"Es ist beunruhigend, daß sich nur wenige Menschen dieses Rennens in Richtung Abgrund bewusst sind und daß nur wenige die Verantwortung der höchsten Ebene der Kirche für die Unterstützung dieser antichristlichen Ideologien erkennen, als ob die Führer der Kirche garantieren wollen, daß sie auf dem Festwagen des angepaßten Denkens einen Platz und eine Rolle haben.
Und es ist überraschend, daß die Menschen weiterhin darauf bestehen, die Ursachen der gegenwärtigen Krise nicht untersuchen zu wollen, sondern sich darauf beschränken, die gegenwärtigen Exzesse zu beklagen, als wären sie nicht die logische und unvermeidliche Folge eines vor Jahrzehnten inszenierten Plans. Wenn Pachamama in einer Kirche verehrt werden konnte, schulden wir das Dignitatis Humanae. Wenn wir eine Liturgie haben, die protestantisiert und manchmal sogar heidnisch ist, verdanken wir dies der revolutionären Aktion von Msgr. Annibale Bugnini und den nachkonziliaren Reformen.
Wenn die Erklärung von Abu Dhabi unterzeichnet wurde, schulden wir dies Nostra Aetate. Wenn wir an den Punkt gekommen sind, Entscheidungen an die Bischofskonferenzen zu delegieren - selbst bei schwerwiegenden Verstößen gegen das Konkordat, wie es in Italien geschehen ist -, verdanken wir dies der Kollegialität und seiner aktualisierten Fassung, der Synodalität. Dank der Synodalität mussten wir mit Amoris Laetitia nach einem Weg suchen, um zu verhindern, daß das, was für alle offensichtlich war, bekannt wurde: dieses Dokument, das von einer beeindruckenden Organisationsmaschine erstellt wurde, sollte die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene legitimieren, ebenso wie "Querida Amazonia" benutzt wird, um Priesterinnen (wie im jüngsten Fall einer "Bischofsvikarin in Freiburg) und die Abschaffung des heiligen Zölibats zu legitimieren. Die Prälaten, die die Dubia an Franziskus sandten, zeigten meiner Meinung nach die selbe fromme Genialität: Sie dachten, Bergoglio würde, wenn er mit der vernünftig argumentierten Anfechtung des Fehlers konfrontiert würde, die heterodoxen Punkte verstehen, korrigieren und um Vergebung bitten."
Ich gestehe es mit Gelassenheit und ohne Widerspruch: ich war einer der vielen Menschen, die trotz großer Ratlosigkeit und vieler Ängste, die sich heute als absolut legitim erwiesen haben, der Autorität der Hierarchie in bedingungslosem Gehorsam vertrauten. In Wirklichkeit denke ich, daß viele Menschen, ich auch, die Möglichkeit, daß es einen Konflikt zwischen dem Gehorsam gegenüber einer Anordnung der Hierarchie und der Treue zur Kirche selbst geben könnte, anfangs nicht in Betracht gezogen haben. Was diese unnatürliche, ich würde sie sogar pervers nennen- Trennung zwischen Hierarchie und Kirche, zwischen Gehorsam und Treue greifbar gemacht hat, war sicherlich dieses jüngste Pontifikat.
Im Raum der Tränen neben der Sixtinischen Kapelle, während Msgr. Guido Marini das weiße Rocchett, die Mozzetta und die Stola für den ersten Auftritt des "neu gewählten“ Papstes vorbereitete, rief Bergoglio aus: "Sono finite le carnevalate! [Der Karneval ist vorbei!] “ und mißachtete höhnisch die Insignien, die alle Päpste bis dahin demütig als das distinguierende Gewand des Stellvertreters Christi akzeptiert hatten.
Aber diese Worte enthielten die Wahrheit, auch wenn sie unfreiwillig ausgesprochen wurde:
am 13. März 2013 fiel die Maske der Verschwörer, die schließlich von der unbequemen Anwesenheit von Benedikt XVI befreit waren- und sich dreist rühmten, endlich einen Kardinal zu gewählt zu haben, der ihre Ideale verkörperte, die Art die Kirche zu revolutionieren, die Lehre formbar, die Moral anpassungsfähig, die Liturgie verfälschbar und die Disziplin verfügbar zu machen. Und all dies wurde von den Protagonisten der Verschwörung selbst als die logische Konsequenz und offensichtliche Anwendung des Zweiten Vatikanischen Konzils angesehen, die ihrer Meinung nach durch die von Benedikt XVI geäußerte Kritik geschwächt worden war. Der größte Affront dieses Pontifikats war die großzügige Erlaubnis zur Feier der verehrten tridentinischen Liturgie gewesen, deren Legitimität schließlich anerkannt wurde und die die fünfzig Jahre ihrer illegitimen Ausgrenzung widerrief. Es ist kein Zufall, daß Bergoglios Anhänger dieselben Leute sind, die das Konzil als das erste Ereignis einer neuen Kirche betrachteten, vor der es nur eine alte Religion mit einer alten Liturgie gegeben hatte.
