Marco Tosatti veröffentlicht heute bei Stilum Curiae einen Brief, in dem Abt Faria die Ankündigung des Hl. Stuhls kommentiert, die öffentlichen Generalaudienzen ab September wieder aufzunehmen- allerdings nicht auf dem Petersplatz, sondern im Damaus-Hof.
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"FARIA RÄT DEM PAPST ZU EINER REDUZIERUNG VON PRÄSENZ UND DOKUMENTEN"
Liebe Stilumcuriale, nach einer langen Zeit des Schweigens in Meditation über ganz Neues, Gebet und Fasten hat Abt Faria uns einen kurzen Kommentar geschickt- zur Nachricht von "Faro di Roma", über die wir für Sie berichtet haben: "Am Mittwoch, 2. September werden die Generalaudienzen des Hl. Vaters in Anwesenheit der Gläubigen wieder aufgenommen. In Befolgung der von der Regierung angeordneten Hygienemaß werden im Monat September die Audienzen im St.Damasus-Hof des Apostolischen Palastes stattfinden- mit Beginn um 9:30.
Die Teilnahme ist für alle, die möchten, ohne Eintrittskarten offen. Der Zugang erfolgt ab 7:30 durch das Bronzeportal (über die rechte Colonnade des Peters-Platzes). Das gibt die Präfektur des Päpstlichen Hauses bekannt."
Wir haben uns gefragt: wieso wäre vom Hygienestandpunkt aus der Petersplatz nicht besser? Der St. Damasus-Hof ist viel kleiner und ein von Palazzi umschlossener Platz...außerdem muß man, um ihn durch das Bronzeportal zu erreichen, das Innere durchqueren und auch das könnte große Nähe und Ansammlungen hervorrufen....
Sicher, der Petersplatz ist groß und der Eindruck von Trostlosigkeit und Mangel an Gläubigen, besonders jetzt, wo es keine Touristen aus Übersee gibt, ist entmutigend.
Böswillig wie wir sind, dachten wir sofort, daß die Wahl von San Damaso genau mit den Bedürfnissen der Kameras zusammenhängt ...
Abt Faria hingegen. weil -omnia munda mundis- berücksichtigt diesen Aspekt nicht, und macht einige sehr interessante Vorschläge. Zu einem Fasten an Sichtbarkeit und Worten. Gute Lektüre.
§§§
"Mit Interesse habe ich die Meldung gelesen. daß der Hl. Vater die wöchentlichen Audienzen wieder aufnehmen will, aber im Damasus-Hof. Einerseits verstehe ich den Wunsch des Papstes, seinen Gläubigen zu begegnen, andererseits glaube ich, daß die vorgeschlagene Lösung nicht wirklich das Problem, dem man entgegenwirken möchte, löst.
Wenn Sie eine Menschenansammlung vermeiden wollten, wird dies - so klein, wie dieser Hof ist- dennoch zu der gefürchteten Ansammlung führen.
"Ansammlung" bedeutet die Versammlung einer beträchtlichen Anzahl von Personen, das können sogar nur 10 sein. Ich stelle mir also vor, daß der Vatikan die Sicherheitsmaßnahmen so arrangieren wird, daß diese Lösung weiterhin mit minimalem Risiko umgesetzt werden kann.
Ich möchte jedoch auf eine Frage aufmerksam machen, die bereits zu Zeiten von Johannes Paul II. aufgeworfen wurde.
Es ist sicherlich wichtig, daß die Menschen Zugang zum Papst haben, aber manchmal ist ein "Übermaß an Zugang " wahrscheinlich keine gute Sache.
Ich spreche da im Allgemeinen- und beziehe mich nicht auf Papst Franziskus oder eine seiner pastoralen Handlungen: es ist nicht nötig, daß der Papst den Gläubigen immer und bei jeder Gelegenheit zur Verfügung steht.
Der Papst ist ein Symbol und seine Funktion ist hochgradig symbolisch, nicht nur konkret. Es ist wichtig zu wissen, daß er da ist, nicht ihn so oft wie möglich zu sehen.
Zur Zeit von Johannes Paul II stellte sich die Frage einer Flut von Dokumenten aus den vaticanischen Kongregationen, von Dokumenten, die wegen ihrer großen Zahl niemand las und liest.
Auch in diesem Fall muß man sich fragen, was man am besten tut. Muß man sich zu allem äußern?
Mir würde es reichen, sich kurz und prägnant zum Essentiellen zu äußern. Man muß sich vor den Gefahren des Präsenzzeigens auf allen Ebenen hüten.
Wenn ich, als alter Priester, einen Vorschlag machen dürfte, würde ich sagen, es wäre besser, auf bessere Zeiten zu warten, um die Audienzen des Papstes wieder aufzunehmen, besonders in einer Zeit, in der die Epidemie in der Bevölkerung und speziell in Latium, zu dem Rom und der Vatican nun mal mit Sicherheit gehören, noch gut präsent ist.
Aber ich bilde mir nicht ein, daß man auf mich hört. Ich glaube jedoch, daß eine alternative Lösung darin bestehen würde, weiterhin moderne Technologien zu verwenden, die es vielen Menschen ermöglichen, das Wort des Papstes in völliger Sicherheit und ohne mögliche Risiken zu hören."
Abt Faria
Quelle: Stilum Curaie, M.Tosatti, Abt Faria
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