Mittwoch, 21. Dezember 2022

Päpstlicher Amtsverzicht: das Problem ist die Nachfolge...und was weiß Kardinal Bertone?

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Kommentar vom Mars-Beobachter zu den neuen Kommentaren zum Papstrücktritt- sowohl des Papa emeritus als auch des als möglich angekündigten des aktuellen Amtsinhabers, der gerade erst im Interview mit der spanischen Zeitung ABC über eine zu Beginn seines Pontifikates unterschriebene Verzichtserklärung berichtet hat. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

DER OSSERVATORE MARZIANO, BENEDIKT XVI. DAS PROBLEM IST NICHT DER VERZICHT, SONDERN DIE NACHFOLGE...

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, der Osservatore Marziano schlägt Ihnen ein kleines Meisterwerk über Benedikts Rücktritt, den hypothetischen Rücktritt des soeben gewählten Papstes Bergoglio und die singende Gesellschaft vor...Gute Lektüre.

§§§

Lieber Tosatti, hier auf dem Mars können wir Kathomachäer es nicht mehr ertragen! Glauben Sie, daß der geheime und verdeckte Apostolische Nuntius hier auf dem Mars sich das Lachen (mit Folgen für die Prostata) nicht mehr verkneifen kann, wenn er die Streitigkeiten zwischen den Experten von Ratzingers Verzicht liest, so sehr, daß wir einen Vorrat an extragroßen Windeln bereitstellen mussten?

Nach 10 langen Jahren können wir es nicht mehr hören, interpretieren, diskutieren, widersprechen, streiten usw. über den Rücktritt von Benedikt XVI. Von dem nichts bekannt ist und man nie erfahren wird, wenn Papst Ratzinger es uns nicht persönlich erklärt (ich wage es nicht, ihn emeritus zu nennen, um weitere Kontroversen zu vermeiden).

Was er nie tun wird, fürchte ich. Vielleicht nur Benedikts Staatssekretär, der sehr mächtige, höchst umstrittene (vom gesamten Kardinalsrat), aber gefürchtet Kardinal Tarcisio Bertone weiß etwas darüber, aber was er weiß, ist sicherlich gut bewacht und ermöglicht es ihm, sich selbst zu schützen.

Nur daß Papst Franziskus mit der Aussage im Interview mit ABC heute beschlossen hat, indirekt und verdeckt Maßnahmen gegen ihn einzuleiten.

Also war ich fasziniert von Papst Franziskus' Interview mit der spanischen Zeitung ABC, in dem er klar sagt, daß auch er (unmittelbar nach der Ernennung) eine bedingte Rücktrittserklärung unterschrieben und Kard. Bertone übergeben hat. Bertone? derjenige, der verdächtigt wird, der Organisator des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. zu sein? Nur ihm? Genau dem, der unter dem Verdacht steht, den Rücktritt von Papst Ratzinger organisiert und erzwungen zu haben? Warum? Weil er wusste, was andere vermuten, das er getan haben könnte?


Sie sehen Tosatti, daß wenn man das Interview von Papst Franziskus mit ABC liest, das einzig Relevante genau diese Botschaft zwischen den Zeilen ist, die es zu entschlüsseln gilt: Bertone weiß alles, kontrolliert jeden, der alles in der Hand hat, dank der Geheimnisse, die er sorgfältig innerhalb der vatikanischen Mauern aufbewahrt. Einschließlich eines FRÜHEN Rücktritts von Papst Franziskus.

Anstatt zu versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen, gibt es immer noch diejenigen, die weiterhin Analysen und Vermutungen anstellen wollen, auch historische. Auch der gute, wandelbare und temperamentvolle, sehr gute und aufrichtige Antonio Socci,  Schüler des großen Don Giussani (so betrauert) versucht das. Im Artikel-unten im Link- erzählt er uns, daß viele andere Päpste ihren Rücktritt für den Fall einer zukünftigen Behinderung vorbereitet hatten: Pius XII, Paul VI (Johannes Paul II. ist ein Sonderfall ...), warum also fragen, ob Benedikt XVI. sich auch auch so entschieden hat? Und warum sollte man sich also fragen, ob sogar Papst Bergoglio sie schon zum Zeitpunkt der Ernennung vorbereitet hatte? (Ich lasse die Tatsache weg, daß Socci Hypothesen über die mysteriösen Unregelmäßigkeiten von Bergoglios Ernennung aufgestellt hat). Ich erwartete auch, daß Socci als guter Historiker uns sagen würde, daß sogar der erste Papst (Petrus von Bethsaida) den heiligen Paulus angewiesen hatte, daß, wenn sein Pontifikat "durch Martyrium – Kreuzigung" verhindert würde, er sich gleichzeitig als Verzichtstäter betrachten und einen italienischen Papst ernennen müsse (wie den zweite: Papst Linus aus Volterra im Jahr 67 n. Chr.).

Nun, um die vielen Interpreten, die zum Rücktritt von Benedikt XVI. mehr oder weniger informiert und qualifiziert sind, aufzufordern, keine Geschichten mehr zu erzählen (es sei denn, sie können etwas Interessantes sagen, indem sie ihre Hand in Bertones  Tresor legen, wie Papst Bergoglio selbst uns angedeutet hat), möchte ich sagen, daß das Problem nicht so sehr darin besteht, uns zu erklären, daß andere frühere Päpste den Rücktritt aus Gründen der Behinderung vorhergesehen (aber nie umgesetzt) haben.

Das aktuelle mysteriöse Problem ist nicht so sehr der Verzicht als vielmehr die NACHFOLGE Benedikts XVI. Der Verzicht war nur für die Nachfolge notwendig. Es ist die Nachfolge, die Aufmerksamkeit verdient, es ist das "wie", wie sie beschlossen und umgesetzt wurde, es ist das "wer", der sie gefordert und Anweisungen gegeben hat, das umzusetzen. Kurz gesagt, das wahre Geheimnis ist, wie der jetzige Papst ihm nachfolgte. Warum dies geschah, ist absolut verständlich, es ist für alle sichtbar, es bedarf keiner Interpretation. Es geschah, um den Prozess der Entchristianisierung in einem Jahrzehnt zu beschleunigen und euch Erdlinge glauben zu machen, dass dieser Prozess nützlich, barmherzig, wohltätig, "inklusiv und nachhaltig" war.

Merci beaucoup.  
OM

Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae, Osservatore Marziano

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