Donnerstag, 16. Dezember 2021

Djihad gegen die Christen und Kirchen auf Zypern

Nico Spuntoni hat für La Nuova Bussola Quotidiana den türkischen Journalisten Uzay Bulut über die völkerrechtswidrige Besetzung des Nordteils der Insel Zypern nebst ethnischer Säuberung durch türkische Truppen interviewt, die trotz entsprechender UNO-Resolutionen aus opportunistischen Gründen in Europa gern ignoriert wird. Anläßlich der Papstreise auf die Insel wurde die Welt kurzfristig wieder an diese Situation erinnert. Zu den aus den Kirchen geraubten Kunstwerken - Ikonen, Mosaike, Fresken wäre noch zu sagen, daß die Orthodoxe Kirche der Republik Zypern (EU-Mitglied) diese seit vielen Jahren auf dem internationalen Kunstmarkt zurückkauft, manchmal auch ihre Herausgabe einklagt. Hier geht´s zum Original:  klicken

"VERTRIEBENE CHRISTEN UND ZERSTÖRTE KIRCHEN, TÜRKISCHER DJIHAD IN ZYPERN" 

Nach der Invasion 1974 endete die türkische ethnische Säuberung im Norden Zyperns mit der Vertreibung von rund 200.000 griechischen Zyprioten, Frauen und Kinder wurden vergewaltigt, inhaftiert und getötet. Mehr als 500 Kirchen und Klöster wurden geplündert oder zerstört und Ortsnamen ins Türkische geändert- bei einem "kulturellen Genozid", der darauf abzielte die griechisch-christliche Identität Zyperns auszulöschen. La Bussola hat Uuzay Bulut, einen türkischen Journalisten interviewt. 

10 Tage nach dem Besuch des Papstes auf Zypern klingt der von Herzen kommende Appell Chrysostomos´ II , der höchsten orthodoxen Autorität in Zypern noch nach. er hat den Papst um aktive Unterstützung für die Rückgabe der Besitztümer "seiner" Kirche, die im nördlichen Teil der Insel verblieben sind, der weiterhin von der Türkischen Republik Nordzyperns kontrolliert wird, die von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wird. 

Der orthodoxe Erzbischof sprach mit scharfen Worten über die Türken, die an der Militärintervention von 1974 beteiligt waren und sagte, sie hätten den "blutrünstigen Attila nicht nur nachgeahmt sondern übertroffen." La Bussola hat mit Uuzay Bulut, einem türkischen Journalisten gesprochen, der zahlreiche Artikel über die Situation auf Zypern geschrieben- u.a. für die Washington Times und die Jerusalem Post. 

Ist es wahr, daß Chrysostomos II dem Papst berichtet hat, daß die Türkei "mit militärischer Gewalt 38% unserer Heimat konfisziert, die Einwohner vertrieben und die Schreine des Herrn entweiht und zerstört hat?"

Das stimmt. Im Sommer 1974 hat die Türkei zwei blutige Militärkampagnen gegen Zypern geführt und den Nordteil der Republik Zypern besetzt. Die Türkei hält das Gebiet noch immer rechtswidrig besetzt, das nach internationalem Recht nicht anerkannt wird. Es wurden von den türkischen Besatzungssoldaten während der Invasion viele gut dokumentierte Grausamkeiten begangen. Zivilisten, einschließlich Kinder zwischen 6 Monaten und 11 Jahren wurden ermordet. Viele wurden von türkischen Militärs willkürlich festgenommen und in Konzentrationslager gebracht. Die Gefangenen wurden gefoltert oder anderen Arten unmenschlicher Behandlung unterworfen, einschließlich Zwangsarbeit. Griechisch-zypriotische Frauen und Kinder im Alter zwischen 12 und 71 Jahren wurden vergewaltigt. Die Häuser und Läden. derer die vertrieben wurden, wurden geplündert, beschlagnahmt und konfisziert.  Seit 1974 hat die Türkei ungefähr 37% des souveränen Gebiets und 57& der Küste der Republik Zypern besetzt. Die türkische ethnische Säuberung im Norden führte zur Vertreibung von ungefähr 200.000 griechischen Zyprioten- ungefährt einem Drittel der Inselbevölkerung. Außer den griechischen Zyprioten wurden Armenier, Maroniten und andere nicht-muslimische Zyprioten zwangsweise vertrieben.


Ergebnis war,daß die Türkei die christliche Bevölkerung effektiv vernichtet hat. Seitdem haben die Türkei und das Regime, das Nordzypern besetzt, einen kulturellen Völkermord an Zypern begangen. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2012, The Loss of a Civilization: Destruction of Cultural Heritage in Occupied Cyprus: "Kirchen wurden der gewaltsamsten und systematischsten Schändung und Zerstörung ausgesetzt. Mehr als 500 Kirchen und Klöster wurden geplündert oder zerstört: Mehr als 15.000 Heiligenikonen, unzählige sakrale liturgische Gefäße, Evangelien und andere wertvolle Gegenstände sind buchstäblich verschwunden. Einige Kirchen erlitten ein anderes Schicksal und wurden in Moscheen, Museen, Unterhaltungsstätten oder sogar Hotels umgewandelt, wie die Kirche von Ayia Anastasia in Lapithos. [...] 

