Freitag, 26. August 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über den orthodoxen Bischof Kallistos- Timonthy Ware-, seine Erinnerungen an frühere Oxforder Zeiten und über Bischof Aidan Nichols -als katholischer Berater bei der Auswahl Anglikanischer Frauen für die geplanten höheren Weihen zum Bischofsamt.  
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     "TIMOTHY [METROPOLIT KALLISTOS]  WARE"

Möge der Herr sich an sein Episkopat erinnern.

Seine und meine Wege haben sich ziemlich oft gekreuzt, obwohl ich ihn nie als einen Freund in Anspruch nehmen würde. 

Zuerst lernte ich ihn als neu-geprägter Oxford-Mann kennen- durch seine Bekanntschaft mit den Zernovs in der Canterbury Road Nr. 1 in Oxford. Das geschah während meines ersten Besuches dort; Timothy war eine brillanter Greatsman gewesen und jetzt ein College-Student. Dr.. Z übergab mich ihm, damit er sich um mich kümmerte. Innerhalb dieser gastfreundlichen Mauern fand man eine fest in der Orthodoxie verankerte aber für den ökumenischen Dialog warm offenen Kultur vor...die Tage der guten, alten Ost-Kirchen-Quartals-Zeitschrift ( der jugendliche Ware stellte eine komplette Serie des ECQ zusammen, indem er das Hinterzimmer von Newmans Buchladen durchstöberte) und von Sobornost; Die Sonntag-Morgen verbrachte er mit älteren, in Schwarz gekleideten und mit Juwelen überladenen Emigranten-Damen, die sich selbst am Greater Entrance ausbreiteten. 

Das waren die Tagen, in denen man in den Straßen Oxfords großen Beifall ernten konnte, wenn man die Kappadokischen Väter und Derwas Chitty erwähnte (ich habe erst später entdeckt, daß die Orthodoxie mehr Spaß machte, wenn sie einen zypriotischen oder sogar ländlichen Akzent in Süd-London, in der Camberwell New Road hatte).

Wares folgende Reise in den modernen Liberalismus war ein sicherer Hinweis auf die Veränderungen, die er in den aufeinander folgenden Ausgaben seines populären Handbuchs der Orthodoxie - im Hinblick auf Empfängnisverhütung- durchmachte. Persönlich zog er die Zulassung der Anglikaner zu den Sakramenten der Orthodoxen Kommunion vor. 

Als die Church of England auf ihrem Weg zur Zulassung von Frauen zu dem war, was sie Episkopat nannte, wurden die Orthodoxen und die Katholischen Kirchen ins England eingeladen, einen Vertreter für das "Traditionalisten" Komitee zu ernennen, daß möglicherweise in den Kellern von Gordon Square  Geweihte Frauen produzieren sollte. Die englischen Bischöfe gaben uns (Gott segne sie: das waren die glücklichen Tage vor dem bedrückenden Elend der Bergoglianität) Pater Aidan Nichols. Aidan war immer präsent, immer freundlich, immer Mitwirkender bei brillanten Einsichten. Ich habe (erfolglos) seinen Vorschlag unterstützt, daß unser Band den Titel "Die Stimme des Bräutigams" tragen sollte.

Fr. Aidan hat endlose Stunden in unser Projekt investiert, die schließlich im Ordinariat resultierten. Bischof Kallistos jedoch fühlte sich mit uns nie ganz wohl. Seiner Meinung nach war die Zulassung von Frauen zu den höheren Weihen eine Sache, bei der "die Kirche" nie geurteilt hatte. Es schien mit ganz offensichtlich, daß er -aus welchen persönlichen Gründen auch immer- entschlossen war, dieser Frage weiterhin als "offen"  zu betrachten. 

Er war bei einer Gelegenheit sehr redselig, als von mir... nicht ganz richtig ... protokolliert worden war, daß ich bei dem vorherigen Treffen (an dem er nicht teilgenommen hatte) spekuliert hätte, daß das orthodoxe Christentum vielleicht kein starkes Lehramt brauche, weil es ein so starkes Traditionsverständnis hat.

Und er hat mich auch einmal öffentlich angegriffen, weil ich- als ich während einer Ökumenischen Konferenz in Walsingham- als Zelebrant einer Anglikanischen Eucharistie-Feier das Filioque einfügte. Meine naive Annahme, daß wenn ein anglikanischer Priester gebeten worden war, eine anglikanische Eucharistie zu zelebrieren, Anglikaner das tun sollten.

Aber ich habe seinen sanften, würdigen englischen Akzent einfach geliebt. Der war so kunstvoll gestaltet, daß man ihn als sehr guten Englisch-Sprecher identifizieren konnte, in dessen Akzent man nichtsdestoweniger Spuren eines ursprünglichen Fremdseins entdecken konnte. Und einmal hörte ich ihn ein Thema des Orthodoxen Glaubens lehren und mit "Jetzt wirst du mir vielleicht sagen, was ihr Anglikaner glaubt" schließen.

Als ob....

Er war genau so Englisch...ich hätte fast "ein Engländer" geschrieben."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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