Dienstag, 1. September 2020

Lebensrechtsfragen in Zeiten des amerikanischen Wahlkampfes

Marco Tosatti hat bei Stilum Curiae die Äußerungen von Erzbischof Paglia zu Lebensrechtfragen und den bei Catholic Culture wiedergegebenen Kommentar dazu veröffentlicht.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"PAGLIA ÜBER ABTREIBUNG: GESCHWÄTZ DAS ZUR MORALISCHEN LÄHMUNG FÜHRT" 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Msgr. Vincenzo Paglia hat der amerikanischen Tageszeitung Crux ein Interview gegeben- über ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegen sollte- und das ist die Verteidigung des Lebens. 
Das scheint uns interessant zu sein und wir finden es richtig, unsere Übersetzung des Kommentars des engagierten katholischen Laien, Jeff Mirus bei Catholic Culture anzubieten. Msgr. Paglia ist offensichtlich eng mit St. Egidio und dessen linken politischen Positionen verbunden,  sei es in Italien sei es in den USA.
Praktisch verwässert Paglia ein sehr spezifisches, dramatisches Problem in einer vagen Verteidigung des menschliche Lebens in seiner Komplexität- wahrscheinlich um dem demokratischen Abtreibungsbefürworter Joe Biden keine Schwierigkeiten zu machen und nicht anzuerkennen, daß Donald Trump und seine EInstellung bei dieserdieser Diskussion theoretisch der Katholischen Kirche näher stehen müßte. Gute Lektüre. 

§§§

"Seit Erzbischof Vincenzo Paglia zum Präsidenten der Päpstlichen Akademie für das Leben ernannt wurde, scheint es für die Akademie unmöglich geworden zu sein, irgendeine besondere Bedrohung in unserer Welt zu beleuchten. Um das Vakuum der Akademie zu bestätigen, muß man nicht weiter schauen als auf ihre amorphen, säkularisierten Beobachtungen zum Corona-Virus im vergangenen Juli  (Humana Communitas in the Age of Pandemic: Untimely Meditations on Life’s Rebirth).
Jetzt hat Erzbischof Paglia in einem Interview mit Crux den wimmelnden Teich des Lebens weiter vergiftet, indem er de facto argumentiert, daß die Politisierung des Lebensthemen  immer als ernsthaft schädlich vermikeden werden muß.

Das Interview wurde teilweise vor dem Hintergrund des Amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes gestaltet, daher ist es fair, Paglias Kommentare in diesem Zusammenhang zu lesen. In Wahrheit sind seine Kommentare in jedem Kontext desorientierend.
Tatsächlich greift Paglia im Wesentlichen auf die Taktik des "nahtlosen Kleidungsstücks“ zurück, die die Wahrheit akzeptiert, daß alle Probleme, die die menschliche Person nachteilig beeinflussen, Probleme des "menschlichen Lebens“ sind, und dann betont, daß diese sehr marginale Einsicht bis zu dem Punkt, an dem es unmoralisch wird, wichtig ist, um diesen Problemen Prioritäten zu geben. Dadurch wird unsere moralische Energie zerstreut und wir können überhaupt keine positiven Effekte erzielen.





Das Nahtlose Kleidungsstück
Während Paglia den Begriff „nahtloses Kleidungsstück“ nicht verwendet, formuliert  er dieses ineffektive Thema klar und deutlich. Um die Crux-Geschichte zu zitieren:

"(Paglia) sagte, daß die Christlichen Kirchen eineuniversale Verantwortung gegenüberdem Leben fühlen sollten und rief zu einem größeren Engagement beim Thema Leben in all seinen Dimensionen auf.... Das ist eine Perspektive globaler Bio-Ethik, eine die alle Themen die das Leben- des Einzelnen und der menschlichen Familie umfaßt. "

Das ist in der Tat eine große Aufgabe, so groß, daß sie praktisch nichts bewirken kann, außer einer blassen Zustimmung zu dem. was die vorherrschende Kultur im Augenblick für gut befindet. Wenn man uns beibringt, daß alles ständig unsere Aufmerskamkeit erfordert, werden wir träge und glauben, daß wir mit dem Wind des Wandels dahintreiben.

So warnt Paglia -wie Zitate aus Crux wiedergeben- uns großmütig davor:
- das Pro.Life.Thema in eine ideologische Waffe umzuwandeln, und sagt, daß man riskiert, großen Schaden anzurichten, wenn man aus der Verteidigung des Lebens einen politischen Fußball macht...[und]...Es würde großen Schaden anrichten, sagt er, wenn einige THemen der Bioethik aus dem allegemeinen KOntext gelöst und zu einer ideologischen Strategie gemacht würde. Das würde großen Schaden verursachen."

Das kann nur als Ablehnung des Pro-Life-Engagements als "Ideologie" interpretiert werden und ist eine ungeheuer fehlerhafte Wegweisung. Denn was as kann diese Warnung vor "!ideologischen Strategien" im Kontext der Suche nach gerechter Regierung und Gesetzen, die das Streben des Bösen beschränken und das Allegemeinwohl fördern - eben genau das Ziel von POlitik- bedeuten?

