Mittwoch, 31. Oktober 2018

...aber der Papst schweigt.....

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo den Abschluss der Jugendsynode, die Benennung des Teufels als Urheber der Vorwürfe gegen den Papst durch den Pontifex und dessen fortdauerndes beharrliches Schweigen zu den Aktivitäten der HS-Lobbys in Kurie und Kirche.
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"NEUE ANSCHULDIGUNGEN ZU HOMOSEXUALITÄT IN DER KIRCHE. ABER DER PAPST SCHWEIGT UND BESCHULDIGT DEN KLERIKALISMUS."

Beim Abschluß der Synode am Samstag, 27. Oktober hat Jorge Mario Bergoglio noch einemal den großen Beschuldiger, Satan, als den ultimativen Urheber der gegen ihn, den Papst, erhobenen Vorwürfe - um in Wirklichkeit die Kirche zu treffen-identifiziert:
"Deshalb wird es Zeit die Mutter zu verteidigen. Weil der Beschuldiger, wenn er uns angreift, die Mutter angreift, aber die Mutter darf nicht angegriffen werden."

Damit hat Franziskus noch einmal sein Schweigen angesichts der öffentlich von Erzbischof Carlo Maria Viganò, dem früheren Nuntius in den USA, gegen ihn erhobenen Vorwürfe- Leute wie den Amerikaner Kardinal Theodore McCarrick lange als vertrauten Berater behalten zu haben, obwohl er wie viele innerhalb und außerhalb des Vaticans von dessen homosexuellen Ativitäten mit Seminaristen und jungen Männern wußte.

Aber da ist noch ein weiteres Schweigen, an dem Franziskus konstant festhält. Und das betrifft die Homosexualität, die von vielen Kirchenmännern praktiziert wird. Franziskus erwähn sie nie, wenn er die Geißel des sexuellen Mißbrauchs verurteilt. Was -wie er behauptet- am Ursprung von allem steht- ist Klerikalismus. Sogar das Schlußdokument der Synode macht sich in den Paragraphen, die den Mißbrauch betreffen, Franziskus´ Urteil zu eigen und definiert Klerikalismus als "eine elitäre und exklusive Vision der Berufung", die das empfangene Amt eher als auszuübende Macht als freies und großzügiges Dienen versteht."

Das sind ein Schweigen und eine Diagnose- die des Papstes- die vor allem in den USA auf starke Kritik treffen, wo die öffentliche Meinung sowohl von Katholiken und Nichtkatholiken, Progressiven und Konservativen aktiver denn je Wahrheit und Transparenz fordert.




Ein besonders entlarvender Ausdruck dieser öffentlichen Meinung ist der Artikel, der am 26. Oktober - gerade als die Synode zum Abschluß kam- in the "Commonweal" erschien, einer bekannten Zeitschrift der amerikanischen Katholizismus´- verfaßt von Kenneth L. Woodward, dem seit 38 Jahren geschätzten Vaticanista von Newsweek.


Nach Woodwards Urteil "nthüllt die causa McCarrick das Ausmaß in dem Homosexualität wirklich unter Kirchenmännern herrscht- auf allen Ebenen -wie bereits beginnend mit dem berühmten Bericht des Jay College of Criminal Justice von 2003  dokumentiert, nach dem 8 von 10 Mißbrauchsfällen von Priestern während der vergangenen 70 Jahre Fälle von Männern waren, die andere Männer mißbrauchten."

Deshalb müßte man entweder blind oder unehrlich sein- schreibt Woodward- die Rolle der Homosexualität im Mißbrauchsskandal als homophobisch zurückzuweisen.

