Dienstag, 29. November 2022

Ein päpstliches Interview und was die alten Feinde des Papa emeritus nicht hören wollen-...

Jonah McKeown kommentiert bei CNA ein Interview, das Papst Franziskus der amerikanischen Zeitschrift der Jesuiten "America" gegeben hat und in dem er die Rolle des Papa emeritus bei der Bekämpfung des sexuellen Mißbrauchs hervorhebt. Eine Tatsache die die Seilschaften seiner alten ( und neuen) Feinde nur zu gern ignorieren. 
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"PAPST FRANZISKUS: BENEDIKT XVI WAR FÜHREND BEI DER REAKTION AUF DEN SEXUELLEN MISSBRAUCH"

In einem Interview sagte Papst Franziskus vor kurzem, daß sein Vorgänger, Papst emeritus Benedikt XVI   führend darin war  "Verantwortung" für den klerikalen sexuellen Mißbrauch zu übernehmen und auf ihn mit Transparenz zu reagieren- die jüngste Verteidigung seines Vorgängers durch den Hl. Vater , der sich in seiner Heimat Deutschland Kritik bzgl. seiner Handhabung mehrerer Mißbrauchsfälle als Erzbischof vor Jahrzehnten gegenüber sieht.

In dem Interview vom 22. November, das am Montag vom America Magazine veröffentlicht wurde, diskutierte Papst Franziskus eine breite Palette von Themen, einschließlich der Reaktion der Kirche auf Enthüllungen über Missbrauch durch Geistliche. Francis sagte, obwohl "offizielle Statistiken“ zeigen, daß Missbrauch durch Geistliche einen sehr kleinen Prozentsatz aller Missbrauchsfälle in der Gesellschaft ausmacht, wenn es nur einen Fall gegeben hätte, wäre es ungeheuerlich gewesen.“

Vor der „Boston-Krise“ von 2002 seien die Täter im Rahmen der institutionellen Vertuschung einfach von Ort zu Ort versetzt worden, sagte er. 

"Die Praxis, die heute noch in einigen Familien und Institutionen aufrechterhalten wird, bestand darin, sie zu vertuschen. Die Kirche traf die Entscheidung, nicht [mehr] zu vertuschen. Von dort aus wurden Fortschritte bei Gerichtsverfahren erzielt, die Schaffung der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen“, sagte der Papst, wie America berichtete.

"Hier ist Kardinal O’Malley aus Boston ein großartiges Beispiel, der die Einstellung hatte, ++den Schutz von Minderjährigen innerhalb der Kirche zu institutionalisieren. Wenn ehrliche Menschen sehen, wie die Kirche die Verantwortung für diese Monstrosität übernimmt, verstehen sie, daß die Kirche eine Sache ist, während die Täter, die von der Kirche bestraft werden, eine andere sind. Der Anführer bei diesen Entscheidungen war Benedikt XVI.“

Während seines fast achtjährigen Pontifikats, das 2005 begann, entließ Benedikt XVI. Hunderte* von Missbrauchern aus dem klerikalen Stand, traf sich regelmäßig mit Missbrauchsopfern und sprach die Missbrauchskrise in Irland in einem Hirtenbrief von 2010 an. 2013 trat er vom Papsttum zurück.

Das ist nicht das erste Mal, daß Papst Franziskus die Bilanz seines Vorgängers im Umgang mit sexuellem Missbrauch verteidigt. Inmitten einer laufenden Abrechnung über die Behandlung von Missbrauchsfällen durch Benedikt XVI. in München, wo er von 1977 bis 1982 Erzbischof war, rief Papst Franziskus dazu auf, Benedikt XVI. seine Unterstützung anzubieten, weil der emeritierte Papst Kritik ausgesetzt ist.


Ein langwieriger [und äußerst umstrittener] Untersuchungsbericht, der von einer deutschen Anwaltskanzlei erstellt und im Januar veröffentlicht wurde, kritisierte die Behandlung von vier Fällen durch den nicht ganz hundertjährigen Papst im Ruhestand während seiner Zeit als Leiter der süddeutschen Erzdiözese München und Freising.