Denken Sie, daß die Zerstörung der Kirchen und religiösen Symbole die Konsequenz der militärischen Besetzung war, oder gibt es andere, verborgene Motive?

Seit dem Völkermord an den Christen von 1913 bis 1923, der sich gegen Armenier, Assyrer und Griechen richtete, hat die Türkei christliche kulturelle und religiöse Symbole systematisch zerstört. Die Zerstörung und Verletzung von Kirchen in der Türkei wird durch eine weit verbreitete und systematische Politik erreicht. Zahlreiche Kirchen und andere christliche Besitztümer in der ganzen Türkei wurden zerstört oder beschlagnahmt. Darüber hinaus hat die Türkei dieselbe destruktive Politik nach Zypern exportiert und damit die christliche und hellenische Identität des nördlichen Teils Zyperns ausgerottet. Sie islamisieren und wandeln das Gebiet um, um türkische Züge anzunehmen. Dies ist der jahrzehntelange Dschihad der Türkei gegen Kirchen in Anatolien und Zypern.

Was wird in der Türkei über die Ereignisse von 1974 gesagt?

1974  hat die türkische Invasionsarmee getötet, gefoltert und vergewaltigt, aber die Türkei bezeichnet die von ihr begangenen Gräueltaten immer noch als "Friedensoperation". Die Türkei nutzte zwei Hauptvorwände für die Invasion Zyperns. Der erste war der Putsch der griechischen Armee am 15. Juli 1974, bei dem versucht wurde, den demokratisch gewählten zypriotischen Präsidenten Erzbischof Makarios III. zu stürzen.  Fünf Tage später, am 20. Juli 1974, starteten die türkischen Streitkräfte eine groß angelegte Invasion auf Zypern, wobei sie den Putsch als Vorwand nutzten, obwohl Makarios geflohen war und Großbritannien, Zyperns dritte Garantiemacht, ein gemeinsames Vorgehen verweigerte. Wenige Tage nach der türkischen Invasion brach die griechische Junta zusammen und die demokratische Regierung wurde in Griechenland wiederhergestellt. Der Weg für Makarios' Rückkehr nach Zypern war nun frei. Die Türkei hatte jedoch andere Pläne. Weniger als einen Monat später, am 14. August, startete die Türkei eine zweite und noch verheerendere Invasion der Insel. Eine zweite Ausrede war, daß die Türkei "die türkischen Zyprioten schützen wollte" vor griechisch-zyprischer Gewalt. Die Falschheit dieser Entschuldigung wurde jedoch wiederholt aufgedeckt, insbesondere vom türkischen General Sabri Yirmibeşoğlu. Er sagte 2010, die Türkei habe 1950 auf Zypern eine Moschee niedergebrannt, "um den Widerstand gegen die griechischen Zyprioten zu fördern". Warum hat die Türkei Zypern angegriffen? Als Hauptgrund für die türkische Kolonisierung des nördlichen Teils Zyperns nannte der ehemalige stellvertretende türkische Ministerpräsident Tuğrul Türkeş im Jahr 2017:"Selbst wenn keine Türken auf Zypern leben würden, würde die Türkei immer noch ein Zypern-Problem haben und es ist für die Türkei unmöglich, loszulassen". Was Türkeş meinte, ist daß die Besetzung der Türkei erlaubt, das östliche Mittelmeer zu beherrschen.

In einem Ihrer Artikel haben Sie geschrieben, daß die "Türkei seit 1974 im Norden Zyperns seit 1974 eine ethnische Säuberung ausgeführt hat. Bedeutet das Ihrer Meinung nach, daß das immer noch passiert? 

Das, was die Türkei seit 1974 in Nordzypern unternimmt, sind genau ethnische Säuberungen. Vor der türkischen Invasion 1974 war die Bevölkerung von ganz Zypern jahrtausendelang überwiegend christlich-griechisch. Die türkischsprachige zypriotische Minderheit war über die ganze Insel verstreut und bildete in keiner der wichtigsten zypriotischen Städte die Mehrheit. Die Situation änderte sich, als die Türkei die demografische Struktur der Insel gewaltsam veränderte. Die Gräueltaten der Türkei von 1974 vertrieben griechische Zyprioten aus dem nördlichen Gebiet, machten es zu einer türkischen Kolonie und beendeten die ununterbrochene griechische Präsenz, die seit der Geburt Christi verzeichnet wurde. Das ist ethnische Säuberung durch Zwangsumsiedlung und Landaneignung."    

Quelle: N.Spuntoni, U.Bulut, LNBQ  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.