In den Jahrzehnten seiner Arbeit als Vaticanist, erinnert sich Woodward, unzählige Berichte nicht nur von individuellen Fällen von Homosexualität sondern auch von einem authentischen Netzwerk von Unterstützern und Komplizen unter Kirchenmännern, die ein Doppelleben führten - in Los Angeles. Milwaukee. Chicago, Pittsburgh und anderen Diözesen- gesammelt zu haben.
In Chicago beklagte der Priester Andrew Greeley, einer der meistgelesenen Soziologen und Schriftsteller in den USA, offen die Anwesenheit schwuler Kreise in der Diözese, die von Kardinal Bernardin, seinem Freund und sehr einflußreichen Anführers des progressiven Flügels der amerikanischen Katholischen Kirche geleitet wurde, er zitiert den Fall von John J. Wright (1909-1979)  der 10 Jahre lang Bischof von Pittsburgh war und 1961 Gründer einer Kapelle für junge Universitätsstudenten in dieser Diözese, die homosexuelle Priester anzog wie Honig Bienen.
Wright war ein brillanter Intellektueller, Gastautor bei liberalen Zeitungen, einschließlich "Commonweal" -aber orthodox in der Lehre und Paul VI berief ihn 1969 nach Rom, um der Kleruskongregation vorzustehen und machte ihn zum Kardinal. 
Und dennoch wußten viele von seinem Doppelleben mit jungen Liebhabern, genau zu dem Zeitpunkt als er der Ausbildung Katholischer Priester in aller Welt vorstand.

Nicht nur das. Unter denen, die heute mit Sicherheit die Wahrheit über ihn kennen- fährt Woodward fort- ist Kardinal Donald Wuerl- bis vor wenigen Wochen der mächtige Erzbischof von Washington- auch er beschuldigt Mißbrauchsfälle gedeckt zu haben, aber bei seinem Rücktritt von bewegenden Worten der Werschätzung von Franziskus bedacht. Wuerl war Wrights persönlicher Sekretär als der Bischof von Pittsburgh war und er blieb dem Kardinal näher als die Haare auf seinem Kopf -bis zu dem Punkt, ihm beim Konklave von 1978 zu assistieren, bei dem Johannes Paul II gewählt wurde.

Woodward zitiert keine weiteren Fälle von von Würdenträgern der römischen Kurie praktizierten Homosexualität. Aber eine zuverlässige Untermalung kam 1999 in Italien im Buch eines Whistleblowers mit dem Titel "Vom Winde verweht im Vatican" heraus- von einem anonymen Autor, der später als Kurienmonsignore Luigi Marinelli identifiziert wurde und im darauffolgenden Jahr starb.
Es erzählt von der Karriere eines amerikanischen Prälaten mit einer Schwäche für junge Männer, der nach Rom in die Bischofskongregation berufen wird und dann als Oberhaupt einer bedeutenden Diözese in sein LAnd zurückgeschickt wird, das zum ersten mal von einem Papst- Johannes Paul II- bei einer seiner Reisen besucht wurde und der dann in eine noch bedeutendere Diözese befördert und um Kardinal erhoben wird, und sich schließlich aus Altersgründern zurückzieht.
Oder man liest darin von einem hochrangigen Diplomaten, der an den schwierigsten Fronten Abkommen zustande bringt - von Israel bis Vietnam, von China bis Venezuela. 

Die jüngsten Ereignisse haben zu diesem Querschnitt beigetragen, der in den letzten Jahren zugenommen zu haben scheint- und nicht abgenommen.

In den USA werden die homosexuellen Netzwerke, die die Seminare, Diözesen und Kanzleien durchdringen, Lavendel-Lobbys genannt. Das Problem ist- schreibt Woodward-daß keiner in der Katholischen Hierarchie Eifer zu zeigen scheint, das zu untersuchen, sogar nicht nachdem Ex-Nuntius Viganò den Deckel vom Skandal gehoben hat und Papst Franziskus selbst für verantwortlich hält. 

Woodward schließt: 
" Völlige Transparenz wäre wahrscheinlich zu viel  verlangt.Aber wenn strukturelle Reormen nötig sind, um die Jungen vor Mißbrauch zu schützen, sollten die Skandale des Sommers 2018 als Sporen für eine erfolgreiche Aktion betrachtet werden, nicht als Gelegenheit für fruchtlose Zurschaustellung von Ärger, Schock, Scham und Verzweiflung- Die Gefahr priesterlichen Doppellebens  "von Geheimnissen, die als Waffen benutzt werden können,um andere Geheimnisse zu schützen- sollte jetz jedem klar sein. So lange es eine Kirche gibt, wird es klerikale Heuchelei geben, aber wir können und sollten mehr tun, um sie zu bekämpfen.
Sicher kann weder Schweigen noch ein unsachgemäßer Alarmismus gegen den Klerikalismus zu mehr Tranparenz und zur Eliminierung der Geißel führen.

Quelle: Settimo Cielo. Sandro Magister


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