Riccardo Cascioli macht sich bei La Nuova Bussola Quotidiana Gedanken darüber, was die Kirche nach dem Gipfeltreffen und den Mißbrauchsskandalen jetzt am dringendsten braucht,.
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"WIR WOLLEN GLAUBENDE SEIN, NICHT GLAUBWÜRDIGE"
Zum Thema "Sexueller Mißbrauch hören wir oft, daß die Glaubwürdigkeit der Kirche auf dem Spiel steht. Aber dieses Urteil ist das offensichtlichste Zeichen, daß heute ein säkulares Denken die Kirche durchdringt. Das leugnet daß die Kirche objektiv glaubwürdig ist, weil sie von Christus gewollt ist.
In den vergangenen Monaten und besobnders in den vergangenen Tagen haben Kardinäle, Bischöfe und verschiedenen Kommentatoren behauptete, daß der Kampf der Kirche gegen den sexuellen Mißbrauch die Glaubwürdigkeit der Kirche in Frage stellt. Das bedeutet, daß wenn die Geißel des Kindesmißbrauchs -mit all ihren Komplikationen und Berichterstattungen weiterwirkt, die Kirche nicht mehr das Recht hätte, sich der Welt zu präsentieren- ja nicht einmal die Autorität, etwas Wahres und Endgültiges über Leben und seine Bestimmung zu sagen.
Auf den ersten Blick läßt das den Gedanken aufkommen, daß das Mißbrauchsthema ernsthaft bearbeitet wird, aber in Wirklichkeit ist es das offensichtlichste Zeichen einer komplett säkularisierten Denkweise, weil die Glaubwürdigkeit der Kirche nicht vom Verhalten ihrer Mitglieder anhängt sondern davon der Wille Christi zu sein. Es ist das göttliche Element das die Kirche heilig und deshalb glaubwürdig macht, nicht das menschliche Element.
Die Glaubwürdigkeit der Kirche, ihre Heiligkeit und ihre Objektivität hängt nicht vom VErhalten der Katholiken ab. Jeder Mangel an Glaubwürdigkeit betrifft nur diese Individuuen in der Kirche, wenn sie den Aufgaben nicht gerecht werden, die Gott ihnen anvertraut hat.
Der kürzlich verstorbene Kardinal Giacomo Biffi sagte: "Die Kirche nuß nicht glaubwürdig sein, sie muß glauben", Es ist traurig feststellen zu müssen, daß wie viele Bischöfe und wie viele Kardinäle sich merh darum sorgen, überzeugend zu sein: also basiert die Hoffnung auf Vorbeugung oder Verhinderung von sexuellem Mißbrauch von Kindern dann letzten Endes auf einer Reihe von Maßnahmen, Protokollen und Prozeduren und es ist klar, daß Psychologen in der Ausbildung von Seminaristen maßgebend werden.
Das bedeutet nicht, daß Humanwissenschaften keinen Beitrag zu geben haben.; aber was geschieht ist, daß alles menschlichen Bemühungen und der Fähigkeit des Menschen, die Kirche zu leiten anvertraut zu werden scheint, die wie keine andere Gemeinschaft in der Welt einen guten Ruf haben muß, um erfolgreich zu sein. Wir sorgen uns eher um Ethik und das öffentliche Image als um Erlösung.
Wenn notwendige Prozeduren eingeführt werden müssen, müssen wir- aber zuerst und vor allem- auf Christus schauen, der uns schuf, um Heilige zu werden. Wir könnten auch vom Beitrag der Psychologen profitieren, wenn der nötig ist, aber unsere erste Sorge sollten heiligmäßige Erzieher in den Seminaren zu haben.
Sogar wenn die Sünden der Menschen in der Kirche sie weniger glaubwürdig macht und Skandale schafft, die es für die Menschen schwerer macht, Christus zu begegnen und zu folgen, stellen sie die Glaubwürdigkeit der Kirche nicht in Frage.
Vor zwei Jahren stellte Kardinal Robert Sarah bei der Konferenz in Triest fest: "Die Christliche Moral fällt nicht mit Freiwilligkeit, Pflichtgefühl, purer Solidarität zusammen; oft lobenswerte Verhaltensweisen, die jedoch auf der menschlichen Ebene bleiben. Für uns Christen beginnt Moral mit Gott, mit seiner Gabe der Heiligkeit in uns. Er will uns heilig- wie Sein Vater, der Heilig ist,: eine herrliche und kostenlose Gabe, auf die frei zu antworten der Herr uns einlädt. "
Und weiter: In der Lehre und in den Sakramenten empfangen wir fortwährend die objektive Heiligkeit der Kirche- die mit uns geteilt- die subjektive Heiligkeit der Gläubigen wird."
Mit anderen Worten: die Heiligkeit, die Glaubwürdigkeit der Kirche ist nicht die Summe von Heiligkeit -oder tadellosen Benehmens individueller Christen. Sie ist das Gegenteil: es ist die objektive Heiligkeit der Kirche die es Christen ermöglicht, ihr persönlich zu folgen.
Kardinal Sarah fährt fort: "Weil die Kirche trotz unserer Sünden immer heilig bleibt, müssen wir mit Gottes Hilfe danach streben, in uns nicht das zu ruinieren, was unzerstörbar ist. Das heißt, wir müssen unsere eigene Heiligkeit bewahren, um zu vermeiden, daß die objektive Heiligkeit der Kirche durch unser Versagen nicht berührt wird, die nichtsdestoweniger von denen in Frage gestellt wird, die unsere Schwächen sehen und in Versuchung sind, sie der Kirche zuzuschreiben. "
Man hätte es begrüßt, wenn diese Perspektive beim Vatican-Gipfel zum sexuellen Mißbrauch erschienen wäre, weil sie die einzige ist, die uns Hoffnung geben kann. Wir würden gern denken, daß mindestens einige Bischöfe in der Diskussion diese Perspektive angesprochen haben, unglücklicherweise enthielt die offizielle Kommunikation nur die grundlegenden Berichte, die sich mehr datum sorgen, eine politische Linie vorzugeben.
Aber wenn es wirklich irgendwelche realen Veränderungen in den nächsten Monaten und Jahren geben sollte, dann nur da, wo Hirten sind, die sich mehr darum sorgen Glaubende zu sein als Glaubwürdige.
Quelle: LNBQ, R.Cascioli
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