Sonntag, 24. März 2019

Non serviam....oder die deutsche Kirche fordert das Unmögliche.

Das jedenfalls stellt Marco Tosatti in einem Artikel für La Nuova Bussola Quotidiana fest.
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DEUTSCHLAND

"WEIHE FÜR FRAUEN, DIE DEUTSCHE KIRCHE FORDERT DAS UNMÖGLICHE" 

Die Drift der deutschen Kirche in Form eines protestantischen Aggiornamento gegen das was das Lehramt der Kirche und der Pontifex bestätigen, geht unerschrocken weiter Nach der Entscheidung der Bischöfe bei ihrer Frühjahrsversammlung, einen "synodalen Weg" für die Sexualmoral zu eröffnen, beginnt jetzt die "Diskussion" um die Weihe von Frauen. 

Das Abdriften der deutschen Kirche zu Formen eines protestantischen "Aggiornamento" gegen das, was das Lehramt der Kirche und auch der amtierende Pontifex bekräftigen, geht unerschrocken weiter. Nach dem Beschluss der Bischöfe bei ihrer Frühjahrsversammlung einen "synodalen Weg" mit besonderen Foren für Sexualmoral, Zölibat, Gender-Theorie u.a. zu eröffnen und geplant ist, einen Brief nach Rom zu schicken, der zur Änderung des Katechismus durch Anhänge und Ergänzungen auffordert, ist heute eine weitere Front eröffenet worden: die der Weihe für Frauen.

Auch wenn das ein Thema ist, zu dem Papst Bergoglio- auf den Spuren von Johannes Paul II, schon ein endgültiges Wort gesprochen zu haben scheint- ist offensichtlich, daß die deutsche Kirche ein Nein als Antwort nicht akzeptiert und - der römischen Freundschaft sicher- ihre Arbeiten an den Flanken fortsetzt.
So Franz Jung, Bischof von Würzburg, bekannt dafür im vorigen Jahr "verheiratete Priester" in einem Interview mit dem Bayrischen Rundfunk als akzeptable Hypothese bezeichnet zu haben (auch darum wird es beim "synodalen Weg" gehen) -in dem er sagte, daß die Frage des Frauenpriestertums "Noch ohne Antwort geblieben ist".
Jung ist ein neu ernannter Bischof, der erst im vorigen Jahr Bischof von Würzburg wurde.
Auf die Frage, ob er denke, noch zu Lebzeiten Frauen am Altar zelebrieren zu sehen (offensichtlich in der Katholischen Kirche) antwortete er: "Ich weiß nicht, ob ich das persönlich erleben werden, aber diese Frage bleibt ohne Antwort. Ich glaubt, daß auf Dauer diese Frage nicht abgelehnt werden kann."
Laut Jung müsse im Augenblick-wo in den anderen Konfessionen der Zugang der Frauen zum Altar noch relativ neu ist- der Katholischen Kirche noch Zeit gegeben werden.
"Ich denke, daß diese Frage bestehen bleibt, weil die Jungen sich unseren theologischen Überlegungen widersetzen und eine Frage von Gerechtigkeit und Teilhabe daraus machen. "





Die 1984 von Johannes Paul II getroffene Entscheidung ist 2018 vom Präfekten der Glaubenskongregation, Luis Ladaria, SJ, bestätigt worden- als er auf ein zu diesem Thema vorgebrachtes "dubio" antwortete.
Ladaria schrieb, daß die Kongregation "wiederholt hat, daß es sich um eine Wahrheit handelt, die zum Depositum fidei gehört.
In diesem Licht sieht man, daß in einigen Ländern Stimmen hörbar werden, die die Endgültigkeit dieser Doktrin in Frage stellen.
Um zu beweisen, daß sie nicht endgültig ist, wird argumentiert, daß sie nicht ex cathedra verkündet wurde und deshalb eine spätere Entscheidung eines zukünftigen Papstes sie umstoßen könnte. Diese Zweifel zu säen schuf eine schwerwiegende Verwirrung bei den Gläubigen, nicht nur zum Weihesakrament als Teil der Göttlichen Konstitution der Kirche sondern auch bzgl. des ordentlichen Lehramtes, das die Katholische Lehre unfehlbar lehren kann.
Der Präfekt der Glaubenskongregation erinnert dann daran, daß "was das Priesteramt angeht, die Kirche die Unmöglichkeit Frauen zu weihen, die zum Weihesakrament gehört- anerkennt.
Die Kirche hat nicht die Fähigkeit, diese Substanz zu ändern, weil das bedeuten würde, von den Sakramenten abzuweichen- die von Christus eingesetzt wurden-die sie als Kirche erzeugten.
Es handelt sich nicht nur um ein Element der Disziplin sondern der Doktrin - weil es die Struktur des Sakramente betrifft, die der Ursprungsort der Begegnung mit Christus und der Weitergabe des Glaubens sind."

Aber Jung tut alles andere als nur die Rechtmäßigkeit des Römischen Standpunktes in Zweifel zu ziehen. Suor Ruth Schönemberger, die für eine der wichtigsten Ordensgemeinschaften in Deutschland verantwortlich ist, Priorin des Benediktinerklosters in Tutzing, Bayern, hat erklärt: "Ich bin überrascht, daß die Präsenz Christi auf das männliche Geschlecht beschränkt wird." 
Bei Katholisch.de , der offiziellen Quelle der deutschen Kirche, sagte sie: "Hier in Tutzing haben wir hoch qualifizierte Theologinnen. Das einzige, was ihnen noch fehlt, ist die Weihe -nichts anderes."
Schönemberger ist nicht irgendeine Schwester. Sie ist Vorsitzende einer Organisation, zu der seit 2015 1300 Schwestern in 19 Ländern gehören. "Das aktuelle Konzept des Priestertums muß dringend von Grund auf erneuert werden- sagte sie- und ich bin wirklich überrascht, daß nicht die Priester selber gegen die gegenwärtige Entwicklung, die sie angeht, protestieren."
Frauen und Männer sollten gleich behandelt werden, sagte sie, und fügte dann hinzu:" das Ausmaß, in dem dieses  Ungleichgewicht der Macht auf der ganzen Welt besteht, ist wirklich alarmierend, und es ist auch eine Tatsache, daß wir nicht gelernt haben, effektiver damit umzugehen.
Es ist etwas, dem wir uns rigoros stellen müssen ". Sie fordert  eine breitere und offenere Diskussion und "vertröstet uns Frauen nicht nur auf irgendeine Weise, zum Beispiel, indem ihr versprecht, die Frage des weiblichen Diakonats zu studieren".

Gleichheit und Macht scheinen in der Rede der Priorin die beiden Hauptpunkte zu sein. "Im Grunde erleben wir Tag für Tag konkrete Beispiele für Unterordnung. Wenn wir-als religiösre Gruppe- gemeinsam die Eucharistie feiern wollen- müssen wir uns einen Mann besorgen, der kommt und jeden Tag zelebriert. Er steht vor dem Altar und leitet die Feier. Uns ist das nicht erlaubt. Wir wollen Formen des Zelebrierens suchen, die gut zu uns passen und neue entwickeln."
Natürlich unterstützt ihre Gemeinschaft das Gebet für die Gleichbehandlung der Geschlechter in der Kirche, das von Suor Irene Gassmann,. Priorin des Benediktinerinnenklosters Fahr in der Schweiz eingeführt wurde.

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti

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