Nico Spuntoni kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana die Entwicklung beim Malteser Orden, der gerade zu einem Generalkapitel zusammengetroffen ist.
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NACH DER KONTROVERSE
"MALTESER ORDEN: EIN GENERALKAPITEL ZUR BESEITIGUNG DER SPANNUNGEN"
Nach dem "Erdbeben" im letzten September mit der Absage der vorherigen Gipfeltreffen und einer Art Malta-Leaks, die darauf abzielten die Reform des päpstlichen Delegierten für den Orden zu schwächen trifft sich jetzt der Souveräne Malteser Orden in Arricia. Der Papst möchte die religiöse Dimension wieder in den Mittelpunkt des Ordens stellen.
In der Casa Divin Maestro von Ariccia, dort, wo gewöhnlich die geistlichen Exerzitien der Römischen Kurie abgehalten werden, die aber in diesem Jahr auf Geheiß von Franziskus nicht stattfinden sollen, begann vor zwei Tagen das lange erwartete außerordentliche Generalkapitel des Souveränen Malteserordens.
Das Klima in den Castelli Romani unterscheidet sich stark von dem, das in den letzten Jahren auf dem Gipfel des Sommers herrschte. Zu erwägen ist dabei das vom Papst im vergangenen September gewünschte Erdbeben mit der Absetzung der bisherigen Amtsinhaber der führenden Ämter und ihrer Ersetzung durch Männer des neuen Kurses, getreu zur bisherigen Arbeit des Sonderdelegierten Kardinal Silvano Maria Tomasi und seines vertrauten Kirchenrechtlers, Kardinal Gianfranco Ghirlanda.
Eine Entscheidung, die durch den sehr starken Widerstand unvermeidlich wurde, auf den die Reform der Verfassungscharta und des Kodex des Souveränen Malteserordens, die von Tomasis Team ausgearbeitet wurde, in der alten Führung der Smom stieß, die vor allem mit dem ehemaligen Großkanzler Albrecht von Boeselager verbunden war.. Innerhalb des ältesten religiös-militärischen Ordens war eine Art Malta-Leaks mit kontinuierlichen Lecks entfesselt worden, das wahrscheinlich darauf abzielte, die Reformpläne von Tomasi-Ghirlanda zu schwächen.
Die Unzufriedenheit hingegen war nicht verborgen geblieben und hatte sich auch in öffentlichen Protestbriefen und parallelen Gremien gezeigt, die dazu beigetragen hatten, das Bild ziemlich unübersichtlich zu machen. Der Papst bemühte sich bis zuletzt darum, den Dialog zwischen denen, die eine Wiederherstellung der Zentralität des religiösen Charakters des Ordens forderten, und denen, die stattdessen das Gespenst des Verlusts der Souveränität heraufbeschworen, offen zu halten. Am Ende, entschied sich Franziskus angesichts des sogenannten deutschen Flügels, der zunehmend gegen die neuen Regeln auf die Barrikaden ging, sein Vertrauen in seinen Sonderbeauftragten zu bestätigen und die Regierung neu zu gestalten, indem er die neue Verfassungscharta und den Kodex des Malteserordens verkündete.
In den letzten Tagen hat Franziskus eine Botschaft an die Teilnehmer des Generalkapitels gesandt, in der er über diese Wechselfälle sprach und anerkennt, daß "der Orden mich brauchte, um ihn auf einem Weg zu begleiten, der manchmal beschwerlich war, aber der erneut erreicht werden mußte, um erneut mit Liebe den "armen Herren und den kranken Herren" zu dienen». Die vom Papst gewählten Worte machen deutlich, dass er am Geist der neuen Texte festhält, die darauf abzielen, die religiöse Dimension wieder in den Mittelpunkt des Ordenslebens zu stellen.
Besonders bedeutsam ist seine Warnung vor der Souveränität, also dem Thema, das die Gegner der Reform ständig geschwenkt haben, um ihre mangelnde Bereitschaft zu rechtfertigen. Laut Franziskus "muss die Souveränität im Dienst an den Werken der Barmherzigkeit funktionieren" und "es ist notwendig, wachsam zu sein, damit sie nicht durch die weltliche Mentalität verzerrt wird", so wie die diplomatischen Missionen berufen sind, ein "Instrument zur Ausübung der Liebe und Solidarität" zu sein. Der Dank gilt dem Sonderbeauftragten, Kardinal Silvano Maria Tomasi, und "seinen direktesten Mitarbeitern", unter denen man nicht umhin kann, seinen Bruder Kardinal Gianfranco Ghirlanda zu erwähnen.
Der Papst hat Ihre "Arbeit gewürdigt, die mit Geduld und Ernsthaftigkeit geleistet und lange Zeit durchgeführt wurde, bis sie zu einem Ergebnis gelangt sind, das den Bedürfnissen des Ordens selbst entspricht". Die Bedürfnisse, die Franziskus offensichtlich im Sinn hatte, als er nach der institutionellen Krise von 2016-2017 den Weg der geistlichen und moralischen Erneuerung des Ordens einschlug, stimmten wahrscheinlich nicht mit denen überein, die sich die alte, im vergangenen September ausgewechselte Regierung vorgestellt hatte."
Quelle: N. Spuntoni, LNBQ
Außerdem berichtet katholisch.de, daß der Orden eine neue Leitung hat: Riccardo Paterno di Montecupo wurde zum Großkanzler gewählt, Emmanuel Rousseau zum Großkomtur, Alessandro de Franciscis zum Großhospitalier, für die Finanzverwaltung zuständig ist der Römer Fabrizio Colonna. Die vier Ordensritter wurden für eine Amtszeit bis 2029 gewählt. (...)
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