Es ist kein Zufall, daß das diese Männer, während sie die Gemäßigten schockieren, ungestraft bekräftigen, was auch die Katholiken glauben, besonders, daß es trotz aller Bemühungen der Hermeneutik der Kontinuität, die bei der ersten Konfrontation mit der Realität der gegenwärtigen Krise kläglich Schiffbruch erlitten hat, auch unbestreitbar ist, daß nach dem Zweiten Vaticanum eine Parallelkirche errichtet wurde, die die wahre Kirche Christi überlagerte und ihr diametral entgegengesetzt war. Diese Parallelkirche verdeckte nach und nach die von Unserem Herrgott gegründete göttliche Institution, um sie durch eine falsche Einheit zu ersetzen, die der gewünschten universalen Religion entspricht, die zuerst von der Freimaurerei erdacht wurde. Ausdrücke wie neuer Humanismus, universale Brüderlichkeit, Menschenwürde sind die Schlagworte des philanthropischen Humanitarismus, der den wahren Gott leugnet, der horizontalen Solidarität, der vagen spirituellen Inspiration und des ökumenischen Irenismus, den die Kirche eindeutig verurteilt. „Nam et loquela tua manifestum te facit [Sogar Ihre Rede verrät sie]“ (Mt 26, 73): Dieser sehr häufige, sogar obsessive Rückgriff auf dasselbe Vokabular des Feindes verrät das Festhalten an der Ideologie, die er inspiriert, während andererseits der systematische Verzicht auf die klare, eindeutige und kristalline Sprache der Kirche den Wunsch bestätigt, sich nicht nur von der katholischen Form, sondern auch von ihrer Substanz zu lösen.
Was wir seit Jahren vage und ohne klare Konnotationen vom höchsten Thron gehört haben, finden wir dann in einem wahren und angemessenen Manifest von den Anhängern des gegenwärtigen Pontifikats ausgearbeitet: die Demokratisierung der Kirche, nicht mehr mit der vom II. Vaticanischen Konzil erfundenen Kollegialität, aber auf dem von der Familien-Synode eingeweihten synodalen Weg; die Zerstörung des dienenden Priestertums durch seine Schwächung durch Ausnahmen beim kirchlichen Zölibat und die Einführung weiblicher Ämter mit quasi priesterlichen Pflichten; durch den stillen Übergang von der Ökumene, die sich an die getrennte Brüder richtet, zu einer Form der Pan-Ökumene, die die Wahrheit des einen dreieinigen Gottes auf die Ebene des Götzendienstes und eines höllischsten Aberglaubens reduziert; die Akzeptanz eines interreligiösen Dialogs, der religiösen Relativismus voraussetzt und die Mission der Verkündigung ausschließt; die Entmythologisierung des Papsttums, die Bergoglio als Thema seines Pontifikats verfolgte; die fortschreitende Legitimierung von allem, was politisch korrekt ist: Gender-Theorie, Homosexualität, gleichgeschlechtliche Ehe, malthusianische Doktrinen, Ökologismus, Migration..
Wenn wir nicht erkennen, daß die Wurzeln dieser Abweichungen in den vom Konzil festgelegten Grundsätzen liegen, wird es unmöglich sein, ein Heilmittel zu finden: Wenn unsere Diagnose trotz aller Beweise darin besteht, die auslösende Pathologie auszuschließen, können wir keine geeignete Therapie verschreiben.
Diese Operation intellektueller Ehrlichkeit erfordert eine große Demut, vor allem in der Erkenntnis, daß wir seit Jahrzehnten in gutem Glauben von Menschen in die Irre geführt werden, die als Autorität etabliert sind und nicht wissen, wie man die Herde Christi bewacht und hütet: einige, um in Ruhe zu leben, andere, weil sie zu viele Verpflichtungen eingegangen sind, andere aus Bequemlichkeit und schließlich andere in falschem Glauben oder sogar in böswilliger Absicht. Diese letzten, die die Kirche verraten haben, müssen identifiziert, beiseite genommen, zur Änderung aufgefordert und, wenn sie nicht bereuen, aus dem heiligen Raum ausgeschlossen werden. So handelt ein wahrer Hirte, dem das Wohlergehen der Schafe am Herzen liegt und der sein Leben für sie gibt; Wir hatten und haben viel zu viele Söldner, für die die Zustimmung der Feinde Christi wichtiger ist als die Treue zu seiner Braut.