Bedenken wir im Gegenteil diese bedien Realtitäten
a) dem Recht auf Leben, ohne das man kein anderes menschliches Gut  anstreben kann, muß absolute Priorität eingeräumt werden und
b) in der Welt unserer Zeit ist die Politik durch Gesetze, Gerichtsentscheidungen und REgulierungen dazu benutzt worden, das Recht auf Leben anzugreifen. Wenn das so ist, wie kann ein Katholischer Führer vorsätzlich versuchen, die Energie und das Engagement dafür zerstreuen, mit der alle Männer und Frauen guten Willen sich an die Politik wenden sollten um etwas deratig Falsches zu korrigieren?
Ein solches Handeln wurzelt im Naturrecht, es ist das genaue Gegenteil von Ideologie. Und man fragt sich in der Tat, wann und wo eine Pro-Life-Äußerung jemals das Produkt oder der Diener einer Ideologie war.!

Andere Hinweise 
Vor kurzem habe ich einige Hinweise auf die Verwirrung gesehen, die durch derartig amorphe
halb-kirchliche Führung erzeugt wird (ich nenne sie halbkirchlich, weil Erzbischof Paglia als Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben keinerlei Lehrautorität besitzt) . Zuerst ist da unser jüngster Artikel überdie Bemerkungen, die Msgr. Paul Garritty von Boston gemacht hat, der vertraulich behauptete, daß es möglich ist, gleichzheitig Pro-Life  zu sein und Abtreibung zu befürworten. Zu seiner Ehre hat Garritys Bischof (Karidnal  O´Malley) ein gegenteiliges Statement veröffentlicht  Aber es ist nicht das erste mal, daß Garrity offen dem Katholischen Glauben widersprochen hat, und bisher ein wohlgelittener Priester geblieben ist.
Zweitens - stoßen wir beim Beantworten der Botschaften derer, die bei CatholicCulutre.org registriert sind,  gelegentlich auf Kathoiliken, die jede weitere Korrespondenz verweigern, weil wir auf die innewohnenden Widersprüche in der Behauptung des Präsidentschaftskandidaten Joe Bidens hinweisen, Katholik zu sein.
Bei zwei Gelegenheiten in den vergangenen Monaten, haben Leser ihre Registrierung bei uns zurückgezogen, weil sie Biden unterstsützen wollen. Beide Male haben sie Donald Trump als Rassisten  bezeichnet - als Gegenteil zu dem, was sie als Bidens akzeptablere Ansichten bertachten.
Umsonst versucht man zu beweisen, daß Trumps angeblicher "Rassismus" durch keinerlei Politik, die rassenspezifisch ist, bewiesen werden kann, die er propagiert oder realisiert hat, während Biden für eine Politik geworben hat und wirbt, die das Leben von Menschen aller Rassen auslöscht-zussätzlich dazu, daß er das Naturrecht auf eine Weise mißachtet, die die Familie ernsthaft unterminidert und mit ihr die gesamte Sozialordnung.
Ich bin der Erste, der zugibt, daß Präsident Trump sich weigert (oder unfähig ist) irgendeine staatsmännische Rede oder ein staatsmännisches Benehmen zu zeigen, die mehr Menschen für seine Seite gewinnen könnten und daß es sehr töricht ist, nicht die tiefgreifenden Sorgen der Schwarzen und der Hispano-Amerikaner -besonders in der vorherrschenden liberalen Kultur zu erkennen, die permanent konservativere politische und religiöse Führer dämonisiert, um sie bei diesen Gruppen unbeliebt zu machen. Aber es gibt keinen moralischen Vergleich zwischen unsensibler Rhetorik ind der Befürwortung der Einfühung von Gesetzen und Politik, die direkt zur Auslöschung menschlichen Lebens führen.

Verloren in einem Labyrinth
So ist unsere Welt! Effektives moralisches Handeln - sei es privat oder politisch- wird durch Katholische Führer sehr erschwert, die über das Ganze des Menschheitslebens auf diese Weise schwadronnieren, daß man keinem partiellen Gut je Priorität geben sollte. 
Wenn Katholiken fortwährend zurückgewiesen werden, weil sie darauf bestehen, daß das größte und am meisten gewollte Übel unserer Zeit als Erstes angesprochen werden muß, können sie sich völlig gerechtferígt fühlen, wenn sie auf welche kleinste rhetorische Rechtfertigung auch immer zurückgreifen, die man bei den kulturell vorherrschenden Dingen finden kann, sogar wenn diese
-in ihrem Wesen und in ihrer direkten Wirkung objektiv und einzigartig böse sind.
Und so verlieren wir uns im Labyrinth. Weil für die endliche menschliche Person eine ständige Betonung der Gesamtverantwortung immer zu einer Entschuldigung dafür wird, überhaupt keine Verantwortung zu übernehmen. In Anbetracht aller vorhandenen Gründe kann man es immer rechtfertigen, nichts zu tun, um ein besonders schwerwiegendes Übel zu korrigieren  oder nur dabei zu helfen. Paglia also: "Alles, was die menschliche Person nicht respektiert... ist eine Sünde gegen das Evangelium des Lebens." Diese unnötige Behauptung führt unausweichlich zu den abschließenden Worten des Crux-Berichtes über das Interview.

"Zum ersten Mal leben wir zusammen mit vier Generationen " sagte Paglia und fügte hinzu, daß das Evangelium des Lebens zu fördern, bedeutet, den Dialog zwischen den Generationen pflegen und sich gegenseitig zu unterstützen, während die Menschheit eher durch die komplexe Aufgabe Technologie und den Markt zu leiten navigiert als durch sie geführt zu werden will.
"Es ist eine enorme Aufgabe" sagte er und er drängt die Christen dazu, sich in einem aufmerksamen Dialog zu engagieren in humanistischem und technologischem Sinn."

Das ist bemerkenwert hochklingend. Aber niemand kann ihn ohne moralische Lähmung befolgen."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti 
  

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