Samstag, 17. August 2019

Über den Versuch die Flammen des Skandals im JP-II-Institut zu löschen, Fortsetzung

 Fortsetzung von hier und hier 

"Was in den letzten Wochen passiert ist, hat zunehmend Schockwellen durch Gemüter und Herzen geschickt. Es ruft beim Gottesvolk und bei einigen seiner Hirten (jenen, die sich nicht um die Weiterentwicklung ihrer "kirchlichen Karriere" sorgen, sondern der Kirche Christi und dem Wohl der Gläubigen in Liebe und Selbstverleugnung dienen) - eine Reaktion hervor, die im Pontifikat von Papst Franziskus -sowohl was Intensität als auch was Dauer angeht- beispiellos ist.

Eine "Mobilisierung von Wissenschaft und Können" über Liebe, Ehe, Familie und das menschliche Leben sächst von Tag zu Tag und die Feuerwehrmänner dieser neuen Richtung kämpfen darum, dias Feuer zu löschen- wobei sie machtvolle Mittel an der Hand haben- wie die Zurückhaltung der Massenmedien und die Abschreckung durch Drohungen (einige Journalisten wurden gezwungen, das Schreiben über das Thema aufzugeben, nachdem ihre Direktoren druckvolle Anrufe erhielten...)

Sorgen (und in vielen Fällen sogar Empörung) über die Entlassung mehrerer Mitarbeiter der Glaubenskongregation ohne richtigen Grund und "den Abgang vor Erreichung der Altersgrenze" des Präfektebn der selben Kongregation -Kardinal Gerhard Müllers (am 1. Juli 2017) ; über die ungerechte Demütigung des Präfekten der Liturgie-Kongregation, Kardinal Robert Sasrahs  (wg. übertrieben orthodoxer Interpretation des motu proprio "Magnum Principium" durch den Krdinal aus Guinea); oder über die Zerschlagung mehrerer Institute des geweihten Lebens, die ihrem ursprünglichen Charisma zu treu waren und zu reich an neuen Berufungen haben nicht eine so intensive, andauernde öffentliche und private Reaktion innerhalb und außerhalb der Kirche ausgelöst.
Und das Echo ist Dank mehrerer Italienischen und internationalen Zeitungen und websites- einschließlich  "Duc in altum" immer noch zu hören.

Es würde genügen, sorgfältig zu überdenken, was direkt mündlich oder schriftlich von den Protagonisten (wider  Willen) über diese Säuberung von Professoren und Lehren geäußert haben- aber vor allem über das Lehramt zu Familie und menschliches Leben des Hl. Johannes Pauls II - der diese akademische Kircheninstitution gründete und das seinen Namen trägt- und zu fragen, warum der Großkanzler, Erzbischof Vincenzo Paglia, Msgr. Pierangelo Sequeri und ihre Vorgesetzten in der Römischen Kurie noch nicht beschlossen haben, zurückzutreten. (Das Wort "Säuberung" kam auch aus dem Mund des früheren Präsidenten des Institutes -Kardinal Angelo Scola -der üblicherweise in seinem Urteil über kirchliche Dispute sehr vorsichtig ist.)

Treue, loyale und mutige Männer -bewegt durch Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Wahrheit ( um nichts über die Liebe zu Christus und der Kirche zu sagen) würden in lobenswerter Demut zurücktreten, ihren Irrtum zugeben und einen Dialog mit allen beteiligten Parteien beginnen.
Diese Parteien schließen das Dicasterium für Laien, Familie und Leben ein, das mit dem theologischen JPII-Institut eng verbunden ist; die Professoren des Institutes ; die Studenten und Diözesan-Bischöfe und die Generaloberen aus jedem Teil der Kirche, die diese Studenten nach Rom geschickt haben, nicht um sich in einer beliebigen Universität einzuschreiben, wo Fragen von Liebe und Sexualität, Ehe und Leben gemäß der "säkularen" Anthropologie und Ethik behandelt werden, wenn auch im Dialog mit der "Katholischen" Moral, aber so, daß sie die Schönheit und Wahrheit -wenn auch im Dialog mit der "katholischen" Moral, aber ich weiß, dass sie die im Römischen Lehramt enthaltene Schönheit und Wahrheit über diese fundamentalen Aspekte für die Gläubigen - das seinen Höhepunkt in der Lehre des Hl. Johannes Pauls II fand, gründlich lernen und studieren können.

