Samstag, 4. Dezember 2021

Fr. Hunwicke spricht...

beit liturgicalnotes  in 2. Fortsetzung noch einmal über "Apartments" und ihre Auswirkungen auf Ehe-und Sexualleben ihrer Bewohner...
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                                          "FLATS (3)" 

Georg V und Mary (May) von Teck haben nicht in einem Apartment gewohnt. Ich vermute, daß in einer Zeit, in der Paare der englischen Oberklasse getrennt schliefen, sie während ihres Ehelebens das selbe Bett geteilt und 6 Kinder produziert haben.

Ich habe gewagt, das "Apartment" als symbolisch für die sterilen Ehen der Dreißiger zu betrachten. Es schloss auch ganze Bereiche des Zusammenlebens aus; wenn es küchen- und gartenlos war, schloß es auch Bedienstete aus, vom Butler bis hin zu den Unter-Dienstmädchen, sie alle  waren überflüssig. Ungewollte Familienmitglieder der älteren Generation, wie Rosamunds Vater, konnten mit einer bescheidenen Rente an die Badeorte der Südküste abgeschoben werden. Das ist sicherlich das Anzuchtbeet des atomisierten sozialen Lebens, das wir geerbt haben.

Aber  wenn der neue Biograf Georges V  Recht hat und er "sein Leben lang gegen das zwanzigste Jahrhundert gekämpft hat", ist es grausame Ironie, daß er am Ende davon besiegt wurde. Er wurde in Person seines Arztes Lord Dawson von der eugenischen Ärzteschaft der 1930er Jahre ermordet. Und ihm folgte ein junger Mann, der es wie Adolf Hitler für "modern“ hielt, ohne Hut und mit einem Flugzeug anzukommen.

Und dessen "Ehe" steril war.

Abschließend und nur zu Ihrem Spaß hier zwei Passagen über zwei gegensätzliche Ehen von Lewis und Sayers. Beide berufen sich auf  die eindringliche liturgische Diktion von Erzbischof Cranmer auf.

Lewis: " Die Ehe -sagte Jane Studdock bitter zu sich selbst-"wurde der Gemeinschaft, gegenseitiger Hilfe und Trost geweiht, die einer dem anderen geben sollte." In der Wirklichkeit hatte sich die Ehe als Tür aus der Welt der Arbeit und Kameradschaft und des Lachens und unzähliger Dinge, die man tun konnte, erwiesen - und war zu etwas wie Einzelhaft geworden, Während der Jahre vor ihrer Heirat hatte sie nie so wenig von Mark gesehen, wie während der vergangenen sechs Monate. Sogar wenn er zu Hause war, sprachen sie fast nie miteinander. Er war immer entweder müde oder geistig abgelenkt...nur eine Sache schien überhaupt in der Lage zu sein, ihn wach zu halten, nachdem er ins Bett gegangen war und selbst das hielt ihn nicht lange wach..."

Sayers: "Am Ende einer Woche voller Arbeit, brauchte Harriet einige technische Informationen und -als sie in die Bibliothek ging, um sie dort zu finden, entdeckte sie Peter, der eifrig ein Folio mit schwarzen Buchstaben herbeitrug....

"Ich bin glücklich, helfen zu können" sagte seine Lordschaft "Jetzt zu den Auswirkungen, die zeitweiliges Untertauchen in schmutigem Wasser auf eine Leiche hat..."

"Drittens"murmnelte Harriet voller Emotionen "wurde die Ehe zu gegenseitiger Gesellschaft, Hilfe und Trost, die der eine im anderen haben sollte, bestimmt." Sie setzte sich an die gegenüber liegende Seite des Tisches und sie stürzten sich gemeinsam in die Statistiken der Verwesung." 

Bei der Verwendung der veröffentlichten Ausgabe von Thrones, Dominations bin ich, möglicherweise vorschnell, davon ausgegangen, daß die Kapitel 1-6 von Sayers stammen. Da ich glaube, in Kapitel 7 Fehler zu entdecken, neige ich dazu, das und den Rest des Buches Paton Walsh zuzuschreiben. Aber in Kapitel 3 gibt es den Ausdruck "die forensischen Leute", der sich auf die Gerichtsmediziner bezieht. Das OED (-Dictionary) gibt eine Referenz aus dem Jahr 1845 für "Forensische Medizin" an, aber ich bin ein wenig misstrauisch gegenüber dieser modernen Verwendung von "Forensik"als eigene Wissenschaft ... wie es heute im englischen Englisch der Fall ist. Hat Paton Walsh manipuliert? Oder ist Sayers ihrer Zeit voraus?

Ich glaube, daß Sayers eine so bedeutende Autorin war, damit das, was sie tatsächlich geschrieben hat, sicher war. Hat sich Paton Walsh bei den Entwürfen von Sayers Freiheiten genommen?

Ich frage mich, wo Paton Walsh´s eigene Texte  nach ihrem Tod gelandet sind. "

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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