Dienstag, 15. März 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über einige Fragen, die sich aus Aussagen des amtierenden Pontifex gegenüber Metropolit Hilarion und zu den Unierten Kirchen des Ostens ergeben.
Hier geht´s zum Original: klicken

                "MEHR SCHWERWIEGENDE FRAGEN" 

Nach der Verkündigung von Anglicanorum coetibus, die die Errichtung der Ordinariate bedeutete, bekam der oberste Anglikaner in Argentinien- so erzählt er-  eine Einladung von S.E. Kardinal Bergoglio. "Er lud mich ein, eines Morgens mit ihm zu frühstücken und sagte mir sehr klar, daß das Ordinariat völlig unnötig sei und daß die Kirche uns Anglikaner braucht." 

Erzbischof Venables stellte später "klar", daß diese Kommentare des Kardinals mehr eine Zustimmung zum Anglikanismus als eine Kritik an den Ordinariaten gewesen seien. 

Einige Jahre später, nach der Wahl auf den Stuhl des Hl. Petrus, sagte PF zum Metropoliten Hilarion von Volokolamsk (Pembroke College Oxford und Außenminister des Moskauer Patriarchates): "Vor Ihnen möchte ich wiederholen..besonders vor Ihnen, lieber Bruder, und vor Ihnen allen- daß die Katholische Kirche niemals von ihren Menschen eine Haltung der Spaltung dulden wird. Wie werden uns das nie erlauben, ich will das nicht. In Moskau--in Rußland--gibt es nur ein Patriarchat: Ihres. Es wird kein anderes geben. Und wenn irgendein katholischer Gläubiger, sei er Laie, Priester oder Bischof, das Banner des Uniatismus erheben, den es nicht mehr gibt und der vorbei ist, dann schmerzt mich das. Die Kirchen, die in [sic] in Rom vereint sind, müssen respektiert werden, aber Uniatismus als Weg zur Einheit ist heute nicht mehr gültig."

Hier ergeben sich sicherlich einige Fragen.

1) PF spricht über Dinge, die einen dokrinalen Aspekt haben. Aber er spricht-offensichtlich nicht- lehramtlich. 

2) Was meinte PF mit "Rußland"? Ich verstehe das als seine Allheiligkeit der Patriarch von Moskau und ganz Rußland." Schließt dieser Satz - nach Moskauer Verständnis Weißrußland und die Ukraine mit ein? Der aktuelle Bruch der Kommunion zwischen Konstantinopel und Moskau würde das andeuten. 

3) Bedeuten PFs Worte, daß er die Annahme, daß alle Christen in voller Kommunion mit Rom sein sollten nicht akzeptiert? 

4) Nimmt er den Gesichtspunkt ein, daß es für Gruppen von Christen nicht akzeptiert ...oder ganze Kirchen...in volle Einheit mit Rom einzutreten, während sie immer noch jene Elemente von Kultur, Spiritualität, Liturgie, Patrimonium beibehalten, derer sie sich seit der Trennung erfreuen und die nicht der erklärten Doktrin der Katholischen Kirche widersprechen? 

5) Drückt PFs Haltung seine Abneigung gegen Liturgische Traditionen aus, die von dem abweichen, was er als unicus usus des Römischen Ritus bezeichnete? Glaubt er, daß wenn solche bedauerlichen  Phänomene existieren, sie besser außerhalb der Kommunion mit dem Stuhl Petri bleiben sollen, so daß er die Lateinische Kirche frei von Traditionen und Gebräuchen halten kann, eine tabula rasa à la Sartre, faltbar und formbar, so daß er sie nach seinen persönlichen Launen gestalten kann?

                                                                  SCHOLIA

1) würde die Verwirrung verstärken. Je emphatischer PF umso unangemessener, verwirrender ist der Austausch meiner Meinung nach- und ein Skandal. 

2) würde bedeuten, daß PF sich auf die Seite Moskaus gegen Konstantinopel stellt.

3) und 4)  erscheinen mir als haeresi proxima. Sie zeigen sicher eine Haltungen, die direkt jenen entgegen gesetzt sind, die der päpstliche Vorgänger PFs in einer Apostolischen Konstitution ausgedrückt hat.

5) suggeriert, daß PF sich nicht wirklich als Hirte der Universalen Kirche sieht, sondern nur ihrs Lateinischen Teils. Ein solches Selbstverständnis würde bedeuten, daß er sich selbst nicht wirklich als Papst versteht. Ist er also- konstruktiv- ein Sedisvakantist? 

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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