Statt dessen (jedenfalls bis jetzt) nichts dergleichen: die beiden akademischen Autoritäten scheinen einen Text vorzubereiten, um auf die Kritik zu antworten, der anstatt die Wahrheit und das Gute, das in der Kritik enthalten ist (außer verunglimpfender und disqualifizierender und polemischer Kritik, die bei denen, die an Körper und Seele durch einseitige Maßnahmen und Zwangsmaßnahmen verletzt wurden) die Kritik leugnet und disqualifiziert trotz der Beweise und Vernünftigkeit die sie aufweisen und die jeder sehen kann. "Nur ein Blinder könnte das nicht sehen" wie Kardinal Carlo Caffarra bei anderer Gelegenheit sagte.




Ich würde gern drei weitere Überlegungen hinzhufügen, die nicht ohne Verbindung zu den bisher vorgebrachten Argumenten sind, die aber -wie ich hoffe- helfen, daß die mit dem Überdenken des JP-II-Institutes beauftragt sind- helfen wird. (Zumindest das: wenn nicht eine neue Entscheidung zu erlangen, was zu tun das Richtige wäre.) 

1. Vorausgesetzt ( aber nicht gewährleistet- da bisher kein persönlicher Austausch mit kirchlichen Autoritäten stattgefunden hat), daß die aus dem Institut entfernten Professoren Thesen und Lehren formuliert hätten, die kritische Fragen zur apostolischen Exhortation "Amoris Laetitia" von Papst Franziskus aufwerfen, was ihnen (a) vorgeworfen wird, ist an sich weder eine Straftat oder ein Akt des Ungehorsams noch eine fehlende Hommage an die Person und das höchste kirchliche Amt des Papstes. 
(In der Kirche wurde die Meinungsverschiedenheit über bestimmte Argumente des nicht unfehlbaren Lehramtes von Ungehorsam oder Aufstachelung zu Ungehorsam gegenüber der etablierten Autorität, die mit der Rolle des Lehrers in a unvereinbar ist, unterschieden und in vielen Fällen sogar abgetrennt.)  
(b) Darüber hinaus ist die Ausübung einer begründeten Prüfung der inneren und äußeren Kohärenz der Aussagen in den Lehrtexten und ihre Kontinuität mit der Entwicklung der Doktrin in Fragen des Glaubens und der Moral ein anerkannter und angemessener Teil der Arbeit eines Gelehrten und Professors, der an einer Universität oder Hochschule arbeitet, an der Theologie, Philosophie und verwandte Wissenschaften grundlegende Disziplinen sind (und der zu einem tieferen Verständnis der Quellen der göttlichen Offenbarung und des Lehramtes aufgerufen ist); 
Und (c) dies war noch nie ein Grund für solche drastischen Disziplinarmaßnahmen, ohne dass die Möglichkeit eines Rechtsbehelfs bestand. Die Kritik der Professoren wurde unter gebührendem Respekt für die Person des Heiligen Vaters und unter Anerkennung all dessen, was von der katholischen Lehre als Ganzes, sowohl historisch als auch systematisch, insbesondere in der Synthese des Katechismus der Katholischen Kirche , in den Konzilien und im gesamten Corpus des Magisteriums einstimmig bestätigt wurde,  

