Riccardo Cascioli hat für La Nuova Bussola Quotidiana Kardinal Gerhard Müller interviewt. Es gibt eine ausführliche italiensche und eine kürzere englische Fassung dieses Interviews
Hier geht´s zum englischen Original: klicken
"DIE KIRCHE VERZICHTET HEUTE DARAUF, DIE GANZE WAHRHEIT ZU VERKÜNDEN."
"Über klerikalen Kindesmißbrauch zu sprechen und dabei die Tatsache zu ignorieren, daß mehr als 80% der Mißbräuche homosexuelle Akte sind, bedeutet, daß nicht beabsichtigt ist, das Problem zu lösen." Das ernsteste Problem in der heutigen Kirche ist die Neigung Kompromisse mit der Welt zu schließen und aufzuhören, die ganze Wahrheit zu verkünden." Kadinal Müller spricht Klartext.
Das ist die kürzere Version eines Interviews, das La Nuova Bussola Quotidiana mit Kardinal Müller geführt hat . Veröffentlicht wurde es in der italienischen Zeitung Il Giornale.
"Über klerikalen Kindesmißbrauch zu sprechen und dabei die Tatsache zu ignorieren, daß mehr als 80% der Mißbräuche homosexuelle Akte sind, bedeutet, daß nicht beabsichtigt ist, das Problem zu lösen." Das ernsteste Problem in der heutigen Kirche ist die Neigung Kompromisse mit der Welt zu schließen und aufzuhören, die ganze Wahrheit zu verkünden."
Kardinal Müller spricht ruhig, aber sein Urteil kommt laut und klar herüber.Er empfängt mich herzlich in seiner Wohnung -die einen Steinwurf vom Petersdom entfernt ist und die er behalten hat, obwohl er 2017 auf etwas harsche Weise von Papst Franziskus entlassen wurde, der sein Mandat als Präfekt der Glaubenskongregation nicht erneuerte.
Kardinal Müller, in zwanzig Tagen beginnt im Vatican das Gipfeltreffen zum Sexuellen Mißbrauch, der das Bild der Kirche verdunkelt und zugleich in ihrem Inneren viele Spannungen erzeugt...
"Es ist schrecklich für die Kirche, daß Priester darin verwickelt sind, Männer die anstatt ein vorbildliches Leben zu führen, ihre Mission mißbrauchen. Vertreter Jesu Christi, des Guten Hirten, die wie Wölfe agieren, das ist eine Perversion ihrer Mission."
Die überwältigende Mehrheit des sexuellen Mißbrauchs durch Kleriker sind homosexuelle Handlungen
Es ist eine Tatsache, daß mehr als 80% der kindlichen Opfer männlich und Teenager sind. Wir müssen die Realität sehen, das sind statistische Zahlen, die man nicht leugnen kann. Jeder, der die Tatsachen ignoriert, will nicht das Problem lösen. Sie beschuldigen jene, die die Wahrheit über Homosexualität sagen, gegen Homosexuelle im Allgemeinen zu sein. Aber es gibt keine Homosexuellen, das ist eine Erfindung. Es ist offensichtlich, so sprechen , um ihre eigenen; Interessen zu vertuschen. Im Konzept der Schöpfung gibt es keine Homosexualität, die ist eine Erfindung, die in der menschlichen Natur keine Grundlage hat. Diese Neigungen sind kein ontologisches sondern ein psychologisches Thema. Einige Leute wollen aus Homosexualität ein ontologisches Faktum machen.
Angesichts des Gipfeltreffens Ende Februar gibt es die, die die Gelegenheit nutzen wollen, um zu behaupten, daß es unwichtig sei, ob ein Priester homosexuelle Neigungen hat, wichtig sei, daß er keusch lebt. In Deutschland gibt es Bischöfe, die schon derartige Erklärungen abgegeben haben.
Es wäre ein Verbrechen gegen die Kirche, eine Sünde gegen das 6. Gebot auszunutzen, um diese Sünde zu normalisieren, es ist ein Verbrechen. Es gibt keinen Weg, homosexuelle Handlungen oder unangemessene sexuelle Akte zu legitimieren. Wenn wir an Gott glauben, glauben wir, daß die 10 Gebote direkter Ausdruck von Gottes Willen sind-den er uns gegenüber aussagt- daß sie die Substanz der Moral und des Glücks der Menschen sind, ein Ausdruck des Lebens, der Wahrheit Gottes.
Vor einigen Tage wurde der Fall einer ökumenischen Messe in Mailand angeprangert, in der eine baptistische Pastorin das Evangelium las und die Predigt hielt und die Eucharistie austeilte, nachdem sie bei der Konsekration hinter dem Priester gestanden hatte. Der Gemeindepriester erklärte, daß Trsansubstantiation nur ein Weg sei, die Eucharistie zu verstehen. Diese Art Ökumenismus ist kein Einzelfall.
