Mittwoch, 19. Juni 2019

Das Instrumentum Laboris für eine neue Religion?

Liest man die Beiträge über das Instrumentum Laboris kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, das Dokument einer Öko-NGO zu lesen- niemals aber ein offizielles Dokument der Hl. Römischen Kirche. Steven Mosher kommentiert das Arbeitsdokument bei LifeSiteNews 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE AMAZONAS-SYNODE IM VATICAN SCHEINT EINER AGENDA ZUZUNEIGEN, DIE AN NATURANBETUNG GRENZT...WO BLEIBT DAS EVANGELIUM?"

Während wir uns der Pan-Amazonas-Synode 2019 nähern, die im Oktober beginnt, werden die Organisatoren immer offener, was ihre Ziele angeht. Mit dem Ziel von den Stämmen in Amazonien zu lernen und sie zu schützen, scheint die Synode geneigt, eine radikale Form von Ökologismus zu fördern, die an Naturanbetung grenzt, um nicht von der Romantisierung der Jäger und Sammler als "edle Wilde" zu reden.

Die indigenen Völker im Amazonas-Becken bieten- laut dem Instrumentum Laboris- ein "alternatives Modell, für eine ganzheitliche und auf Solidarität basierende Entwicklung, die auf einem ethischen Code beruht, der Verantwortung für eine authentische, natürliche und humane Ökologie beruht."
Außerdem -so fährt das Dokument fort- müssen sie für ihre angebliche "Weisheit und Spirituslität" gelobt werden.

Für die indigenen Völker des Amazonas-Beckens kommt das "gute Leben" aus dem Leben in Gemeinschaft mit anderen Menschen, mit der Welt, mit den Geschöpfen ihrer Umwelt und dem Schöpfer.  Indigene Völker leben de facto in einem von Gott geschaffenen Heim, das Gott ihnen als Geschenk gegeben hat: der Erde.
Ihre vielfältige Spiritualitäten und Glauben motivieren sie -in Gemeinschaft mit ihrem Erdboden, Wasser, Bäumen, Tieren und mit Tag und Nacht. Weise Älteste- die austauschbar u.a.  "Payés, Mestres, Wayanga oder Schamanen genannt werden- fördern die Harmonie der Menschen untereinander und mit dem Kosmos."



Das ist berauschender Stoff. Fast als würde man eine Beschreibung einer Art von Garten Eden lesen- vor dem Fall natürlich- der ausschließlich von neuen Adams und neuen Evas bevölkert ist.

Aber ist der Amazonas-Regenwald wirklich eine Art Himmel auf Erden? Und sind die primitiven Sammler & Jäger, die dort seit Jahrhunderten leben- in Harmonie mit dem Kosmos selbst, wie man uns sagt- wirklich die weisen und spirituellen Wesen, zu denen sie gemacht werden? Sind sie reiner, edler, oder insgesamt besser als wir umnachtete Westliche?

Als Anthropologe, der viele Jahre in der weniger entwickelten Welt gelebt und bei Stammesvölkern in Papua Neu Guinea und anderswo gelebt hat, nenne ich das Schwindel.

Es gibt im Vorbereitungsdokument Teile, die wahr sind und Teile die neu sind. Unglücklicherweise betreffen die Teile, die wahr sind, nicht für die Bewohner Amazoniens einzigartig -während die  Teile, die den Amazonasbewohnern neue und einzigartige Tugenden zuschreiben einfach falsch,

Man nehme die Behauptung, daß die Bewohner des Regenwaldes in einer Art Gemeinschaft mit dem Erdboden, mit Wasser, Bäumen und Tieren leben" die einzigartig unter den Völkern ist. Ganz klar ist diese allgemeine Haltung des Respekts für die Natur nicht exklusiv bei den Amazonas-Bewohnern zu finden. Alle gläubigen Christen verstehen, daß sie "innerhalb des Hauses leben, das Gott geschaffen und ihnen geschenkt hat."

Ich glaube mich zu erinnern, daß es ein katholischer Italiener war, kein weiser Amazonianer, der diese Haltung des Lobpreisens und Dankens für die Wunder von Gottes Schöpfung am besten ausgedrückt hat, das wir alle fühlen. Man sollte denken, daß ein von einem Bewunderer des Hl. Franziskus geleiteter Vatican das verstehen würde.

Die Behauptung, daß Amazonas-Bewohner einige einzigartigen Ansprüche auf Tugenden haben, ist ebenso Schwindel. Es mag "weise Älteste" geben- übrigens unausweichlich alle männlich- die im Regenwald herumlaufen und die Harmonie der Menschen untereinander und mit dem Kosmos (was immer das bedeutet) fördern, aber die Geschichte lehrt etwas anderes.

Als die Europäer im 16. Jahrhundert erstmals eintrafen, fanden sie die Amazonas-Stämme in einem Zustand ständiger Kriege. "Weise Älteste" führten Überfälle auf benachbarte Siedlungen an, mit dem Ziel Frauen zu fangen und Land zu erobern. Kannibalismus war nicht ungewöhnlich und ein weiterer Grund mit Nachbarvölkern Krieg zu führen.

Laut einer Studie des Anthropologen Robert Walker von  der Universität von Missouri von 2012  ging ein Drittel aller Todesfälle bei Amazonas-Stämmen vor Ankunft der Europäer auf gewaltsame Konflikte zurück. "Der selbe Grund - Rache, Ehre, Land, und Eifersucht auf Frauen,- der tödliche Konflikte am Amazonas befeuerte, führt auch heute noch zu Gewalt" sagt Walker.
Mit anderen Worten litten die Amazonas-Völker eher am selben sündigen Versagen der Menschheit im Allgemeinen, als daß sie Abbilder unserer besseren Natur waren. Sie waren- und sind- weder besser noch schlechter als der Rest von uns.