In zwei der Fälle, so der Bericht, hätten Geistliche während der Amtszeit des damaligen Erzbischofs Ratzinger begangen. Obwohl sie von weltlichen Gerichten strafrechtlich sanktioniert wurden, übten sie weiterhin pastorale Aufgaben aus, und nach kanonischem Recht wurden keine Maßnahmen gegen sie ergriffen. In einem dritten Fall arbeitete ein von einem auswärtigen Gericht verurteilter Geistlicher im Erzbistum München, und in einem vierten Fall wurde ein bereits des Missbrauchs angeklagter Priester 1980 nach München versetzt, wo er weitere Missbrauchshandlungen beging.

Der 1.000-seitige Bericht – der wegen seines Preises von 1,53 Millionen US-Dollar einige Kritik auf sich gezogen hat – deckte die Jahre 1945–2019 ab und identifizierte während des Zeitraums von 74 Jahren mindestens 497 Missbrauchsopfer sowie 235 mutmaßliche Täter, darunter 173 Priester. 

Benedikt seinerseits entschuldigte sich intensiv bei Opfern sexuellen Missbrauchs, während vier seiner Berater sein Vorgehen in jedem der vier im Bericht erwähnten Fälle in einer dreiseitigen Widerlegung verteidigten.

"Ich hatte große Verantwortung in der katholischen Kirche. Umso größer ist mein Schmerz über die Missbräuche und Fehler, die während meiner Amtszeit an diesen verschiedenen Orten aufgetreten sind“, schrieb Benedikt.

"Jeder einzelne Fall von sexuellem Missbrauch ist entsetzlich und irreparabel. Die Opfer sexuellen Missbrauchs haben mein tiefstes Mitgefühl und ich empfinde große Trauer für jeden einzelnen Fall.“

Seine Berater bestanden darauf, dass Benedikt in keinem der im Bericht erwähnten Fälle "sich des sexuellen Missbrauchs oder des Verdachts des sexuellen Missbrauchs durch Priester bewusst gewesen war."

Erzbischof Georg Gänswein, Benedikts langjähriger persönlicher Sekretär, sagte gegenüber EWTN im Februar, daß dem emeritierten Papst "etwas vorgeworfen wird, das seiner 25-jährigen Arbeit widerspricht“, in def er die Kirche transparenter und effektiver im Umgang mit sexuellem Missbrauch gemacht hat.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Erzbistum München im Jahr 1982 diente der spätere Papst als Präfekt der Vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre (CDF). Im Jahr 2001 beauftragte Papst Johannes Paul II. die CDF mit der Untersuchung von Vorwürfen des Missbrauchs durch Geistliche weltweit. Gänswein sagte im Februar, Benedikt sei im Vatikan auf "inneren Widerstand“ gestoßen, als er versuchte, entschlossen gegen Täter vorzugehen, den aber mit der Unterstützung des polnischen Papstes überwinden konnte.

"Die Kirche übernimmt die Verantwortung für ihre eigene Sünde, und wir gehen voran, Sünder, im Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes. Wenn ich reise, empfange ich im Allgemeinen eine Delegation von Missbrauchsopfern“, sagte Papst Franziskus. Zum Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche wurde Papst Franziskus nach der offensichtlichen Intransparenz bei Vorwürfen gegen Bischöfe im Vergleich zum Umgang mit Vorwürfen gegen Priester gefragt. Der Papst forderte "gleiche Transparenz“ für die Zukunft und fügte hinzu, dass "weniger Transparenz ein Fehler ist“. Im Amerika-Interview sprach Papst Franziskus auch über die Rolle der Bischöfe und warum Frauen nicht zu Priestern geweiht werden können, über Rassismus, Polarisierung, den Vatikan-China-Deal und ob er seine Zeit als Papst bereut."

Quelle: J. McKeown, CNA

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