Freitag, 25. Mai 2018

Sandro Magister über den deutschen Vorschlag zur Kommunion für Protestanten

Sandro Magister gibt auf seinem blog "Settimo Cielo" wieder, wie der Erzbsichof von Philadelphia, Charles Chaput, über die Initiative der DBK zur Interkommuionn urteilt.
Und das ist kein Kompliment für die so protestantisierungsfreudigen Prälaten.
Magister sieht allerdings die derzeitige Unsicherheit in dieser Frage als von Papst Franziskus beabsichtigt an.
Hier geht´s zum Original: klicken 

"KOMMUNION FÜR PROTESTANTEN. DIE BOMBE EXPLODIERTE IN DEUTSCHLAND, ABER SIE ERSCHÜTTERT DIE GANZE WELT."

"Hört und liest man heute die verschlungene Antwort noch einmal- "ja, nein, ich weiß nicht, entscheide selber"- die Papst Franziskus am 15. November 2015 in der Lutheranischen Kirche einer protestantischen Frau gab, die ihn fragte, ob sie in der Messe die Kommunion gemeinsam mit ihrem katholischen Ehemann empfangen könne, stellt sich heraus, daß sie ein perfektes Abbild der Realität darstellt.

"Mi chiamo…"

Die von Franziskus bei dieser Gelegenheit formulierten Variationen von "ja, nein, ich weiß nicht, entscheide selber", waren tatsächlich nicht das Stochern im Dunkeln von jemandem, der nicht wußte, was er antworten solle, sondern das genaue Gegenteil. Sie drückten das aus, was nach dem Willen des Papstes passieren sollte und tatsächlich heute in der Kirche passiert.

Der Zünder war die Entscheidung, die die Mehrheit der deutschen Bischöfe im vergangenen Februar erreichten, auch Protestantische Ehepartner zur Kommunion zuzulassen. Eine Entscheidung, die sofort eine Reaktion der andersdenkenden Bischöfe hervorrief, von  denen sieben- einschließlich des Kardinals von Köln, Rainer Woelki, an Rom und die Glaubenskongregation appellierten.

"Ein Kardinal, sieben Bischöfe und vier Neue Dubia. Diesesmal zur Interkommunion"  

Papst Franziskus hat dann in Rom ein Gipfeltreffen der für die Doktrin und die Ökumene verantwortlichen Vatican-Autoritäten und die deutschen Repräsentanten der beiden streitenden Parteien einberufen. Aber dieses Gipfeltreffen am 3. Mai endete auf Geheiß des Papstes ohne Entscheidung. Oder genauer gesagt, mit dem Auftrag von Franziskus an die deutschen Bischöfe, in "spiritueller und kirchlicher Kommunion wenn möglich eine einstimmige Lösung zu finden".
In der Praxis -weil eine solche Übereinkunft undenkbar ist- ein "weiter-so" für alle Konfliktparteien.

Und das ist es, was passiert. Mit der Teilung.  Aber, angesichts dieser Schwere dessen, was auf dem Spiel steht, das an das Konzept der Eucharistie rührt und deshalb an das Sakrament, das Quelle und Höhepunkt des Kirchenlebens ist" werden die Grenzen Deutschlands überschritten und die ganze katholische Welt einbezogen- mit gegensätzlichen Äußerungen von Bischöfen und Kardinälen der höchsten Ebene- in Verteidigung der "richtigen Lehre", die durch die Weigerung des Papstes "Klarheit zu schaffen" gefährdet wird. So der holländische Kardinal Willem Iacobus Eijk.

Vollalarm in der Kirche. Aber Papst Franziskus läßt  ihn vergebens ertönen." 





Es war also vorhersehbar, daß sich auch in den USA , einem weiteren Land mit einer großen Zahl von Mischehen, Stimmen erheben würden, was die Kontroverse besonders lebhaft macht.

Und das passierte am 23. Mai durch diesen Beitrag des Erzbischofs von Philadelphia, Charles Chaput, für Fisrt Things, auch er in entschiedenem Widerstand gegen die "Protestantisierung" der Katholischen Kirche, die von vielen als Haupttendenz des aktuellen Pontifikates angesehen wird und die zeigt sich auch in der "Herabstufung" der Sakramente wie Ehe, Beichte und natürlich- der Eucharistie.

Hier die zentrale Passage seines Textes- den in Gänze zu lesen, sich lohnt.

"EINE HÖFLICHE FORM DIE WAHRHEIT ZU VERBERGEN"
von Charles Chaput

Wer die Eucharistie empfangen kann und warum, ist nicht nur eine deutsche Frage. Wenn-wie  das II. Vaticanische Konzil sagt- die Eucharistie Quelle und Höhepunkt unseres Lebens als Christen und Siegel unserer Katholischen Einheit ist, dann hat die Antwort auf diese Fragen Auswirkungen für die ganze Kirche. Sie betrifft uns alle. Und in diesem Licht bringe ich -einfach als einer von vielen Diözesanbischöfen-einige Punkte zum nachdenken und diskutieren vor.

