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" PAPST FRANZISKUS UND DIE KIRCHE UNTER BESCHUSS"
Wie der Hl. Stuhl auf die erstinstanzliche Verurteikung Kardinal Pells wegen Mißbrauchs Minderjähriger reagiert hat, war ein Signal.
In einer Erklärung hat dás Pressebüro des Hl.Stuhls betont, daß man dem aistralischen Gericht höchsten Respekt entgegen bringe, daß man aber andererseits bedenken müsse, daß Kardinal Pell sich immer für unschuldig erklärt hat und ein Revisionsverfahren bevorstehe.
Der Hl. Stuhl bestätigte auch die bereits getroffenen Maßnahmen: Kardinal Pell darf sein priesterliches Amt nicht öffentlich ausüben und muß jeden Kontakt zu Minderjährigen meiden.
In der selben Erklärung wurde nicht erwähnt, daß Kardinal Pell nicht länger Präfekt des Wirtschaftssekretariates ist. Erst am Abend des 26. Februars und später bestätigte der Interimsdirektor des Vaticanischen Pressebüros in einem Bulletin vom 27. Februar, daß Pell sein Amt in der Römischen Kurie nicht länger inne hat.
Diese Schritte zeigen klar , wie der Hl. Stuhl zum Gerichtsverfahren stand- Kardinal Pell bedingungslos zu verteidigen.
Die über ihn verhängten Maßnahmen wurden nicht öffentlich bekannt gegeben, sondern sind präventive Maßnahmen, die im Falle einer Untersuchung immer angewandt werden, um die Manipulation von Beweisen und einen Medien-Hype zu vermeiden. Seit er nach Australien zurück gekehrt war, konnte Kardinal Pell keinerlei Kontakt mit Minderjährigen haben, um jedem Verdacht zuvorzukommen und nicht öffentlich die Messe feiern, um DDie Kirche und papst franzisku ruck durch die Medien zu vermeiden.
Die Beendigung des Mandates von Kardinal Pell war nicht Bestandteil der offiziellen Erklärung, um den Eindruck zu vermeiden, daß diese Beendigung mit dem Urteil zusammenhänge.
De facto ist das ein normales Vorgehen. Kardinal Pells 5-jährige Amtszeit als Präfekt des Wirtschaftssekretariates endete am 24. Februar. Außerdem ist Kardinal Pell 77 und hat das Pensionsalter um 2 Jahre überschritten.
Die Nachricht, daß seine Arbeit in der Kurie beendet ist, wurde wahrscheinlich deshalb abends herausgegeben, um zu zeigen, daß es sich um eine normales Vorgehen handelt. Tatsächlich veröffentlicht das Pressebüro des Hl. Stuhls weder anläßlich des Auslaufens eines Mandates noch wenn es verlängert wird ein Bulletin. Bulletins werden nur bei Neuernennungen herausgegeben.
Und diese Neuernennung hat niemals stattgefunden. Das Wirtschaftssekretariat hat zur ZEit keinen Präfekten.
Die Handhabung der Causa Kardinal Pell durch den Hl- Stuhl zeigt auch die Entschlossenheit den Hl. Stuhl als Institution zu verteidigen. Und die sollte nicht als garantiert betrachtet werden, wenn man die Gespräche beim Gipfeltreffen zum Schutz Minderjähriger betrachtet, das Franziskus einberief.
Vom 21. bis 24. Februar haben sich die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der Welt in einer Art Synoden-Geist versammelt, haben -von Kaffeepausen und reichlich Zeit zum Nachdenken unterbrochen- 3 Reden am Tag zugehört. Bischöfe haben über Glaubwürdigkeit gesprochen, über die Notwendigkeit daß die Kirche ein sicherer Platz für Kinder sein muß und über die Schuld der Vertuschung.
Und am Ende dieser drei Diskussionstage wurde eine Bußliturgie zelebriert. Am Ende dieser Liturgie haben Bischöfe zugegeben, daß sie Mißbrauch vertuscht und den Opfern nicht zugehört haben und baten Gott, in Zukunft besser mit diesen Situationen umgehen zu können.
Kardinal Reinhard Marx forderte sogar, das Papstgeheimnis zu überdenken. Das Thema ist stachelig und sogar fehl am Platze. Beim Papstgeheimnis geht es nicht um kriminelle Prozeduren.
Es wird von dem motu proprio "Secreta Contingere" geregelt. Der erste Paragraph dieses motu proprio legt fest, daß das Papstgeheimnis alles das betriftt, was mit der Abfassung eines Päsptlichen Dokumentes zusammenhängt, den Aktivitäten der Glaubenskongregation bzgl. Vorwürfen von Verbrechen gegen den Glauben, Prozesse und Entscheidungen und auch die Ernennung von Kardinälen und Bischöfen und alle Themen, die der Papst, ein Kardinal oder ein Legat des Papstes für angemessen erachten.
Beim Papstgeheimnis geht es nicht um Fakten über Mißbrauch. Es geht um Vorgehensweise und- wenn es angerufen wird- weil ein gerechtes Verfahren gaarantiert werden soll und um das Prinzip aufrecht zu halten, daß Menschen solange unschuldig sind bis ihre Schuld bewiesen wird.
Bei seiner Schlussrede bat Papst Franziskus um mehr Ausgeglichenheit bei diesen Themen und hat so die Sichtweise der Bischöfe während des Treffens ein wenig verändert.