Was war es also, was zur Beendigung dieses circulus vitiosus von Gewalt und Tod führte?

Laut Walker war es nichts anderes als die Ausbreitung des Christentums und die Einführunrg nationaler Rechtsstrukturen.

Als europäische Missionare begannen, das Innere zu erreichen, ging das Niveau der Gewalt zurück, weil viele der primitiven Stämme das 5. Gebot lernten und zum Katholizismus konvertierten,-
Das "Du sollst nicht töten" wurde durch die Einführung nationaler Regierungen verstärkt. Brasilien, Peru. Venezuela etc.-die es nicht gerne sahen, wenn die Leute, die ihrer Jurisdiktion unterlagen sich gegenseitig töteten und aßen,.

Mit anderen Worten - das was der Gewalt ein Ende machte, war die Ankunft der Christlichen Zivilisation.

Jetzt wollen die späten Nachfahren dieser Missionare, Prälaten wie Kardinal Pedro Barreto, diesen Prozess umkehren. Anstatt die Menschen am Amazonas weiter zu missionieren, wollen sie, daß- bei wichtigen Aspekten- die Amazonas-Menschen uns bekehren.

Dieses mangelnde Engagement bei der Evangelisierung wird am besten durch die Ansicht der
Organisatoren der Synode von denen illustriert, die "eingeborene Völker in freiwilliger Isolation" (PIAV) genannt werden, Das sind Stämme, die sich in die am schwersten zugänglichen Gegenden des Regenwaldes zurückgezogen haben, um den Kontakt zur Außenwelt zu vermeiden. Es wird geschätzt, daß es ungefähr 150 solche Stämme gibt, meistens aus jeweils wenigen Hundert Menschen bestehend.

Das Pan-Amazonas- Kirchen-Netzwerk (REPAM), das die Amazonas-Synode organisiert, hat viel Zeit und Energie investiert, um die Rechte solcher Stämme, die in völliger Isolation  leben, zu fördern. De facto war das Hauptziel des vorjährigen Treffens der REPAM in Puerto Maldonado/ Peru zu diskutieren, wie man diese indigenen Stämme, die sich selbst von der Außenwelt abgeschnitten haben, vor dem Kontakt mit der größeren Gesellschaft -einschließlich der Katholischen Kirche- schützen könnte, damit sie "in Freiheit leben" könnten.

Das erscheint mir für ein Mitglied der Katholischen Kirche  eine sehr merkwürdige Einstellung zu sein, einer Kirche, die für die Erlösung der Seelen da ist. Würde REPAM behaupten, daß der Hl. Franz Xavier einen Fehler machte, als er versuchte, China zu evangelisieren, das zu seiner Zeit vorzog, in Isolation zu leben?

Der Auftrag zu Evangelisieren- in der Aussendung ausgesprochen- enthält keine Ausnahme bei dem, was zu Recht das "Prinzip der Universalität " genannt wird. Jesus Christus hat nicht gesagt "Macht alle Völker zu meinen Jüngern- aber laßt die Völker aus, die beschlossen haben, in Isolation zu leben."

Dennoch glauben die Organisatoren der Amazonas-Synode offensichtlich, daß es besser ist, die "Edlen Wilden" - um den Ausdruck Rousseaus zu benutzen- des Amazonas-Regenwaldes in Ruhe zu lassen. Die Idee scheint zu sein, daß es besser ist, ihnen zu helfen, ihre eigene ethnische, kulturelle und religiöse Identität, heidnische Sitten etc zu bewahren, als sie und ihre Kinder die rettende Gnade des Evangeliums zu lehren.

Deswegen ist es nicht überraschend, daß ein Aspekt Amazoniens, in den die Synoden-Organisatoren besonder verliebt sind, ist, daß es mit seinen Hunderten verschiedener Stämme und Sprachen ein multiethnisches, multikulturelles und multireligiöses Paradiese  ist.

Man würde denken, daß ",multireligiös" zu sein, nicht etwas ist, das Katholische Kardinäle wie Barreto feiern würden, weil die Kirche dazu da ist, den "einen wahren Glauben" zu bezeugen.

Aber das ist augenscheinlich nicht das, was gewisse Kirchenführer noch glauben. Wenn "alle Glauben von Gott gewollt" sind, dann ist es offensichtlich ethnozentrisch dem eigenen Glauben den Vorrang zu geben.

Niemand sollte davon überrascht sein, denke ich. Es ist schließlich seit langem klar, daß der Hauptfokus der Synode keineswegs auf dem Katholischen Glauben liegt, sondern eher auf der Ausarbeitung dessen, was "ethischer Code" genannt wird und "die Verantwortung für eine authentische, natürliche und menschliche Ökologie einschließt."

Wenn man das Vorbereitungsdokument liest, klingt so ein "ethischer Code" fast wie eine eigene Religion .

Für viele ist es das natürlich auch."

Quelle:  LifeSiteNews, S. Mosher 

1 Kommentar:

  1. "Ethischer Code" klingt sehr nach "Weltethos" - dieses klingt naturgemäss sehr nach Hans Küng.
    Tatsächlich ist dieser im Verein mit Kardinal Kasper und dem Em. Bischof Kräutler einer der Hauptstichwortgeber zu dieser nun drohenden "Amazonaskonferenz".
    Diese hat so wenig mit dem Amazonas zu tun wie die "Befreiungs"theologie mit Lateinamerika - ebenfalls eine verheerende, ven Europäern ausgebrütete sozialistische Virusinfektion.
    Perverserweise sind es genau diese Art Leute, welche gleichzeitig jegliche katholische Missionsarbeit lautstark als äusserst inhuman verurteilen.

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