Das läuft fast auf eine blasphemische Handlung hinaus. Es gibt unter Priestern, Bischöfen und sogar Kardinälen eine krasse Ignoranz: sie sind Diener des Wortes Gottes - aber sie kennen es nicht und sie kennen die Lehre nicht. Wenn wir von Transsubstantiation sprechen, haben das Vierte Lateranische Konzil, sowohl das Tridentinische als auch das II. Vaticanische Konzil, ebenso wie einige Enzykliken wie Mysterium Fidei (1965) erklärt, daß die Kirche mit diesem Ausdruck die Realität der wahren Verwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi benennt.
In England zur Zeit Edward VI und Elizabeth I (16. Jahrhundert) wurden die, die an die Transsubstantiation glaubten, zum Tode verurteilt. Viele Katholiken wurden zu Märtyrern und sie verloren ihr Leben nicht wegen einer der vielen Arten die Eucharistie zu verstehen, sondern wegen der Wahrheit des Sakramentes.
Aber was können Gläubige tun, die sich in einer solchen Messe wiederfinden?
Sie müssen öffentlich protestieren. Sie haben das Recht, wegzugehen oder- wenn sie sich dazu fähig fühlen, zu sprechen: "Ich protestiere gegen die Desakralisierung der Hl. Messe. Ich bin gekommen, um die Katholische Messe zu feiern, nicht um an irgendeiner Konstruktion von Messe durch einen Priester, der nichts vom Katholischen Glauben weiß, teilzunehmen"
Nach dem Jubiläumsjahr der Lutheranischen Reformation haben wir jetzt den 800. Jahrestag der Begegnung zwischen dem Hl. Franziskus und dem Sultan. In den Gemeinden finden bereits Islam-Kurse statt und Imame werden in Kirchen eingeladen, um zu erklären, wer Jesus für den Islam ist....
Für uns ist es eine Beleidigung zu sagen, daß Jesus nur ein Mensch ist, daß ER nicht der Sohn Gottes ist. Wie kann man jemanden einladen, in die Kirche zu kommen, um uns zu beleidigen? Im Katholizismus gibt es heute ein schlechtes Gewissen wegen des eigenen Glaubens und stattdessen knien wir vor anderen. Zuerst das Luther-Jubiläum und jetzt das des Hl. Franziskus: das ist genau der Weg, um Protestantismus in die Kirche zu bringen und sie zu islamisieren. Das ist kein wirklicher Dialog, einige von uns haben ihren Glauben verloren und möchten die Sklaven anderer werden, um geliebt zu werden.
Was ist das schwerwiegendste Problem, dem die Kirche sich heute gegenüber sieht?
Die Relativierung des Glaubens. Es scheint zu kompliziert, den Katholischen Glauben in seiner Ganzheit und mit aufrechtem Gewissen zu verkünden. Dennoch verdient die Welt von heute die Wahrheit und die Wahrheit ist die Wahrheit von Gott dem Vater, dem Sohn und dem Hl. Geist. Falsche Kompromisse helfen den Menschen von heute nicht. Anstatt den Glauben zu verkünden und die Leute zu lehren, neigen wir dazu, zu relativieren, wir sagen immer weniger - weniger - weniger.
Das Christentum hat begonnen, sich um die Welt zu sorgen, es ist heute darauf reduziert, jedem zu gefallen und die Leute sind enttäuscht.
Der Papst betont fortwährend das Konzept der universalen Brüderlichkeit. Wie sollen wir deren Bedeutung verstehen, um Verwirrung zu vermeiden?
Ich war überhaupt nicht glücklich damit, wie die Freimaurer den Papst preisen. Ihre Brüderlichkeit ist nicht die Brüderlichkeit in Jesus Christus der Christen, sie ist viel weniger. Auf Grund der Schöpfung sind wir alle Kinder Gottes. Wir haben alle einen Vater im Himmel, aber dieser Vater hat sich selbst in Israel offenbart, Moses, den Propheten und schließlich in Jesus Christus. Brüderlichkeit dient sicher dazu, Kriege zu vermeiden, Streitereien zwischen Menschen zu vermeiden, aber wir können Brüderlichkeit nicht nur darauf reduzieren. Es gibt keine universale Religion, es gibt eine natürliche Religiosität, eine religiöse Dimension, die jeden zum Mysterium hinzieht. Manchmal zirkulieren absurde Ideen, die den Papst als Führer einer linken Internationale oder Oberhaupt einer universalen Religion beschreiben, das aber geht absolut gegen die Einrichtung des Papstums durch Jesus Christus. Jesus hat Petrus als ersten Papst eingesetzt und das Prinzip seiner Nachfolge im Papsttum etabliert- wegen seines Glaubenszeugnisses: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes"
Das ist die Substanz des Papsttums, es ist die Stimme des Glaubensbekenntnises der Kirche und nicht des Generalsekretärs der UNO."
Quelle: LNBQ, R. Cascioli
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