exkommuniziert. Wenn also jemand denkt. er könne dem von einem General-Konzil (z.B. dem Konzil von Trient) definierten Dogma  widersprechen, gut, dann ist das noch viel schlimmer. Genau das ist es, was man Häresie nennt- und das bedeutet den Ausschluß aus der Kirche- weil jemand die gemeinsamen Fundamente des Glaubens verlassen hat."

Im Interview geht der Kardinal auch auf das Thema Luther ein, und auf die Festlichkeiten, die im katholischen Umfeld dem Augustiner Exmönch bereitet worden sind. Indem er einen protestantischen Historiker (Franz Lau) zitiert, erinnert Brandmüller daran, daß Martin Luther drei Mauern einreißen wollte: "Die erste war das Priestertum auf Basis der sakralen Weihe, die zweite war das Lehramt, das auf der von Jesus erteilten Mission beruht, die dritte war das Papsttum. Daß diese drei Mauern eine solide biblische Basis haben, hat den zornigen Augustinermönch nicht interessiert.
Dann - wo er diese drei Mauern eingerissen hat, sieht Luther, daß das gesamte Gebäuder der Papstkirche eingestürzt ist.
Zu erklären, daß diese totale Zerstörung "ein Werk des Hl Geistes sei" ist eine absolut bizarre Erklärung, der nur durch eine einfache Unkenntnis historischer Texte und Tatsachen erklärt werden kann.; ein Unwissen, das für einen Bischof noch überraschender ist."
Der Bezug zur unvorsichtigen Erklärung -um nichts Schlimmeres zu sagen- von Msgr. Nunzio Galantino, dem Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz- ist offensichtlich."

Quelle: M.Tosatti, La Nuova Bussola Quotidiana

  



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