Papst Franziskus´ Rede bewegte sich von einem Lob für die Medien- Erzbischof Scicluna hatte vor dem Treffen gesagt, daß die Medien Teil der Lösung des Mißbrauchsproblems sind- zu einer ausgewogeneren Zugehensweise gegenüber der Kirche als Institution.
Die beiden Pole findet man in zwei Papstreden:
Als er am 21. Dezember 2018 zur Römischen Kurie sprach, dankte Papstr Franziskus den Medien, "die ehrlich und objektiv seien und versuchten, diese Täter zu entlarven und die Stimmen ihrer Opfer hörbar zu machen. Sogar wenn es darum ging, einen einzelnen Mißbrauchsfall (etwas Monströses) zu behandeln, verlangt die Kirche, daß die Menschen nicht schweigen sondern objektiv zu Tage zu fördern, weil der größere Skandal in dieser Sache die Vertuschung der Wahrheit ist."
Papst Franziskus sagte auch: " Einige in der Kirche greifen bestimmte Kommunikationsfachleute an, und beschuldigen sie, die überwältigende Mehrheit der Mißbrauchsfälle zu ignorieren, die nicht von Geisltichen begangen werden- die Statisktiken sprechen von mehr als 95% - und beschuldigen sie, absichtlich einen falschen Eindruck zu erwecken, daß dieses Übrel einzig die Katholische Kirche betrifft."
In der Schlussrede dieses Gipfeltreffens gegen den Missbrauch hat Papst Franziskus die Dinge anders formuliert.
"Die Zeit ist gekommen, zusammen zu arbeiten, um dieses Übel aus dem Körper der Menschheit zu tilgen und jede nötige Maßnahme zu ergreifen, die bereits auf internationaler und kirchlicher Ebene in Kraft sind. Die Zeit ist gekommen, ein korrektes Gleichgewicht aller im Spiel befindlichen Werte und einheitliche Direktiven für die Kirche zu erlassen ,um die beiden Extreme zu vermeiden- einer durch die Schuld früherer Hirten und durch Mediendruck erzeugten "Justizgläubigkeit" (Justitialismus) und einer Defensivität, die darin versagt, doe Gründe und Auswirkungen diese schwerwiegenden Verbrechen anzugehen."
Der Papst erkannte ausdrücklich an, daß es damals Druck der Meiden gab. Jetzt ging Papst FRasnziskus´ REde weiter. Er faßte den Mißbrauchsskandal in einen weiteren Rahmen- indem er auf die weltweiten Zahlen des Mißbrauchs Minderjähriger einging und so darauf hinwies, daß der Mißbrauchsskandal nicht nur innerhalb der Kirche stattfindet. Und er unterstrich auch die Notwendigkeit, das Thema auch internationaler Ebene anzugehen, während er ein Licht auf die vielen Maßnahmen warf, die die Kirche eingeleitet hat.
Diese Worte waren wichtig, besonders für Bischöfe, die sich zu Unrecht für Dinge beschuldigt werden, die sie nie getan haben. Papst Franziksus hat deshalb wahrscheinlich die Notwendigkeit erkannt, das Narrativ wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Das geforderte Gleichgewicht ist die Basis des Umgangs des Hl. Stuhls mit Kardinal Pells Fall.
Es wir einen kanonischen Prozess stattfinden-sobald es einen Schuldspruch gibt. Aber keiner aus den obersten Rängen der Kirche wird verlassen, solange er sich für unschuldig erklärt. Die Institution ist wichtig.
Es ist es wert, festzustellen, daß ein guter Teil am Ende des Gipfeltreffens der angekündigten Maßnahmen und Entscheidungen schon getroffen wurden. Die Kirche ist was den sexuellen Mißbrauch angeht nicht am "Ground Zero". Benedikt XVI z.B,. hat neue Richtlinien erlassen und danach- laut der Zahlen der Glaubenskongregation für das UN-Komitée- mehr als 800 Priester in den Laienstand zuürckversetzt,
Am Ende müssen die Umstände verstanden und eine Ausgeglichenheit des Narrativs gefunden werden, Papst Franziskus begann damit zu sagen, daß jede Entscheidung in diesem Kontext verstanden werden muß.
Manchmal ist ein Gleichgewicht zwischen Urteil und Aktion nötig. Wir haben sogar in diesem Fall zwei Pole. Einerseits den Fall von Erzbischof Gustavo Zanchetta, des suspendierten Assessors der APSA , der sich jetzt schweren Vorwürrfen gegenüber sieht und nie von seinem Posten zurückgetreten ist.
Andererseits sind da diejenigen, die zurücktraten um Skandale in der Institution zu vermeiden, obwohl sie sicher unschuldig sind.
Am Ende dieser Woche der Mißbrfauchsdiskussion gibt es das Gefühl, daß einige Richtlinien fehlen. Richtlinien, die erklären, wie man die Institution vertgeidigt und gleichzeitig die Täter bestraft. Diese beiden Dinge gingen nicht zusammen: entweder verteidigte man die Institution und die Täter wurden nicht zur Rechenschaft gezogen, oder die Institution wurde zusammen mit den Tätern angegangen.
Papst Franziskus sucht nach einem Gleichgewicht zwischen den beiden Polen. Es scheint das so zu tun wie er es immer macht: Versuch und Irtum."
Quelle: Monday in the Vatican, A. Gagliarducci
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