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"ES IST NICHT LEICHT, DEN PAPST ZU VERSTEHEN. SPADARO MACHT ES NOCH SCHWERER."
"Liebe Stilumcuriale, Msgr. ICS hat im Corriere della Sera die Vorankündigung eines langen Kommentars gelesen, den La Civiltà Cattolica am 5. September auf Papst Bergoglios Pontifikats-website veröffentlichen wird. Er hat sich dazu einige erbarmungslose aber hilfreiche Gedanken gemacht, die ich Ihnen anbiete. Gute Lektüre.
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Lieber Tosatti, es kann für niemanden einfach sein, das Denken Bergoglios zu erklären, aber Pater Antonio Spadaro hat sicher die Gabe, es noch weiter zu verwirren.
Ich lade dazu ein, den Kommentar zu lesen, das Pater Spadaro am 3. September für den Corriere della Sera verfaßt hat - (auf Seite 20) : “Franziskus und die Fragen zur Kirche im Wandel"
Das ist keine leichte Lektüre, weil sie in "modernem Jesuitisch" geschrieben ist. Es ist nicht leicht zu verstehen. Nehmen wir an, es bedarf wenigsten eines mehrmaligen Wiederlesens.
Dann muß man zu einem anderen Jesuiten gehen, um es sich erklären zu lassen.
So werden Sie z.B. lesen: "Jeder der im Pontifikat von Franziskus einen Gegensatz zwischen geistlicher, pastoraler und struktureller Bekehrung machen möchte, würde zeigen, daß er den Kern nicht verstanden hat."
Das ist der Stil. Könnte jemand, der bei den Jesuiten studiert hat, diese Eklärung für uns entziffern? Was z.B. eine spirituelle Umkehr ist, ist klar, aber was ist eine pastorale Umkehr? Und strukturell? Und was ist der Kern? Und der zentrale Teil ist kompakter als was? Der Geist, die Pastoral oder die Struktur?
Wahrscheinlich versucht Spadaro (der ein scharfer Denker sein muß) zu erklären, daß die Reform von Franziskus ein spiritueller Prozess ist, der auch die Strukturen verändert und daß der der Ideologie der Veränderung entgegensteht. (Hä?)
Spadaro erklärt das so: der Ideologe ist versucht, die Kirche von der Realität und der Geschichte zu trennen, Ich habe verstanden! Spadaro erklärt uns am Ende die "Ideologie" des Papstes, zum Wert der Realität. Spadaro erklärt es: der Ideologe ist versucht, die Kirche von der Realität, von der Geschichte zu trennen. Ich verstehe! Spadaro erklärt uns schließlich die "Ideologie" des Papstes, die sich auf den Wert der Realität und nicht auf den Wert der Idee bezieht, die die Realität als Wirkung hervorbringt.
In der Praxis werden Ursache und Wirkung, Ziel und Mittel weiterhin verwechselt.- gehen wir zurück.
Wir haben festgestellt, daß der Papst es liebt, in seinem Lehramt unabhängig von den Ursachen über Auswirkungen zu sprechen (Evangelii Gaudium und Amoris Laetitia).
Aber Spadaro geht weiter, er sagt, daß die ideologischen Positionen die nötige Differenzierung beeinflussen, so daß jeder sich seine eigene Wahrheit macht, deren Gefangener er wird und daß es deshalb unmöglich ist, "zusammen zu gehen".
Da ist er der ökumenische Dialog zwischen Papst und Scalfari. Aber wohin soll der führen? Das sagt Spadaro nicht. Er sagt uns statt dessen, daß es nicht darum geht, wer (in der Differenzierung) Recht oder Unrecht hat, sondern darum, wie man sich entscheidet. Also kann man jemandem, der Unrecht hat, Recht geben, wenn man das brüderlich und barmherzig tut, wichtig ist, dann gemeinsam weiterzugehen.
Und Spadaro gibt dann subtil zu verstehen, daß es de facto die Fähigkeit die Wirklichkeit zu verstehen ist, die uns erlaubt, die Wahl Gottes herauszufinden. In der Praxis lautet die Einladung Spadaros zwischen den Zeilen so: damit die Kirche wirklich als Feldlazarett funktionieren kann, darf sie das nicht nach dem Licht des Evangeliums tun, sondern Dank der Begegnung mit der Realität (Mit den Opfern negativer Ereignisse).
Alles in allem gibt es keine Wahrheit. Es gibt die Diskussion über das Erkennen der Realität, aber ohne daß jemand entscheidet, was Gut oder Böse ist.
Praktisch läßt P.Spadaro durchblicken, daß Papst Franziskus nicht nur entscheidet, was der Glaube an Gott ist, sondern auch was der Wille Gottes ist,
Angesichts der "modernen jesuitischen" Sprache könnte ich einige Passagen falsch verstanden haben. Wenn ich mich bei der Interpretation geirrt habe, ist eine Jesuiten-Schule für die Differenzierung nötig.
Angesichts des Interesses, das diese Schule erwecken würde und der Zahl der Teilnehmer, empfehlen wir, bei den Versammlungen, die Anti-Covid-Regeln zu beachten. "
Msgr. ICS
Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, Msgr, ICS
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