Samstag, 4. Februar 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die liturgische Farbe Grün.  Hier geht´s zum Original:_ klicken

                                                           LEB WOHL GRÜN 

Also gut. Danke an jene, die mir Hilfe angeboten haben bei meinen Fragen zu den Proprien des vierten Sonntags nach Epiphanias. Dieser Morgen war für viele die letzte Gelegenheit, Grün im Usus intactus des Römischen Ritus zu benutzen - bis nach dem Trinitatis- Sonntag. 

Ich glaube, daß dieses Proprium offensichtlich für diesen Platz gedacht war, den es oft inne hat: unmittelbar vor den Gesimas. 

So wie es in unserem aktuellen Missale erscheint, teilt es die Psalmen des 3. 5. und 6. Sonntags nach Epiphanias ) genau so wie (wenn es gebraucht wird um eine Sonntagsmesse unmittelbar vor dem Advent zu versorgen) es die Psalmen mit der angrenzenden Zeit teilt. Also bleiben noch Kollekte und Evangelium, um ihren Standpunkt klar zu machen (an Epiphanias II führt uns der Burche, der die Brieflesungen zusammen gestellt hat, zu Römer 12 folg. ). 

Die Kollekte wurde ganz klar für die Fastenperiode entworfen, in die wir um diese Zeit des Jahres eintreten; Ideologie und Phraseologie folgen der Euchologie der Gesima-und der Fastenzeit. In einigen Quellen wird sie zum Gebrauch am Fürbitte-Samstag der Fastenzeit angeboten. 

Die Kollekte lehrt, daß Leiden von Leib und Seele eine würdige Bestrafung für unsere Sünden sind...aber O Herr... Daher die Lesung des Evangeliums vom Schiff (to ploion) das gesunken wäre...aber der Herr griff ein. 

Hier ist Cranmers Übersetzung von 1549: 

"Gott, der Du uns kennst und weiß, daß wir inmitten so vieler und großer Gefahren sind, daß wir wegen großer Schwachheit nicht immer aufrecht stehen können. Gewähre uns die Gesundheit von Leib und Seele, damit wir alle diese Dinge, die wir wegen der Sünde erleiden, mit Deiner Hilfe gut überstehen und überwinden können. 

Ich habe (sehr charakteristische) Zusätze von Cranmer markiert... mein Verdacht ist, daß er weniger fürchtete, die nackte Knappheit des Lateinischen Originals könnte oft an den Ohren der Gemeinde vorbei huschen, bevor sie richtig aufgewacht sind! 

1662 hat jemand (man verdächtigt natürlich Bischof Cosin) den Text revidiert. 

O Gott, der du weißt, daß wir inmitten so vieler und großer Gefahren sind, daß wir auf Grund der Schwäche unserer Natur nicht immer aufrecht stehen können: Gewähre uns solche Stärke und Schutz, die uns in allen Gefahren unterstützen und durch alle Versuchungen tragen kann. 

Die Veränderungen von 1662 habe ich blau markiert. 

Unglücklicherweise tendieren diese Veränderungen eher dazu, die letzte Woche vor dem Gesima-Geist des Originals zu verdunkeln. "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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