Dienstag, 11. August 2020

Fr.Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über einige Ereignisse aus der Geschichte der Hagia Sophia, die erneut Opfer osmanischer Eroberungsgelüste geworden ist und erinnert an einen bedenkenswerten Vorschalg, den er zur Lösung dieses Jahrhunderte alten Problems vorgeschlagen hat.
Hier geht´s zum Original: klicken

"DAS SCHICKSAL DER HAGIA SOPHIA UND DER ANGLIKANISCH-KATHOLISCHE ÖKUMENISMUS" 

Vor seinem Tod am 4. Dezember 1959 war Father Henry Joy Fynes-Clinton, (in der Folge FC) Rektor von S.Magnus der Märtyrer bei London Bridge, viele Jahre ein- oder das...führende Licht der Papalistischen Bewegung innerhalb der Kirche Englands. Viele Leute damals und seit damals haben Schwierigkeiten damit gehabt, das Ökumenismus-Modell der Politik von FC und seinen Anhängern zu verstehen.

Das bestand aus zwei Stadien, jedes...meiner unbescheidenen Meinung nach- wunderbar!

Zuerst bestand es darin, so zu handeln, als habe es das Tudor-Schisma nie gegeben. Die Provinzen von Canterbury und York (viele Papalisten weigerten sich, den Begriff "Kirche von England" zu benutzen) waren lediglich zwei Provinzen der Westlichen Lateinischen Kirche, die auf irreguläre Weise durch die Tudor-Tyrannei von den anderen Provinzen getrennt worden waren. So betrachteten sie den Ritus von Pius V als ihre wahre und rechtmäßige Liturgie und die gesamte Kultur des westlichen Katholizismus als ihr legitimes Territorium. Wenn es Ihnen gefällt, können Sie sie verrückt nennen, aber es wäre nicht fair, sie prinzipienlos zu nennen.

Dann handelten sie so, als ob es nie ein Schisma zwischen dem Osten und dem Westen gegeben hätte.
Und so geleitet FC auf einem dieser lieben alten Fotos einen Erzbischof aus Dalmatien in das Hl. Haus von Walsingham, oder fungiert als Diakon für den Metropoliten von Zypern beim englischen Katholiken.Kongress von 1920. Daher alle die Orden, Ehrenbeweise und Schmuckstücke die FC im Orthodoxen Osten Europas "aufgesaugt" hat!
Weder die Wahrscheinlichkeit, daß einige dieser Orthodoxen Kleriker massiv antipäpstlich waren, noch die Tatsache, daß Rom sie als schismatisch ansah, hat ihn irgendwie beunruhigt, trotz seiner extrem papalistischen Ekklesiologie. Seit seinen Tagen haben tatsächlich die Zweifel zugenommen, ob der Bruch zwischen Ost und West je formal war...Zweifel, die ich teile.Vielleicht war FC ein Prophet!

Wie gutinformierte Menschen wissen werden, ist heute der 100. Jahrestag des Vertrags von Sevres. In den Tagen um die Niederlage der Türkei im I. Weltkrieg haben die Siegermächte das alte Osmanische Reich aufgeteilt und im Vorgriff darauf wurde Konstantinopel vom 13. November 1918 bis 4. Oktober 1923 von französischen und britischen Truppen besetzt..ich denke auch von italienischen.




Das verursachte bei den britische  Byzantinophilen, zu denen natürlich auch FC gehörte, große und optimistische Hoffnungen. Er hatte Unsere Liebe Frau vom Sieg  (oder der Siege) als Patronin für seine "Katholische Liga" gewählt, weil ihr Gedenktag (7.Oktober; Lepanto) nicht nur nach barockem Katholizismus duftete, sondern auch den Wendepunkt in der Welle der muslimischen Aggression darstellte, gegen die eine Niederlage höchst wahrscheinlich die Unterwerfung des größten Teils Europas durch den Erzfeind des Glaubens bedeutet hätte." Er freute sich auf die endgültige Vertreibung der anti-christlichen und blutbefleckten Macht  "die so lange das Vieh (wie unsere religiösen Brüder genannt werden) mit Füßen getreten hat, aus der großen Hauptstadt des Östlichen Christentums...Möge das kommende Osterfest den Auferstanden Leib Christi auf dem Altar der Hagia Sophia verehrt sehen!"

Aber es kam zu Unstimmigkeiten. Ein englischer Repräsentant der englischen Katholischen Kirche wies darauf hin, daß am Abend des Falls von Konstantinopel die Große Kirche in Kommunion mit dem Sitz in Rom war und argumentierte, daß sie den Unierten übergeben werden sollte!!
FC ..und antwortete wütend: "Die getrennten Brüder würden eine Übergabe der Kirche an Rom oder an den unierten Patriarchen ...als unerträgliche Untat an dem jahrhundertealten Gefühl und Traum betrachten. Nichts könnte die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung von Ost und West hoffnungsloser verzögern....Andererseits kann- so glaube ich- nichts die Griechen und alle Orthodoxen dazu bringen, ihren unglücklichen Verdacht und ihre Gegnerschaft gegenüber Rom zu ändern und den Weg zur Wiedervereinigung bereiten, als zu verstehen, daß die römische Kirche die Übergabe der Kirche an ihren Patriarchen nicht nur favorisiert sondern auch aktiv unterstützt."...

Natürlich ist aus alledem nichts herausgekommen. Es gab den Verdacht, daß die Vaticanische Ostpolitik (gar nicht zu sprechen von der Französischen Außenpolitik) grundlegend gegen eine Ausweitung des Griechischen Einflusses im Mittleren Osten eingestellt war, die wahrscheinlich zu einem gefährlichen Byzantium  redivivum geführt hätte,. Sie haben einen so hochentwickelten Diplomatischen Dienst im Vatican: wie schade, daß er die Dinge so oft falsch versteht! 

Möge der große Märtyrer, der Hl. Chrysostomos von Smyrna für uns alle beten!

Ich habe einmal die Hunwicke-Lösung vorgeschlagen: die Hagia Sophia wird an die Orthodoxen zurückgegeben und im Gegenzug Westminster Cathedral...die bereits ein wunderbares Minarett besitzt...dem Islam übergeben. Der Klang, wenn der Muezzin die Gläubigen zum Gebet ruft, der zum Buck-House (Buckingham-Palace) hinüberweht, würde sehr zur Atmosphäre bei den Garten-Partys des Palastes beitragen. Aber niemand kümmert sich jemals um das, was ich sage:"

Quelle; liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke


  

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