Sandro Magister veröffentlicht bei Settimo Cielo die Kritik von Kardinal Gerhard Müller und Professor Stephan Kampowski an einem Text der Päpstlichen Akademie für das Leben zu "Humanae Vitae" und "Donum Vitae".
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> Andare oltre l’osservanza letterale della legge"
Während er in englischer Sprache bereits seit dem 27. August bei der amerikanischen website "First Things " online ist.
> Going beyond the letter of the law
Das Folgende ist eine sehr kurze Einführung, die genau damit endet, daß sie die Irrationalität der von der Päpstlichen Akademie für das Leben vertretenen These anprangert, die nichts anderes als "das Gegenteil der Lehre behauptet und gleichzeitig, mit ihr übereinzustimmen." Ganz im Gegensatz zum aristotelischen Grundsatz des Nichtwiderspruchs.
"ÜBER DEN BUCHSTABEN DES GESETZES HINAUS"
Die Päpstliche Akademie für das Leben fordert die Lehren von "Humanae Vitae" und "Donum Vitae" heraus.
von Gerhard Ludwig Müller und Stepan Kampowski
In dem kürzlich erschienenen Band "Etica teologica della vita. Scrittura, tradizione, sfide pratiche“ (Theologische Ethik des Lebens. Schrift, Tradition, praktische Herausforderungen) deutet die Päpstliche Akademie für das Leben eine Revolution der katholischen Sexualmoral an, indem sie vorschlägt, daß die Praxis der Empfängnisverhütung und homologe künstliche Befruchtung moralisch erlaubt sein könnte und damit direkt dem Lehramt der Kirche widerspricht, wie sie beispielsweise in der Enzyklika „Humanae Vitae“ (1968) von Papst Paul VI., in der Enzyklika „Evangelium Vitae“ (1995) von Papst Johannes Paul II. und in den Weisungen der Glaubenskongregation „Donum Vitae“ (1987) und „Dignitatis Personae“ (2008) zu finden sind. Die Revolution betrifft sowohl den Inhalt als auch die Art und Weise der Argumentation.
Im Folgenden werden wir eine kritische Analyse des Abschnitts des Buches präsentieren, in dem diese Behauptungen aufgestellt werden. Eine genauere Betrachtung ist notwendig, weil der Text subtiler ist, als einfach nur zu sagen, daß "Humanae Vitae“ (als grundlegendes Dokument des Lehramts zur Empfängnisverhütung) oder "Donum Vitae“ (als grundlegendes Dokument des Lehramts zu künstlichen Fortpflanzungstechnologien) falsch verstanden wurden. Die Autoren behaupten, daß sie, indem sie die mögliche moralische Zulässigkeit von Empfängnisverhütung und künstlicher Befruchtung vorschlagen, nicht gegen den Buchstaben früherer kirchlicher Dokumente verstoßen, sondern einfach darüber hinausgehen und letztendlich die tiefsten Absichten dieser Lehrtexte verwirklichen. Hier haben wir es mit einem Novum zu tun. Früher sagten Menschen, die mit der Lehre von "Humanae Vitae“ oder "Donum Vitae“ nicht einverstanden waren, einfach, daß sie anderer Meinung seien und begründeten dies. Der neue Ansatz, der vom Text der Päpstlichen Akademie für das Leben übernommen wurde, besteht in der Tat darin, das Gegenteil der Lehre zu sagen und gleichzeitig zu behaupten, daß man ihr zustimmt. […]
Quelle: S. Magister, Settimo Cielo
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