Sonntag, 15. August 2021

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über Maria, Kard. Newman und Neo-&-Paläo-Arianer und andere merkwürdige Erscheinungen.  Hier geht´s zum Original:  klicken

"NEO-ARIANER, PALÄO-ARIANER, NEWMAN UND MARIA" 

Ich erinnere mich an eine mäßig aktuelle Nachricht über einen Fragebogen, der einer evangelikalen Gruppierung vorgelegt wurde. Eine der Fragen lautet, ob der Befragte dieser Aussage zustimmte

"Jesus war das erste und größte Wesen, das von Gott geschaffen wurde."

Schlau. Durch das Hervorheben von etwas, das wie positive Worte über den Herrn aussieht, lockt man die Unvorsichtigen und Unkatechisierten dazu, die Häresie zu bejahen. Ich war nicht überrascht, daß ... ich glaube ... 78 % das Kästchen "ZUSTIMMEN" angekreuzt haben.

Schuldig erinnere ich mich an ein eigenes Pfarrerlebnis. Ich lasse das Kollegium der Grundschule der Church of England den Text eines Krippenspiels schreiben, das von den Kleinen in meiner Kirche aufgeführt wird. Eines ihrer Gebete dankte Gott, "daß er Jesus geschaffen hat".

Schlecht, das. Mein Fehler. Ich hätte verbrannt werden sollen, zusammen mit dem Schulleiter und dem ketzerischen Kleinen. 

Der Hl. John Henry Newman entwickelte eine ziemlich schmackhafte Hypothese, die besagt, daß es Arius war, der die Position, die Maria wirklich innerhalb der Kirche einnimmt, genau analysiert hat (Entwicklung Teil 1 Kap. IV Abschnitt II Absatz 8). Die geht so: 

Die Arianer, schrieb Newman, sagten viel klangvolles Zeug über Christus. Für sie war er "der Gott des Evangelischen Bundes und der eigentliche Schöpfer des Universums“; Er hatte "einen unbeschreiblichen Ursprung vor allen Welten“; Er war "hoch über allen Geschöpfen als das Vorbild aller Werke von Gottes Hand“; "der König aller Heiligen, der Fürsprecher des Menschen bei Gott, das Objekt der Anbetung, das Bild des Vaters“.

Aber das war nicht genug, "weil das nicht alles war". 

Die Arianer erkannten Ihn nicht als Gott an; als das "Eine, Ewige, Unendliche Sein".

Unser gesegneter Herr paßt nicht in den ihm von Arius zugewiesenen Platz. Aber dieser Platz existiert. Wer also- fragt Newman- "war der vorhergesagte Erbe dieser Majestät?" 

Wir können seine Antwort erraten. " Ein Thron wurde gesehen, weit über allen geschaffenen Mächten, vermittelnd, fürbittend; ein archetypischer Titel; eine Krone hell wie der Morgenstern; eine Herrlichkeit, die aus dem ewigen Thron hervorgeht; Gewänder rein wie der Himmel; und ein Zepter über alles; und wer war der vorherbestimmte Erbe dieser Majestät? Da es dem Höchsten nicht hoch genug war, wer war diese Weisheit, und wie hieß sie, die Mutter der schönen Liebe, der Furcht und der heiligen Hoffnung, erhöht wie eine Palme – Baum in Engaddi und eine Rosenpflanze in Jericho", "von Anfang an vor der Welt geschaffen" in Gottes Rat, und "in Jerusalem war ihre Macht"? Die Vision findet sich in der Apokalypse, eine Frau, die mit der Sonne bekleidet ist und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen."

Unser großer Heiliger, Patron und Doktor hat wieder den einfachen und befriedigenden Trick ausgespielt, mit dem ich diesen Blogpost begonnen habe: wenn sich Anhänger des Volksprotestantismus, beschweren, daß Katholiken und Orthodoxe Maria an die Stelle von Jesus stellen, verraten sie nur die einfache Tatsache, daß sie selbst gedankenlose Arianer sind, die Jesus nicht hoch genug stellen. Newman hat sie in seine Falle gelockt ... und ... schnapp! ... er hat ihre Tür wieder aufgesprengt.  Das Argumentum ad hominem ... im Sinne von Locke ... hat wieder einmal die Ware geliefert. Und jetzt macht S. John Henry die Tötung ausdrücklich: "Die Verehrer Marias überschreiten nicht den wahren Glauben, nur die Gotteslästerer ihres Sohnes kamen darauf. Die Kirche von Rom ist nicht abgöttisch, es sei denn, der Arianismus ist Orthodoxie."

Sicher, es war dieser Art die Tische umzustoßen, die Erzdiakon Hare dazu brachte, "Dr. Newmans Zauberstab der Circe " zu schmähen. 

Ich weiß nichts über Sie, aber es gibt Augenblicke, in denen ich mich leicht in den Gemeinschaftsraum von Oriel zurück versetzt fühle- 200 Jahre zurück, mit den Klügsten in Oxford...da steht ein ordentlich gekleideter junger Tutor, das Licht der Kerzen spiegelt sich im Glas seiner Brille, verbirgt aber nicht ganz das spöttische Amusement in seinen Augen. 

"Patrimonium"? Genau. Suchen Sie nicht weiter. Oret pro nobis.

Gaude. Maria Virgo: cunctas haereses sola interemisti in universo mundo."

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke 

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