Donnerstag, 20. Oktober 2022

Heute vor 350 Jahren

Massimo Scapin berichtet bei OnePeterFive  über die Entstehung des Festes des Allerheiligsten Herzens Jesu und die für dieses Fest komponierte Messe "O Pulchritudo". 
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"SCHÖNHEIT UND DAS HERZ DES UNGLÄUBIGEN"

Vor 350 Jahren am 20. Oktober 1672 wurde das Fest des Heiligen Herzens Jesu -mit Zustimmung vieler Bischöfe in Frankreich- zum erstenmal gefeiert.

Die liturgische Verehrung begann mit dem in der Normandie geborenen Priester St. Jean Eudes (gest. 1680) der für die erste liturgische Meßfeier zu Ehren des Heiligen Herzens Jesu mit eigenen Texten für die Messe und die Stundenliturgie verantwortlich war. Angetrieben von der großen Liebe für die Herzen Jesu und Mariens, war er der Erste, der- nicht ohne  göttliche Inspiration- daran dachte, ihnen einen eigenen Gottesdienst zu geben. Er muß als Vater, Lehrer und Apostel dieser süßesten Hingebung erachtet werden. 

Dieser Jahrestag gibt uns die Gelegenheit über ein Stück modernen Sakralmusik nachzudenken. Die Missa "O Pulchritudo" zu Ehren des Allerheiligsten Herzens Jesu  für gemischten Chor, Solisten und Orchester, die 1979 von Gian Carlo Menotti, dem in Italien geborenen , naturalisierten US-Bürger geschrieben wurde, der dafür bekannt war. 1958 in Spoleto das jährliche Festival der zwei Welten gegründet zu haben-

Er hatte schon eine Zeit lang eine Messe komponieren wollen; ddie Begegnung mit dem Bel Canto Chor von Milwaukee, im südöstlichen Wisconsin und die großzügige Hilfe des Internationalen Heilig-Herz-Institutes in Rom lieferten ihm die Idee, um die herum er die Partitur entwickelte: göttliche Schönheit, die- laut dem Hl. Augustinus, das Herz des Menschen anspricht, "ein ruheloses Herz " bis es im Herzen Christi ruht. 


Daher der Titel der Messe: O Pulchritudo. Das ist ein berühgmter TExt des größten Lateinischgen Kirchenvaters, die hier zu einer Motette für das Offertorium wurde eindeutig dem Heiligen Herzen Jesu gewidmet:

O pulchritudo, tam antiqua et tam nova, sero te amavi! […] Mecum eras, et tecum non eram. Ea me tenebant longe a te, quæ si in Te non essent, non essent. Vocasti et clamasti et rapisti sorditatem meam, coruscasti, splenduisti et fugasti cæcitatem meam. […] [O pulchritudo,] tetigisti me, et exarsi in pacem tuam. 

[O Schönheit, immer alt immer neu. spät habe ich dich geliebt. Du warst bei mir, ich war nicht mit dir. Diese Dinge haben mich lange von dir ferngehalten-  Aber wenn sie nicht in dir gewesen wären, wären sie nicht gewesen. Du hast gerufen, du hast geschrien und meine Taubheit erschüttert. Du hast geschienen und geglänzt und meine Blindheit vertrieben. Du hast mich berührt und ich brannte für deinen Frieden.]  (Augustinus, Confessiones, X, 27)

Menottis Messe besteht aus 5 Teilen, 4 für das Ordinarium Missae (den unveränderlichen Teil der Messe) und die zuvor erwähnte Motette: Kyrie, Gloria, Motette O Pulchritudo , Sacntus und Agnus Dei. Und das Credo

Gian Carlo Menottis musikalische Sprache- weir entfernt von der Avantgarde, gemäßigt eklektisch, die in dieser Messe ein Echo von Puccini ist und mehr noch von Poulenc ist in der Lage die tiefe Bedeutung des Textes adäquat auszudrücken. Besonders intensive Momente erscheinen im Kyrie und im Gloria; ebenso hoch suggestiv im Agnus Dei, besonders in der Botschaft von Hoffnung und Frieden in der letzten Anrufung.

Menotti scheint - obwohl er ins Christentum eingeführt worden war- dem Katholischen Glauben nicht zuzustimmen. "In der Lateinischen Messe" sagte er "finde ich es schwierig das Credo zin Noten zu setzen, nicht nur, weil ich nicht ganz an alle Worte glaube, sondern auch weil ich finde. daß es langweilig ist, es zu komponieren." Vielleicht ist er nie zur "süßesten Hingabe" an das Heiligste Herz Jesu geleitet und ermutigt worden, dem diese Komposition gewidmet ist. Aber die emotionale Intensität seines Ausdrucks hat seine Worte Lügen gestraft" schrieb der Tenor John Vorrasi im Begleittext für die 2006 aufgenommene CD. Und er fährt fort: 

Ich erinnere mich, ihn genau beobachtet zu haben, als er in der abgedunkelten Kirche saß und aufmerksam zuhörte. Im Höhepunkt des Sanctus (ein Trommelschlag auf den Satz „Himmel und Erde sind voll deiner Herrlichkeit“) fiel er mit gesenktem Kopf nach vorn auf die Knie. Der Anblick hat mich wirklich bewegt: ein Mann, dessen Genialität ein Werk von tiefer Schönheit geschaffen hat, demütig durch einen Sinn für Schönheit.

Möge das Hören dieser Messe in uns immer mehr die Hingabe an diese Verehrung entzünden, die vor dreieinhalb Jahrhunderten mit dem Werk und dem Impuls des Hl. Jean Eudes begann.

Quelle: Massimo Scapin, OnePeterFive

 

Übersetzungsergebnisse 

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