Mittwoch, 8. Januar 2020

Kardinal Zens Brief an die Kardinäle

Marco Tosatti hat für OnePeterFive den Brief veröffentlicht, den Kardinal Zen vor einigen Monaten  an die Kardinäle zum China-Abkommen geschrieben hat.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"KARDINAL JOSEPH ZEN AN SEINER BRÜDER IM KARDINALSAMT: DIE KIRCHE WIRD IN CHINA ERMORDET"

Liebe Freunde und Feinde....wir veröffentlichen einen Brief, den Kardinal Joseph Zen vor einiger Zeit an alle Kardinäle und den er jetzt veröffentlichen möchte. Unnötig zu sagen, daß die neuesten Nachrichten aus der Volksrepublik China nur die Sorgen bestätigt und vermehrt, die vor einiger Zeit von vielen über das vorläufige Abkommen ausgedrückt wurden, das von Vertretern des Hl. Stuhle und der Regierung in Peking unterzeichnet wurde. Gute Lektüre. 

Omnem sollicitudinem vestram proicientes in Eum, quoniam Ipsi cura est de vobis.

( "Wirf alle deine Sorgen auf ihn weil er für dich sorgt"  1Pt 5:7 . Bischöfliches Motto von Kardinal Zen) 

27.9.2019

Liebe Eminenz, 
bitte vergib mir die Störung, dieser Brief bei Dir verursachen wird. Ich schreieb Dir, weil ich in meinem Gewissen glaube, daß das Problem , das ich anspreche, nicht nur die Kirche in China betrifft, sondern die gesamte Kirche und wir Kardinäle haben die schwere Verantwortung dem Hl. Vater bei der Leitung der Kirche zu helfen. 

Basierend auf meiner Analyse des Dokumentes des Hl. Stuhls  "Pastorale Richtlinien des Heiligen Stuhls zur zivilen Registrierung von Geistlichen in China" vom 28. Juni 2019  ist absolut klar, daß es die Gläubigen in China ermutigt, in eine Schismatische Kirche (unabhängig vom Papst und auf Befehl der Kommunistischen Partei) einzutreten. 

Am 10. Juli habe ich dem Papst meine „Dubia“ überreicht. Seine Heiligkeit versprach mir am 3. Juli, daß er sich dafür interessieren würde, aber bis jetzt habe ich nichts gehört.

Kardinal Parolin sagt, wenn wir heute von der unabhängigen Kirche sprechen, sollten wir nicht länger meinen, daß diese Unabhängigkeit absolut ist, da das Abkommen die Rolle des Papstes in der katholischen Kirche anerkennt.

Erstens kann ich nicht glauben, dass es eine solche Erklärung in der Vereinbarung gibt, und ich habe sie immer noch nicht gesehen (unter anderem, warum sollte eine solche Vereinbarung geheim sein und mir, einem chinesischen Kardinal, nicht einmal erlaubt werden, sie zu sehen? ), aber noch deutlicher zeigt die ganze Situation nach der Unterzeichnung des Abkommens, daß sich in Wirklichkeit nichts geändert hat.

Kardinal Parolin zitiert einen Satz  aus dem Brief von Papst Benedikt- allerdings  in der Tat völlig unzusammenhängend, so daß er der gesamten Bedeutung des Absatzes diametral widerspricht.

Diese Manipulation der Gedanken des Papa Emeritus ist ein schwerwiegender Mangel an Respekt; tatsächlich ist es eine bedauerliche Beleidigung für die Person des sehr sanftmütigen noch lebenden Papstes.

Es empört mich auch, daß sie oft erklären, daß das, was sie tun, im Einklang mit dem Gedanken des vorhergehenden Papstes steht, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Ich habe guten Grund zu der Annahme (und ich hoffe, daß ich es eines Tages anhand von Archivdokumenten nachweisen kann), daß es sich bei dem unterzeichneten Abkommen um dasjenige handelt, das Papst Benedikt damals abgelehnt hatte.
Liebe Eminenz, können wir passiv dabei stehen, wie die Kirche in China von jenen getötet wird, die sie vor ihren Feinden schützen und verteidigen sollen?
Ich flehe Dich auf Knien an,

Dein Bruder
Kardinal Joseph ZEN, S.D.B.
Anmerkung des Herausgebers: Wir arbeiten daran, Kardinal Zens Dubia zu übersetzen. Wir werden sie dem Artikel anfügen, sobald sie zur Verfügung stehen. 

Quelle: OnePeterFive, M. Tosatti

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