1. Wenn die Eucharistie wirklich Zeichen und Instrument für kirchliche Einheit sind, definieren wir dann, wenn wir die Bedingungen für die Kommunion ändern. nicht de facto neu, was Kirche ist?

2. Absichtlich oder nicht - wird der deutsche Vorschlag unausweichlich genau dazu führen. Das ist der erste Schritt, um die Kommunion für alle Protestanten zu öffnen, oder alle Getauften, weil die Ehe letztlich der einzige Grund ist, Nichtkatholiken die Kommunion zu erlauben.

3. Kommunion setzt Glauben und Glaubensbekenntnis voraus, einschließlich den übernatürlichen Glauben an die Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie, gemeinsam mit den sieben durch die ewige Tradition der Katholischen Kirche anerkannten Sakramente.
Durch Verleugnung dieser Tatsache, nimmt der  deutsche Vorschlag de facto eine protestantische Wahrnehmung der kirchlichen Identität an. Taufe und Glaube an Christus scheinen zu genügen. Nicht Glaube an das Glaubensgeheimnis, wie es von der Katholischen Tradition und ihren Konzilen verstanden wird, der logischerweise mit dem Glauben an die Konsekration von Brot und Wein als Leib und Blut Christi verbunden ist? Oder schlagen die deutschen Bischöfe vor, daß das Weihesakrament nicht von der Apostolischen Sukzession abhängt? In dem Fall, würden sie einen noch schwereren Fehler begehen.

4. Der deustche Vorschlag durchtrennt die vitale Verbindung zwischen Kommunion und sakramentaler Beichte. Wahrscheinlich setzt er nicht voraus, daß protestantische Ehepartner im Zugehen auf die Kommunion wegen schwerer Sünden vorher zur Beichte gehen müssen. Aber das steht im Widerspruch zur immerwährenden Praxis und ausdrücklichen dogmatischen Lehre der Katholischen Kirche - ebenso wie zum ordentlichen Lehramt. Er bedeutet im Endeffekt die Protestantisierung der Katholischen Sakramententheologie.

5. Wenn die Lehre der Kirche ignoriert oder geleugnet werden kann, und sogar die Lehre die durch Konzile (wie vom Konzil von Trient) definiert wurde, können dann alle Konzile historisch relativiert  und geleugnet werden?  Viele moderne liberale Protestanten stellen die Lehre von der Göttlichkeit Christi des Konzils von Nicäa in Frage, weisen sie zurück oder ignorieren sie einfach als historischen Ballast. Werden protestantische Ehepartner aufgefordert werden, an die Göttlichkeit Christi zu glauben? Wenn sie an die Realpräsenz Christi im Sakrament glauben müssen, warum dann nicht den Katholischen Glauben an das Weihe- oder Bußsakrament?  Wenn sie an alle diese Dinge glauben, warum werden sie dann nicht eingeladen Katholiken zu werden, um sichtbar in die Kommunion einzutreten?

6. Wenn Protestanten zur Katholischen Kommunion eingeladen werden, werden Katholiken dann noch immer von der Prostantischen Kommunion ausgeschlossen? Wenn ja, warum sollten sie ausgeschlossen werden? Bedeutet es, wenn sie ausgeschlossen werden, nicht, daß die Katholische Sicht der Weihe und der gültigen Eucharistischen Konsekration falsch sind und daß-wenn sie falsch sind- der Protestantische Glaube richtig ist?  Wenn die Interkommunion  nicht dazu gedacht ist, eine Gleichwertigkeit der Katholischen und Protestantischen Konzeption der Eucharistie festzustellen, führt die Praxis der Interkommunion die Gläubigen in die Irre.
Ist das nicht der Paradefall einen "Skandal auszulösen? Und würde das nicht von vielen als höfliche Form des Betrugs oder des Versteckens harter Lehren im Zusammenhang der ökumernischen Diskussion betrachtet werden?
Einigkeit kann nicht auf einem Vorgehen aufgebaut werden, daß die Wahrheit und unsere Differenzen verbirgt.
Essenz des deutschen Vorschlags zur Interkommunion ist, daß die Kommunion sogar geteilt werden soll, wenn es keine wirkliche Einheit der Kirche gibt. Das trifft die Wahrheit des Eucharistiesakraments ins Herz, weil die Eucharistie durch ihre Natur der Leib Christi ist.
Und der "Leib Christi" ist sowohl die reale als auch die substantielle Präsenz Christi unter der Erscheinung von Brot und Wein und auch der Kirche selbst, der mit Christus als Oberhaupt vereinten Gemeinschaft der Gläubigen."

Quelle: Settimo Cielo, Sandro Magister 




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