Montag, 6. Februar 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über das "Große Londoner Feuer" und das literarische Erbe von Sir John Percival, einem ehemaligen Londoner Bürgermeisters zur Zeit König Heinrichs VII. 
Hier geht´s zum Original  klicken 

                                 MY LORD MAYOR ...(1

Ich fühlte mich sofort schuldig...da klopfte mir jemand auf die Schulter. Diese Art von Klopfen, dem eine Einladung "folgen-Sie-mir"...und machen Sie keinerlei Schwierigkeiten folgt, zusammen mit dem Klirren der Handschellen.

Ich wollte gerade anfangen zu jammern, daß ich nicht schuldig war; daß es dieser andere Kerl war, als ich bemerkte, daß in den Archiven der City of London mein Gesprächspartner wohl kaum ein Polizeiwachtmeister Plod oder Inspektor Knacker oder sogar eine Dame Cressida sein konnte.  

Wenn man diese Archive betritt, schreibt man in ein Register das Objekt seiner Recherche. Also schrieb ich "Sir John Percival". Der liebenswerte und gelehrte Wärter hatte das gesehen und einige Neuigkeiten für mich. 

In der Stadtkirche von St. Mary Woolnoth gab es früher ein schön geschriebenes Manuskript, das dort ausgestellt war - in dem Sir John Percival, Master der Worshipful Company der Schneidergilde, seinerzeit Lord Mayor von London, seine Wohltaten aufgelistet hatte- zusammen mit Vorkehrungen um Seelenmessen für seine Seele zu stiften. Percival gehörte zum engsten Inneren Kreis des welschen Eindringlings- Tudor- der in der Geschichte als Heinrich VII bekannt ist. Percival war einer der bemerkenswertesten Männer des neuen Regimes. 

Aber sein Wunsch nach dem Bürgermeisteramt hatte so wenig Unterstützung unter den anderen Livrierten Gesellschaften, daß einer der stärksten Tudor- Befürworter, Bischof Savage von London, den Stadtvätern Realpolitik erklären mußte. 

Wie jeder weiß, hat das Große Feuer von London jede einzelne der alten Kirchen zerstört, zusammen mit jedem kleinen Bißchen ihres Inhaltes. Nützlicherweise  haben frühere Autoren Sir Johns Texte aufgezeichnet, zusammen mit der Information ihres sicheren Ablebens in den alles-verschlingenden Flammen. 

Außer daß -ähm - sie nicht umgekommen waren. Nachdem Wren, vir nonnunquam laboriosus, alle diese Kirche in dem Stil, den manche hochnäsigen Leute als Unreines Englisches Barock bezeichnen, wieder aufgebaut hatte, hatte das ms (Manuskript) weise Zuflucht in einem zweifellos ´Wren`schen  Schrank gesucht. 

Dort ist es vor kurzem bemerkt worden, gerade rechtzeitig für meine Recherchen! 

Wissen Sie, ich frage mich eher, ob das Große Feuer in seiner umfassenden Umarmung wirklich so entschieden katholisch war, wie wir geglaubt haben. Mußte Alt St. Paul´s  mit seiner schlanken Inigo-Jones-Fassade wirklich weggesprengt werden? 

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.