bei liturgicalnotes heute über alte Kirchen -anglokatholische und katholische- in Süd-London, die einer der Hl. Jungfrauen geweiht sind, ihre bewegte Geschichte und ihre Traditionen. m
Hier geht´s zum Original: klicken
"LIEBE HL. AGNES..."
Ich liebe diese Festtage der geheiligten Jungfrauen, derer wir jeden Morgen im Kanon der Messe gedenken; diese Heiligen Frauen waren beim Klerus während des katholischen Revivals der Church of England besonders beliebt. Eine der wenigen Ordinariatskirchen, Saint Agatha´s in Portsmouth, erhält diese Tradition aufrecht und lebendig.
Und besonders die Hl. Agnes erinnert mich an die vergangenen aber befriedigenden Tage, als ich Kurat im Beton-Dschungel der Innenstadt in Süd-London war. Ich war in St. Michael, Bethwin Road, und unsere Nachbargemeinde im Westen war St. Agnes in Kennington, ein großer anglo-katholischer Schrein, der nach den Kriegs-Bombardierungen wieder aufgebaut wurde. Ich habe dort gelegentlich ausgeholfen, wenn der Gemeinde-Priester abwesend oder krank war.
In jenen frühen 1970-ern war das eine raue Gegend und man riskierte, verprügelt zu werden, wie es den Priestern mehrfach geschah (der Mönch "in Residenz" der nahen Griechisch-Zypriotischen Kirche wurde ermordet...Märtyrer sollte ich sagen...von Einbrechern). Genau am Ende dieser Zeit waren fast alle überlebenden Süd-Londoner Anglikanischen Kirchen, die von den Victorianischen Nachfolgern der Traktarianer gegründet worden waren, noch anglo-katholisch. Aber das Herz war dieser Tradition durch die Bombardierung so vieler Kirchen (die meisten wurden nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut) und die Umsiedlung der Bevölkerung aus den alten Terrassenhäusern geraubt worden. Sie waren weit und breit zerstreut worden, als ihre Häuser durch den Stadtrat verurteilt und durch Hochhäuser ersetzt wurden. Diese wurden bald viel schlimmer als es die alten Slums je waren und wurden zu unglaublich mörderische Wohngebäuden....alle äußerst wichtigen Fahrstühle waren fast immer defekt.
Lehrer, Sozialarbeiter, Ärzte, Polizisten...alle lebten so weit wie möglich von dieser Gegend entfernt. Wir. der Klerus, waren die einzigen Berufstätigen, die durch unseren Beruf an die Wohnung gebunden waren. Wir führten unsere Gemeinde-Zeitung, um die Gemeinde im Kampf um menschlichere Bedingungen zusammenzuhalten.
In einem Jahr feierte ich in St. Agnes ein Requiem für die Offiziere und Männer des Manchester Regiments, die von den Hannover-Ratten im Nachklang der 45-er abgeschlachtet worden waren. Die Hinrichtung fand mehr oder weniger auf dem Kirchenplatz statt. Der war also vielleicht sogar in den 1740-ern eine zweifelhafte Gegend gewesen.
Glücklicherweise brachte der Großteil der von ihrem mutigen Gemeinde-Pfarrer Fr. Christopher Pearson geleitete Gemeinde die Geschichte und Tradition dieser Kirche 2011 mit ins Ordinariat. Der Pater ist jetzt Pastor der Hl. Blut-Kirche in Southwark, nicht sehr weit entfernt.
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.