Gefunden bei "Benoît XVI-et.moi" (merci!) klicken
Marco Tosatti hat unter dem Titel "Stilum Curiae" eine Chronik seiner Berichte als Vaticanista seit 1977 als Buch veröffentlicht, zu dem Aldo M. Valli ein Vorwort geschrieben hat. Insbesondere behandelt er die Machenschaften von "Vatican Insider"/La Stampa.
Hier geht´s zum Original bei AM Valli: klicken
Autor Tosatti leitet sein Buch mit folgendem Text ein:
"Beginnen wir mit dem Namen. Warum Stilum Curiae? Dafür gibt es viele Gründ e und sie sollten in dem Augenblick klarer werden, als ich beschloss einen nblog zu eröffnen.
Der erste Bezug ist ein historischer und führt zum Namen von Paolo Sarpi (1552-1623). Sarpi war ein Mönch, Weiser und ein Polemiker. Ein Genie, das keine Sympathie für den monarchischen Zentralismus des Kirche hatte. Er war Venezianer und verteidigte als solcher die Serenissima Republica zu einer Zeit als sie keine guten Beziehungen zu Rom hatte.
Er hat auch eine des Konzils von Trient geschrieben, die ihm eine sofortige Eintragung auf den Index einbrachte. Die Inquisition berief ihn ein, um ihn zu befragen; Paolo Sarpi weigerte sich einfach und zog es vor, in Venedig zu bleiben, wo er eine sehr ernste Verletzung durch einen Dolchstoß erlitt.
Sarti überlebte das und sagte: "Agnosco Stilum Curiae romanae" (Ich erkenne den Dolch der römischen Kurie") Ein Stilum ist ein Dolch, aber auch ein stilum romanae, soll heißen eine Feder; und so haben wir zwei Bedeutungen für den Titel des blogs. Der sicher mehr als einen in der römischen Kurie stört."
Hier ein Ausschnitt aus dem Vorwort von Aldo Maria Valli
"DIESER "DOLCH" IM FLEISCH EINER VERLORENEN KIRCHE."
Der erste Papst,dem ich als Journalist folgte war Johannes Paul II und ich erinnere mit gut an meine häufig vergeblichen Versuche, ihn anders zu zeichnen als die von der großen Presse etablierten Klischees. Daß er oft reise, die Jungen ihm massenweise zuströmten. Die Zeitungen riefen dem Papst "Globetrotter" ihr Hosianna zu, dem "Papst der Jungen", dem "modernen Papst" und unterstrichen seine Qualitäten als Schauspieler und Animateur aber sie sprachen sehr wenig über seine gar nicht modernen Empfehlungen gegen den Strom, die der polnische Papst den Männern und Frauen seiner Zeit ga. In Wahrheit war Wojtyla nie einfach nur eine "Ein-Mann-Show", eine faszinierender Geschoichtenerzähler. Und er war überhaupt nicht modern. Er war sogar ein Mystiker, ein authentisch Kontemplativer eines fast mittelalterlichen Typus und es ist genau sein Mystizismus, seine Einheit mit Gott, die weit über die allgemeine Erfahrung hinausging und er zog daraus die Energie, die es ihm erlaubte, seine Unternehmungen auszuführen.
Noch schweiriger war es bei dem Bild gegen den Strom zu schwimmen, das Benedikt XVI anheftet wurde, dem es "deutschen Schäferhundes" der Doktrin, dem eisernen Inquisitor. Sicher, niemand bezweifelt, daß Joseph Ratzinger bei der Verteidigung des Glaubens stur war, aber nichts stand ihm fernner- sowohl auf der Ebene des Lehramtes als auch seines Charakters- als die Härte, die als Mangel an Sensibilität und als Düsterkeit verstanden wurde.
Für mich war er im Gegenteil der Papst der Sanftheit und der Freude. Das heißt, daß diejenigen, die ihn als trübsinnigen Theologen zeichneten, zu Verstehen gaben, er sei zu abwesend und zu weit vom Volk entfernt?
In Wirklichkeit war er der Papst der christlichen Intelligenz, die auf klarste Weise augedrückt wurde, wie es mir so viele Menschen sagten, die- ohne besonders in Philsophie und Theologie bewandert zu sein, ihn ehr gut vertanden, geschätzt und geliebt haben und sich ihm immer noch nahe fühlen.
Was jetzt Papst Franziskus angeht, war die Operation "Etikettierung" durch die Medien extfrem schnell, Nur wenige Augenblicke waren seit seinem ersten Erscheinen auf der Mittelloggia der Vatican-Basilika am 13. März 2013 vergangen, als wir schon einen einfachen, demütigen, dialogisierenden, im oberflächlichsten Sinn franziskanischen Papst hatten.
Ein Etikett, das Tag um Tag- Dank der üppigen Melasse-Anwendungen noch entschiedener an ihm klebt, diesem Sentimalismus auf den die Medien in massiver Dosis zurückgriffen und mit großer Geringschätzung für das Lächerliche , weil sie beschlossen hatten eine Persönlichkeit zu schaffen, die ohne wenn und aber geliebt werden muß.
Deshlb sage ich: heute Vaticanist zu sein bedeute nicht nur zu versuchen, zu erklären sondern auch (vielleicht vor allem) den von der großen Informationsmaschine vorgefertigten Klischees entgegen zu gehen. Eine Aktivität die- im Fall von Bergoglios Pontifikat- die mit einer wirklichen Arbeit der Gegeninformation zusammentrifft, weil es sich darum handelte, zu demaskieren, zu enthüllten, bloßzustellen. Mit allem, was daraus folgt. "
Quelle: Benoît XVI-ert-moi, Stilum Curiae, M.Tosatti, A.M. Valli
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