FSSPX-news kommentiert den aktuellen Stand der Dinge beim vaticanischen Prozess gegen Kardinal Becciu u.a..
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"DER SCHATTEN DES PAPSTES HÄNGT ÜBER DEM BECCIU- PROZESS"
Im Vatican ist der Prozess wegen dubiöser finanzieller Transaktionen des Staatssekretariates wieder aufgenommen worden. Während der letzten Anhörung hat wieder ein hitziger Wortwechsel zwischen Anklagevertreter und Verteidigung stattgefunden. Thema war die Rolle, die Papst Franziskus in der Affäre gespielt hat.
"Wir brauchen mehr Zeit, bevor wir wirklich an den Kern der Dinge gehen können. Wenn uns das je gelingt..." Dieser verblüffte Tonfall war bei der vierten Prozess-Sitzung betreffs des Gebrauchs der Fonds durch das Staatssekretariat bei der Sitzung vom 17. November 2021 von Giuseppe Pignatone, dem Präsidenten des Gerichtshofs des Hl. Stuhls, zu vernehmen.
Es hatte keine Wirkung, daß die Verteidigung der sechs Angeklagten- unter ihnen Kardinal Becciu-. ausrief "Sie entstellen die Aufzeichnungen", wie sich der Anwalt des Ehemaligen Substituten des Staatssekretärs Fabio Viglione gegen die Anklagevertreter wandte.
Die dem Gericht vorgelegten Aufzeichnungen gaben der Verteidigung jedenfalls Anlass, erneut die Aufhebung des gesamten Verfahrens zu beantragen: der von Alessandro Diddi vernommene Kronzeuge beteuert zwar, daß Papst Franziskus selbst grünes Licht für die fragwürdigen Geschäfte mit dem Makler Gianluigi Torzi gegeben habe, dem vorgeworfen wird, im Fall der Londoner Immobilie satte 15 Millionen Euro vom Heiligen Stuhl erpresst zu haben.
Alessandro Diddi unterbrach dann Msgr. Perlasca:und behauptete" das ist nicht das, was der Hl. Vater sagt"
Ein "kleiner Satz" der für die Verteidigung zu viel war. Luigi Panella zog jedenfalls den Schluss, daß "der Hl. Vater als Zeuge gehört wurde" was ein größeres prozedurales Problem für den Prozess verursachte. Gar nicht davon zu reden, daß es keine Aufzeichnung der möglichen päpstlichen Zeugenaussage gibt. Für die Anwälte ist es unmöglich unter solchen Bedinungen einen fairen und gerechten Prozess zu führen.
Als die Diskussion wieder aufgenommen wurde, machte Alessandro Diddi einen Gegenangriff: nein, der Hl. Vater sei nie als Zeuge gehört worden. Er erklärte, daß der Anklagevertreter nur auf die Aufnahmen öffentlicher Kommentare anspielt, die der Papst während der Pressekonferenz auf dem Rückflug seiner Thailand-und Japan-Reise am 26. November 2019 im Flugzeug abgegeben hatte.
Der argentinische Pontifex wies darauf hin, daß er den Korruptionsfall nach der Beschwerde eines Mitarbeiters des IOR, der Vatican-Bank, entdeckt und dann den Anklagevertetern Vollmacht erteilt habe, die Büros des Staatssekretariates zu durchsuchen.
Der Ball liegt jetzt im Feld des Gerichtspräsidenten. Giuseppe Pignatone hat sich bis zum 1. Dezember Zeit gegeben, um zu entscheiden, wie es mit dem Prozess weitergehen soll. Und er hat Lucia Bozzi zur stellvertretenden Richterin ernannt, die helfen soll, zu versuchen, einen Weg durch eine lange und komplizierte Prozedur zu finden: eine kleine weibliche Expertise in einer ruchlosen Welt wäre vielleicht nicht zu viel."
Quelle: FSSPX-news
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