So wie ich vor sechzig Jahren ehrlich und gelassen fragwürdigen Befehlen gehorcht und geglaubt habe, daß sie die liebevolle Stimme der Kirche repräsentieren, so erkenne ich heute mit gleicher Gelassenheit und Ehrlichkeit, daß ich getäuscht worden bin. Heute kohärent zu sein, indem man im Irrtum verharrt, wäre eine erbärmliche Entscheidung und würde mich zu einem Komplizen bei diesem Betrug machen. Von Anfang an eine klare Beurteilung gefordert zu haben, wäre nicht ehrlich: Wir alle wussten, daß das Konzil mehr oder weniger eine Revolution sein würde, aber wir hätten uns nicht vorstellen können, daß es sich selbst für die Arbeit derer, die das verhindern sollten, als so verheerend erweisen würde. Und wenn wir uns bis Benedikt XVI noch vorstellen konnten, daß der Staatsstreich des Zweiten Vatikanischen Konzils (den Kardinal Suenens "das Jahr 1789 der Kirche" nannte) eine Verlangsamung erfahren hat, haben in den letzten Jahren selbst die Genialsten unter uns verstanden, daß das Schweigen aus Angst, ein Schisma zu verursachen, die Bemühungen, päpstliche Dokumente im katholischen Sinne zu reparieren, um ihre beabsichtigte Zweideutigkeit zu beseitigen, die an Franziskus gerichteten Appelle und Dubia, die beredt unbeantwortet blieben, eine Bestätigung der Situation der schwerwiegendsten Apostasie vom Glauben sind, der die höchsten Ebenen der Hierarchie ausgesetzt sind, während sich das christliche Volk und der Klerus hoffnungslos verlassen fühlen, die von den Bischöfen fast verärgert betrachtet werden.
Die Erklärung von Abu Dhabi ist das ideologische Manifest einer Idee von Frieden und Zusammenarbeit zwischen Religionen, die möglicherweise toleriert werden könnte, wenn sie von Heiden stammte, denen das Licht des Glaubens und das Feuer der Nächstenliebe entzogen sind. Aber wer die Gnade hat, aufgrund der Heiligen Taufe ein Kind Gottes zu sein, sollte entsetzt sein über die Idee, eine blasphemische moderne Version des Turms von Babel bauen zu können, um die einzig wahre Kirche Christi, die Erbin der an das Auserwählte Volk gemachten Versprechungen, mit denen zusammen zu bringen, die den Messias leugnen und mit denen, die den Gedanken eines Dreieinigen Gottes als blasphemisch ansehen.
Die Liebe Gottes kennt kein Maß und toleriert keine Kompromisse, sonst ist es einfach keine Nächstenliebe, ohne die es nicht möglich ist, in Ihm zu bleiben: qui manet in caritate, in Deo manet und Deus in eo [wer in Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm] (1 Joh 4,16).
Es spielt keine Rolle, ob es sich um eine Erklärung oder ein Dokument des Lehramtes handelt: Wir wissen genau, daß die subversiven Innovatoren Spiele mit solchen Problemen spielen, um Fehler zu verbreiten. Und wir wissen genau, daß der Zweck dieser ökumenischen und interreligiösen Initiativen nicht darin besteht, diejenigen, die weit von der Einen Kirche entfernt sind, zu Christus zu bekehren, sondern diejenigen, die noch immer den katholischen Glauben haben, abzulenken und zu korrumpieren, was sie zu der Annahme verleitet, daß es wünschenswert ist, eine große universale Religion zu haben, die die drei großen abrahamitischen Religionen "in einem einzigen Haus" zusammenbringt: das ist der Triumph des freimaurerischen Plans zur Vorbereitung auf das Königreich des Antichristen! Ob dies durch eine dogmatische Bullen, eine Erklärung oder ein Interview mit Scalfari in La Repubblica zustande kommt, spielt keine Rolle, denn Bergoglios Anhänger warten auf seine Worte als Signal, auf das sie mit einer Reihe von Initiativen reagieren, von denen einige bereits seit einiger Zeit vorbereitet und organisiert wurden. Und wenn Bergoglio nicht den Anweisungen folgt, die er erhalten hat, sind Reihen von Theologen und Geistlichen bereit, über die "Einsamkeit von Papst Franziskus" als Voraussetzung für seinen Rücktritt zu klagen (ich denke zum Beispiel an Massimo Faggioli in einem seiner jüngsten Essays). .Andererseits wäre es nicht das erste Mal, daß sie den Papst benutzen, wenn er ihren Plänen folgt und sich seiner entledigen oder ihn angreifen, sobald er es nicht tut.
Am vergangenen Sonntag hat die Kirche die Allerheiligste Dreifaltigkeit gefeiert. Das Brevier bietet uns die Rezitation des Symbolum Athanasianum an, das jetzt durch die konziliare Liturgie verboten und in der liturgischen Reform von 1962 bereits auf zwei Gelegenheiten beschränkt wurde. Die ersten Worte des jetzt verschwundene Symbolum bleiben dort in goldenen Buchstaben eingeschrieben: "Quicumque vult salvus esse, ante omnia opus est ut teneat Catholicam fidem; quam nisi quisque integram inviolatamque servaverit, absque dubio in aeternum peribit "- Wer gerettet werden will, muss vor allen Dingen den katholischen Glauben haben; denn wenn jemand diesen Glauben nicht ganz und unantastbar behalten hat, wird er ohne Zweifel für immer zugrunde gehen. "
+ Carlo Maria Viganò
Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, EB C.M. Viganò
Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, EB C.M. Viganò
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