Dienstag, 14. Dezember 2021

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes noch einmal über liturgische Erfindungen und speziell über Advent und Weihnachten in der frühen Kirchengeschichte. 
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                   "LITURGISCHE ERFINDUNGEN" (2)

Ja; Ich habe Zehnter Monat gesagt, weil der Dezember noch als zehnter Monat gesehen wurde. Im Leoninischen Sakramentale von Verona tragen die Messen für diese Woche die Überschrift "Im Fasten des zehnten Monats". Januar und Februar sind Eindringlinge; die frühen Römer- einfache Bauern- haben sich nicht die Mühe gegeben, Namen und Zahlen für die ersten acht oder so Wochen des Jahres zu erfinden, weil das die Zeit war, in der auf ihre n Feldern nicht viel passierte! 

Und dieses Sakramentale, denke ich, ermöglicht es uns in eine Zeit zurückzugehen, bevor der Advent als Vorbereitung auf Weihnachten erfunden wurde...und in eine Zeit, als Weihnachten noch neu war...und noch weiter zurück, in eine Zeit als Weihnachten noch nicht erfunden war. 

Die Quatember-Messen in unserem gegenwärtigen Römischen Missale, wie es vom Hl. Pius V herausgegeben wurde, sind sehr durch die Nähe zu Weihnachten gekennzeichnet! Sie sind "adventisiert" worden! Das zu sagen, bedeutet nicht, sie klein zu machen; im Gegenteil  Ich würde jeden dazu drängen. an Orten Gottesdienst zu feiern, auf die die schwere Hand von PF noch nicht gefallen ist, um jede Gelegenheit zu ergreifen, am Mittwoch, Freitag und Samstag dieser Woche besonders an einer der exquisiten Rorate-Messen teilzunehmen. Sie sind möglicherweise besonders kühne Neuerungen vom Hl. Papst Gregor dem Großen, die- frisch aus dem Skriptorium- vom Hl. Augustinus 597 nach England gebracht wurde. 

Aber ich glaube, daß es Spaß macht, einen ungezogenen Blick hinter den Vorhang der Messen des Verona-Sakramentales für die Quatembertage des Dezembers zu werfen. Ich hoffe, Sie denken deswegen nicht schlechter von mir, weil ich das tue.

Einige dieser früheren Formulierungen enthalten keinen wie auch immer gearteten Hinweis auf das Weihnachts-Fieber oder die Adventsthemen. Die ersten dieser Messen- mit einer bäuerlichen Note- bitten Gott darum. unsere Tage fecundos fruchtbar zu machen. Und im Vorwort finden wir das Folgende ...hier die derbe wörtliche Übersetzung: 

"..weil wir durch diese sichtbaren Dinge gelehrt werden, mit welcher Methode wir zu den unsichtbaren Dingen  weitergehen sollten. Schließlich wird uns geraten, wobei das Vorrücken des Jahres unser Lehrer ist, über die zukünftigen Dinge hinwegzugehen und zu neuen Dingen des Lebens- weg vom Alten, so daß wir- vorangetrieben durch irdischen Beistand- mit größerem Sehnen, die Fruchtbarkeit der himmlischen Gabe ersehnen und durch diese Nahrung, um die zuerst gebeten wird-durch ihre sich abwechselnden Wohltaten- zur immerwährenden Speise gelangen." 


Ich denke, daß der Geist des Papstes, der das erdichtete, auf die Idee dieses Wendepunktes im natürlichen Jahreskreis ausgerichtet war, sein Volk mag an das Längerwerden der Tage und das Reifen der Ernte erinnert worden sein, daran daß eine ewige und unveränderliche Speise in Gottes Versprechen liegt.  Wie er es in Super populum ausdrückt "transeunt rerum necessaria consolatione foveatur et fiducialiusad aeterna [pleb] contendat,"

Er...oder ein anderer Pontifex...zeigen bei einer anderen Messe innerhalb dieser Sektion eine gewisse Aufmerksamkeit für Weihnachten. So wie wir für die Gaben dankbar werden, die wir empfangen haben, sollten wir alle dankbarer sein, damit wir uns nicht nur über die irdische Fruchtbarkeit freuen, sondern mit gereinigten Gemütern der Geburt und der Ehre des Ewigen Brotes würdig werden (ut non solum terrena fertilitate laetemur sed nativitatem panis aeterni purificatis suscipiamus mentibus honorandam).

Keine Ahnung, wie es mit Ihnen ist; aber was mich an dieser Komposition eines Hirten verblüfft, der sich auf die akzeptierten, geerbten Instinkte seiner Herde verläßt, der die Veränderungen während des Jahres beobachtet, die der Tag/Nachtgleiche folgt, ist, daß er sie dazu ermutigt, eine liturgische Feier der Geburt Christi ernster zu nehmen.

Mit anderen Worten: es ist Weihnachten, zu dem ermutigt werden muß. Das Längerwerden der Tage und das Reifen der Ernte sind Platituden, die er für gegeben annehmen kann. 

Weihnachten ist für ihn und seine Herde noch ein bißchen neu! 

Wir, die wenigen Auserwählten, die die Quatember-Zeiten beachten, können in dem erhebenden Gefühl schwelgen, daß wir an eine Zeit vor der Erfindung von Weihnachten zurückdenken! Die einfache Freude, Teil einer liturgischen Tradition zu sein, die uns mit den jahreszeitlichen Rhythmen Israels und der italienischen Landschaft verbindet! Das Zweite Vatikanum hat sie nie abgeschafft; tatsächlich erwartete der Hl. Papst Paul VI. in den Normae, die er 1969 genehmigte, daß die Bischofskonferenzen die Zeiten für die Einhaltung der Quatembertage (und Rogate-Messen) festlegen würden (er hatte dabei die Bauern von Tasmanien und den Falkland-Inseln im Sinn, als er das tat).

Ich stelle mir vor, daß Arthur Roche dieses kleine Detail bald in die Hand nehmen wird, Es ist nie zu spät, das  Richtige zu tun." 

Quelle: liturgicalnotes. Fr.J.Hunwicke

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