2. Noch auffälliger ist, daß die Theologen, die diese „Zensur“ ihrer Kollegen am Johannes-Paul-II-Institut unterstützt haben, die schuldig sind, ihre Forschung und Lehre im (einzigen) Licht von Amoris laetitia nicht radikal genug überdacht zu haben, genau diejenigen sind, die - in nicht allzu fernen Vergangenheit - lehramtliche Dokumente über  zur fundamentalen und speziellen Morallehre  (insbesondere sexuelles, familiäres und menschliches Leben) der Wertschätzung  nicht für würdig hielten. 
Monsignore Sequeri könnte leicht bezeugen, daß er an der Theologischen Fakultät von Norditalien (FTIS, Mailand), an der er als Präsident tätig war, Studien-, Meister- Diplom - oder Doktorarbeiten betreute, die sich auf lehramtliche Dokumente stützten oder systematisch  als "Denzinger Theologie". gebrandmarkt wurden.
(Dieser Hinweis bezieht sich auf die bekannte Ausgabe von Lehrtexten, die ursprünglich von Heinrich Joseph Dominicus Denzinger herausgegeben wurde und den Namen "Enchiridion symbolorum, definitionum und declarationum de rebus fidei et morum" trägt.) 
Ein solcher Ansatz wurde als einer wissenschaftlichen, strengen, fruchtbaren und pastoral nützlichen Theologie für nicht würdig angesehen. 
Einer der schärfsten Kritiker der Enzykliken Veritatis splendor (über grundlegende Moraltheologie) und Evangelium vitae (über die Ethik des menschlichen Lebens) von Johannes Paul II und der apostolischen Exhortation " Familiaris consortio" (über die Theologie und die Moral der Ehe),die Enzyklika Humanae vitae des hl. Paulus VI. sowie die von ihnen während ihrer Pontifikate verfaßten und approbierten lehramtlichen Dokumente ( die Declaration "Persona Humana" und die Instruktion "Donum Vitae" der Kongregation der Glaubenslehre) ist Fr. Maurizio Chiodi, den viele als einen der führenden Dozenten der "neuen Moraltheologie" bezeichnet haben und der am  "neuen Institut", dessen Großkanzler Monsignore Paglia ist, studiert und gelehrt werden soll. 
Vielleicht will Präsident Sequeri, der seine jüngste Vergangenheit an der Spitze des FTIS, an der Don Chiodi lehrte, leugnet, das sich durch seine methodisch-theologische Strenge auszeichnet, die keinerlei  "Denzinger Theologie" zulässt, jetzt eine "Amoris Laetitia-Theologie" unterstützen, die nach der Logik der Fakultät noch weniger akzeptabel ist, weil sie als Ausgangspunkt für das Verständnis des Glaubens und der Ehe-und Familienmoral nicht das gesamte Lehramt in seiner inneren und äußeren Kohärenz nimmt, sondern ein einziges päpstliches Dokument, dessen theologische Bewertung sicher nicht die Unfehlbarkeit einer ex-cathedra-Verkündung aufweist? 


3. Von einem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit aus (die keine sekundäre Perspektive für das Leben der Kirche und die Beziehungen zwischen ihren Mitgliedern und der Hierarchie der Vorgesetzten darstellt) erscheint es schockierend, daß Theologen in der Vergangenheit (während der Pontifikate von Paul VI bis zu Benedikt XVI.) das Lehramt öffentlich für seine Lehramtsreden kritisierten  und in ihren Lehrveranstaltungen lehrten, daß einige ihrer Texte aufgrund angeblicher Unbeständigkeit und theologischer Strenge oder biblischer Grundlage inakzeptabel seien -dafür keine Disziplinarmaßnahmen erfahren haben, oder von Lehraufträgen an Universitäten, Fakultäten oder kirchlichen Instituten, entfernt wurden, jetzt schweigen oder sich sogar über die Strafen, die einigen ihrer Kollegen am Johannes Paul II. -Institut auferlegt wurden, freuen. 
Es ist auch unverständlich, wie ein Präsident [d.h. Sequeri], der seit jeher Verfechter der akademischen Freiheit (in Forschung und Lehre) seiner Professoren am FTIS war, sich jetzt einer solchen Operation verschrieben hat, die nicht wenige Professoren betrifft, deren berechtigte akademische Erwartungen er als erster garantieren sollte, 
Wie können wir vergessen, daß zu den Unterzeichnern des berühmten Dissensdokuments mit dem Lehramt, das am 15. Mai 1989 von 63 italienischen Theologen herausgegeben wurde, Gianantonio Borgonovo, Tullio Citrini, Mario Serenthà, Roberto Dell'Oro und Franco Giulio Brambilla gehörten? Alle aus dem FTIS und dem Seminar der Erzdiözese von Venegono? 
Letzterer wurde sogar Bischof von Novara und der Vorletzte wurde zum Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben ernannt. 
Doppelte Maßstäbe also für diejenigen, die vor Papst Franziskus akademische und öffentliche Kritik am Lehramt geäußert haben, und für diejenigen, die Amoris laetitia im Lichte des gesamten Korpus des katholischen Lehramts, einschließlich des des jetzigen Heiligen Vaters, lesen und lehren. Zwei kirchliche Institutionen und zwei Professorengemeinschaften: das FTIS in Mailand und das Johannes-Paul-II-Institut am Lateran, die wegen ihrer in Bezug auf ihre Schwere unvergleichlichen Anschuldigungen offensichtlich diskriminierend unterschiedlich behandelt worden sind.

Und bei der Gerechtigkeit will ich aufhören: wenn sie über Barmherzigkeit nachdenken müßten, wüßte ich nicht, was ich schreiben sollte. 
Danke für Ihre Aufmerksamkeit

Mit herzlichen Grüßen 
......

Quelle: 

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