Mittwoch, 5. Oktober 2022

Wenn Papst Franziskus sein wahres Denken offenbart....

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo das Statement des Papstes zu n Ukraine-Krieg beim vergangenen Angelus und vergleicht es mit früheren Aussagen. 
Hier geht´s zum Original: klicken

"ZUR UKRAINE, ABER NICHT NUR. WENN FRANZISKUS SEIN WAHRES DENKEN OFFENBART"

Beim Angelus am Sonntag den 2. Oktober, hat Papst Franziskus einen qualitativen Sprung gemacht als er den Krieg in der Ukraine ansprach, verglichen mit den Dingen, die er früher sagte. 

Er hat ihn als ganz und gar un ausschließlich als Aggression von Rußland beschrieben und seine Grausamkeiten beim Namen genannt. Er kein einziges kritischer Wort über den bewaffneten Widerstand der Ukraine gesagt. Aber außerdem richtete er einen Appell "zuerst und vor allem an den Präsidenten der Russischen Föderation" für einen Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungenü über "ernste Vorschläge zum Frieden"- identifiziert in "Lösungen, die nicht gewaltsam durchgesetzt werden, sondern durch einen gerechten und stabilen Kompromiss." mit Respekt vor den "Werten des menschlichen Lebens", "Souveränität und territoriale Integrität" und den "Minderheitsrechten".

Sogar hat der Papst dieses mal zur Wahrnehmung, daß was wirklich passiert, ein Stellvertreterkrieg ist, der vom Westen gegen Rußland provoziert und gefochten wird, geschwiegen, im Unterschied zu den Behauptungen, die er bei früheren Statements gemacht hat. 

Aber wie weit hat Franziskus sein persönliches Urteil zum Krieg in der Ukraine geändert, das dieses mal sicher vom Staatssekretariat im Hinblick zu dem, was er bei zahlreichen Gelegenheiten gesagt hat, bei denen seine Rede ungezügelt war und ihr die diplomatische Vorsicht fehlte? 

Seit Jahren gab es vor allem zwei Fassungen, in denen Franziskus in völliger Freiheit gesagt hat, was er denkt - : bei den Pressekonferenzen während er Rückflüge von Auslandsreisen und gesprächen mit den Jesuiten der Länder, die er besucht. 

Die vollständigen Mitschriften der fliegenden Pressekonferenzen werden in das offizielle Vorgehen des Hl. Stuhls eingefügt. Das Transskript und die Veröffentlochung der Gespräche mit den Jesuiten werden stattdessen bei jeder Gelegenheit durch "La Civiltà Cattolica" behandelt. 

Das folgende ist eine Anthologie einiger Dinge, die Franziskus bei den Gesprächen mit seinen Mitbrüdern der Gesellschaft Jesu von 2019 bis heute gesagt hat, in chronologischer Reihenfolge, beginnend mit den jüngsten.

Es sind seine Worte; spontan, ungefiltert. Die sein wahres Denken am meisten bloßlegen. 


Nur-Sultan, Kasachstan, 15. September 2022 mit den Jesuiten aus Rußland, Weißrußland und Kirgisistan 

Zur Verantwortlichkeit des Westens im Ukraine-Krieg

"Da ist ein Krieg im Gange und ich denke, es ist ein Fehler zu glauben, daß das ein Cowboyfilm ist, in dem es gute und böse Jungs gibt. Es ist auch ein Fehler zu glauben, daß das ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist und nicht mehr. Nein, das ist ein Weltkrieg. Das Opfer dieses Konflikts ist die Ukraine. Ich beabsichtige darüber nachzudenken, warum dieser Krieg nicht vermieden wurde. Krieg ist in gewisser Weise wie eine Ehe. Um ihn zu verstehen, muss man die Dynamik untersuchen, die den Konflikt entwickelt hat. Es gibt internationale Faktoren, die dazu beigetragen haben, den Krieg zu provozieren. Ich habe bereits erwähnt, daß ein Staatsoberhaupt im Dezember letzten Jahres zu mir kam, um mir zu sagen, daß er sehr besorgt sei, weil die NATO vor den Toren Russlands bellte, ohne zu verstehen, daß die Russen imperial sind und eine unsichere Grenze fürchten. Er äußerte die Befürchtung, daß das einen Krieg provozieren würde, und der brach zwei Monate später aus. Man kann also nicht einfach über die Ursachen des Konflikts argumentieren. Ich sehe Imperialismen im Konflikt. Und wenn sie sich bedroht und im Niedergang fühlen, reagieren die Imperialismen und denken, daß die Lösung darin besteht, einen Krieg zu entfesseln, um dies auszugleichen, und auch Waffen zu verkaufen und zu testen.“

Québec, 29. Juli 2022 mit den kanadischen Jesuiten-  

Zur Synodalität der Kirche.

Sehen Sie, es stört mich, daß das Adjektiv "synodal" benutzt wird, als sei es das neueste schnelle Lösung für die Kirche.Wenn einer "synodale Kirche" sagt, ist Ausruck überflüssig: die Kirche sit entweder synodal oder sie ist keine Kirche. Deshalb sind wir zu einer Synode der Synodalität gekommen, um das zu bekräftigen. […] 2001 war ich Relator der Bischofssynode. Ich vertrat Kardinal Egan, der wegen der Tragödie der Twin Towers in seine Diözese New York zurückkehren musste. Ich erinnere mich, daß die Stellungnahmen gesammelt und an das Generalsekretariat geschickt wurden. Dann habe ich das Material zusammengetragen und für die Abstimmung vorbereitet. Der Sekretär der Synode kam zu mir, las das Material und sagte mir, ich solle dieses oder jenes Detail entfernen. Es gab Dinge, die er nicht für angemessen hielt und die er zensierte. Es gab, kurz gesagt, eine Vorauswahl an Material. Es gab wenig Verständnis dafür, was eine Synode ist. […] Es scheint mir von grundlegender Bedeutung zu sein, wie ich es oft tue, zu wiederholen, daß die Synode weder eine politische Versammlung noch ein Ausschuss für parlamentarische Entscheidungen ist. […] Manchmal bewegt sich eine Idee schnell, Menschen streiten sich und dann passiert etwas, das die Dinge wieder zusammenbringt, das sie auf kreative Weise harmonisiert. […] Es besteht auch die Gefahr, daß  das Gesamtbild den Sinn der Dinge aus den Augen verliert. Dies geschah mit der Reduzierung von Synodenthemen auf ein bestimmtes Thema. Die Familiensynode zum Beispiel. Es wurde gesagt, daß  sie organisiert wurde, um wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion spenden zu können. Aber in dem nachsynodalen Schreiben zu diesem Thema gibt es nur eine Fußnote, weil alles andere Reflexionen zum Thema Familie sind, wie zum Beispiel zum Familienkatechumenat. Es gibt so viel Reichtum. Man kann nicht alles in den Trichter eines einzigen Themas quetschen. Ich wiederhole, wenn die Kirche Kirche ist, dann ist sie synodal.“ 

Das Lesen der übrigen Äußerungen überlassen wir unseren geneigten Lesern.

Quelle: S. Magister, Settimo Cielo


 

 


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