Freitag, 26. August 2022

Neues vom Malteser Orden

Nico Spuntoni kommentiert für La Nuova Bussola Quotidiana die Entwicklung beim Malteser Orden.  Hier geht´s zum Original:  klicken

  • BÖSARTIGE ANSCHULDIGUNGEN

"MALTESER ORDEN: DER DEUTSCHE FLÜGEL GEGEN DEN PÄPSTLICHEN DELEGIERTEN" 

Das Klima innerhalb des Malteser Ordens wird immer aufgeheizter, zwischen Laien- und Profess-Rittern und in den Beziehungen zum Heiligen Stuhl: In einem Interview in einer tschechischen Zeitung beklagt die deutsche Ordensleitung ohne jede Zurückhaltung, den Verlust der Souveränität des Ordens durch die Reformarbeit Kardinal Tomasis. 

Die erste Septemberwoche rückt näher, in der Franziskus einer Delegation des Malteserordens eine neue Audienz gewähren wird. In der Zwischenzeit lassen jedoch die Angriffe des sogenannten deutschen Flügels nicht nach, der in jeder Hinsicht versucht, die endgültige Annahme des Entwurfs der Verfassung-Charta und des vom Tomasi-Team ausgearbeiteten Malteser-Kodex zu verhindern.

Die Gerüchte, die wir über die Unzufriedenheit die Johannes Lobkowicz, dem scheidenden Prokurator des Großpriorats von Böhmen und Bruder des Präsidenten der deutschen Assoziation des Malteserordens, mit den jüngsten Entwicklungen im Leben des Ordens geäußert hatte, bestätigen sich. Tatsächlich gewährte der Mann der tschechischen Online-Zeitung Seznam Zprávy ein bösartiges Interview und schürte erneut die Gefahr des Verlusts der Souveränität des SMOM für den Fall, daß die Reform so zustande kommen sollte, wie Kardinal Tomasi und seine Mitarbeiter es sich vorgestellt haben. Laut Lobkowicz würde ein solches Szenario den Orden in "eine Einheit, die sichtbar vom Heiligen Stuhl kontrolliert wird" verwandeln, mit "einer massiven Übertragung der Verantwortung von den Laien in die Hände des Klerus, die Autorität der Regierung und die Verantwortung für 13.400 Menschen, meist Laien, würde 36 Rittern erster Klasse anvertraut, nicht wegen ihrer Fähigkeiten oder gar ihrer Frömmigkeit. sondern einfach, weil sie religiöse Gelübde abgelegt haben."

In der Tat zielt der Entwurf gerade darauf ab, das Wesen des religiösen Ordens zu bekräftigen und die Tendenz einer Befreiung von seiner historischen Verbindung mit dem Heiligen Stuhl zu bremsen. Der Status subiectionis des Apostolischen Stuhls hat bis heute nie den Verlust der Souveränität bewirkt, weil die gleiche Verfassungscharta in Kraft ist, die besagt, "daß der religiöse Charakter die Ausübung der souveränen Vorrechte aufgrund des Ordens als von den Staaten völkerrechtlich anerkanntes souveränes Völkerrechts-Subjekt nicht ausschließt".

Das ist jedoch nicht dasselbe, weil der Bruder der Nummer eins des deutschen Verbandes, der auf dem tschechische Portal mit dem Finger auf die "neuen Regeln, zeigte, die vom Sonderdelegierten vorgeschlagen wurden und die es dem Vatikan ermöglichen, durch die Ritter der Profess jeden Funktionär des Ordens zu entlassen, Kommissare zu ernennen, wie er es für angemessen hält, und - wie er will- alle Gelder aus den Ländern zu bewegen, über die er die Kontrolle übernimmt". Für die gegenwärtige deutsche Regierungsführung als souveräne Einheit und internationales Subjekt ist der Orden nicht dem Heiligen Stuhl unterstellt, der daher die Regierungsstruktur nicht in die Hände bekommen könnte, im Gegensatz zu dem, was er zu anderen Zwecken tun würde, die nach Lobkowicz alles andere als nobel sind.



Es gibt jedoch auch eine internationalistische Doktrin, in der die Idee vorherrscht, daß keine verfassungsmäßige und strukturelle Unabhängigkeit des Malteser Ordens vom Heiligen Stuhl besteht, der daher das Recht behält, trotz der internationalen Souveränität über die Regierungsstruktur des Ordens zu entscheiden. Auf jeden Fall zielte Lobkowicz in seinem Interview auf den Sonderbeauftragten, der beschuldigt wurde, "ein Instrument in den Händen seiner Berater" zu sein, als "schwer an Parkinson erkrankt" und machte Andeutungen über bekennende Ritter, deren Keuschheitsgelübde seiner Meinung nach "nur ein Deckmantel für Desinteresse am weiblichen Geschlecht oder der homosexuellen Orientierung" sei..

Wir werden sehen, ob und wie die Reaktionen von Santa Marta angesichts der Anschuldigungen eines führenden Vertreters des sogenannten deutschen Flügels sein werden, der öffentlich gegen einen Mann gerichtet ist, gegen Kardinal Silvano Maria Tomasi, den der Papst nach dem Sturz Beccius persönlich ausgewählt hat und dem (und dem vertrauenswürdigen gewählten Kardinal Gianfranco Ghirlanda) er immer neu sein ganzes Vertrauen für die ihm anvertraute Aufgabe ausgedrückt hat."

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ 

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