bei liturgicalnotes heute nostalgisch über die katholische Tradition der Universität Oxford vor der Thronbesteigung Elizabeth Tudors (die er Bloody Bess nennt) und der damit verbundenen Katholiken-Verfolgung und ihren Folgen für viele Akademiker.
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"ZWEI WILLIAMS, EIN KARDINALSHUT, EIN PRIMATS-KREUZ"
"1594 war das Jahr, in dem ein kleines aber perfekt ausgebildetes Juniormitglied der Universität von Oxford die vorgeschriebenen Treueeide auf die alternde Elizabeth Tudor schwor und als Bachelor of Art -ad incipiendum- und die Formulare der Church of England unterschrieb. Das war der zukünftige Erzbischof von Canterbury, William Laud ... dem den Kardinalshut angeboten worden war, den er dann aber nie erhielt.
Im gleichen Jahr lag William Allen -weit von England entfernt- auf seinem Totenbett; er war Kardinalpriester der Hl. Römischen Kirche.... und wenn das Wetter 1588 ein bißchen anders gewesen wäre, wäre er höchstwahrscheinlich Erzbischof von Canterbury und Lordkanzler von England geworden. Allen, der sein Leben damit verbracht hatte, Bloody Bess zu widerstehen, wurde von der Mehrheit seiner Landsleute als Verräter betrachtet- und dennoch starb er in seinem Bett. Laud, eine Figur des Stuart-Establishment...starb den Tod eines Märtyrers (cuius nonem! Laudem sonat! feilx omen...)
Heute am 16. Oktober ist Allens Todestag; wenn Sie die High hinunter gehen- und dabei sorgfältig die covid-heimgesuchten Studienanfänger vermeiden und auf die grotesk Jacobitische Fassade des Oriel Colleges ( ja, die derzeit umstrittene Fassade von Rhodes) betrachten, werden Sie eine Statue von Allen, dem Verräter, sehen, der fröhlich zum barocken Portal der Trinity-Church mit seiner 1630 errichteten Statue der Mutter Gottes der Laudianischen-Kirche von England hinüber sieht; eine -wie ich zu behaupten wage- gnädige Vorwegnahme der Vereinigung zweier Traditionen, die durch die Gründung unseres Ordinatirates durch Benedikt XVI vollendet wurde. Dennoch wird es Ihnen nicht leicht fallen, in Oxford oder anderswo eine Statue von Laud zu finden, trotz der Tatsache, daß seine kleinwüchsige Gestalt erlaubt hätte, ihn irgendwo unterzubringen (zufälligerweise werden Sie -wenn Sie auf der anderen Seite des Rhodes-Gebäude in Oriel auftauchen, eine Statue von John Henry Newman sehen.)
Das Nordviereck von Oriel war ursprünglich die separate St. Mary's Hall, die mit der Universitätskirche St. Mary auf der gegenüberliegenden Seite der High verbunden war, solange die als Universitätskirche diente. William Allen, Proctor der Universität, war Rektor dieser Halle. Die Thronbesteigung von Anne "Bullens" Bastardtochter löste in Oxford eine große Krise aus: So gut wie jeder Hauslehrer und fünfzehn Stipendiaten des New College wurden hinausgeworfen, und protestantische Zeugen verzeichneten in den Jahren 1559 und 1561, daß dort praktisch niemand mehr zu finden war, der mit dem neuen Regime sympathisierte. Allen ging in die Niederlande, die Teil des Herrschaftsgebietes unseres verstorbenen Souveräns König Philipps waren, der genau in diesem Moment eine katholische Universität in Douay gründete. Dort wurde Allen schließlich Rektor des English College ("des ersten vollwertigen tridentinischen Seminars in ganz Europa" ) und Regius-Professor*. Er sollte den größten Teil seines Lebens damit verbringen, sich mit Elizabeth Tudors Mördern zu verschwören, sie zu politisieren und ihnen auszuweichen und, ähnlich wie Marcel Lefebvre (ein weiterer bewundernswerter Kämpfer, der einen Kardinalshut verdient hat), Geistliche für eine katholische Restauration auszubilden, die er selbst nie zu sehen würde.
Ich weiß nicht, ob die Hauptstrasse in Douay eine ebenso elegante Kurve hat wie die High in Oxford, aber sie in den 1560-ern hinunter zu spazieren, muß auf unheimliche Weise so gewesen sein wie in der High in den 1550-ern. Die Chancen, mehr oder weniger jeden zu treffen, den man kannte, war groß. Douay war das Refugium für Dutzende von katholischen Akademikern aus dem marianischen Oxford...Kanzler war Richared Smyth, der Vizekanzler, Rektor des Hauses und Regius Professor in Oxford. In Douay residierte die intellektuelle Elite, die Reginald Pole dort für diese englische Gegenreformation versammelt hatte, mit so einflußreichen Reformern wie dem Hl. Charles Borromeo, die aber nie in England stattfinden sollte. "Weiter in der Welt der tridentinischen Welt fortschreitend, hatten sie sie aus dem Marianischen Oxford mitgebracht."
Ich vertraue darauf, daß die ehrwürdigen Väter William Allen heute Morgen in ihr Memento etiam eingeschlossen haben....Aber halt...wer bin ich, Sie einzuschüchtern... ich habe arroganterweise vergessen, daß Sie selber Alumni von Allen Hall in Chelsea sind, der Nachfolgeinstitution des English-College in Douay und so par excellence Erbe der Tradition der Elite des marianischen Oxfords und Allens Lebenswerks. Sie erinnern sich natürlich an ihn.
Für uns war es übrigens ein großes Privileg, in der ersten Welle des Ordinariats-Klerus dieses Erbe mit Ihnen zu teilen. Danke. Ich hoffe, daß Sie keinen Grund haben, zu bedauern, daß wir unseren unwürdigen, ungeschickten Weg in Ihr Erbe gefunden haben und jetzt in der Freizeit unter Ihrem Maulbeerbaum sitzen. Ecce quam bonum et quam iucundum habitare fratres in unum. (Siehe wie gut und angenehm ist es, mit den Brüdern einig zu sein)."
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke
*königlicher Professor- früher in England und Irland üblicher Titerl für Universitätsprofessoren
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